Erziehung
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Mama und Papa, gönnt Euch regelmäßig eine Pause!

Kein ruhiger Moment für Mama und Papa? Wie läuft der Alltag einer normalen Familie mit Kindern ab?

Die Kinderärzte wissen es! Zum Beispiel so:

Auch wenn Papa heute frei hätte, kommt die süsse Klein-Emma schon um 5.30Uhr, Puppe und Bilderbuch in der Hand, um Papa zur ersten Vorlesestunde des Tages zu überreden oder – falls das nicht klappt – wenigstens zum Puppespielen. Weil weder Papa noch Mama von dieser Idee begeistert sind, trollt sich Emma, schmollend in ihr Zimmer und stellt ihre Kindermusik-CD an…, laut, damit Papa und Mama das beste Lied auch ja nicht verpassen. Bis Mama und Papa wieder einschlafen können, vergeht etwas Zeit, doch nun klingelt der Wecker, also raus! Selber ins Bad, Frühstück und Schulbrote herrichten, im Bad zuvor Klein-Emmas Hinterlassenschaften aufputzen, danach das Kind duschen, wie meist unter Protest mittlerer Stufe. Nun ist es höchste Zeit, die Großen zu wecken und von der Notwendigkeit einer gewissen Schulbildung zu überzeugen. Nach einigen Überredungsversuchen schlappt der erste ins Bad, während Klein-Emma die Fische im Aquarium mit Brotbröselchen füttert, die sie gerade aus dem Schulbrot des Großen eigens herstellt. Da es dann den Fischen ja bestimmt besser schmeckt, tropft sie noch ihre Lieblingsmarmelade ins Wasser dazu. Die meisten Fische kann Mama retten, einer übt hartnäckig Rückenschwimmen. Papa diskutiert derweil die heute dringend benötigte Algebra wegen der anstehenden Mathe-Probe mit dem Mittleren, der natürlich noch im Schlafanzug steckt. Und er spricht auch über die Lautstärke der Musik im Zimmer des Großen, die ist aber zu laut, als daß er Gehör fände. Klein-Emma hat derweil den Küchenschrank durchsucht nach passenderem Fischfutter und dabei die Erbsen entdeckt, deren eine irgendwie den Weg in ihr rechtes Nasenloch fand. Papa hat ja frei, also geht’s nach einem kurzen Kaffee im Stehen zum Doktor, der – ein netter Mann – trotz brechend vollem Wartezimmer Klein-Emma mit Papa gleich schnell einschiebt. Befreit von der Erbse geht’s nach Hause, wo Papa erst einmal die Frühstücksspuren beseitigt. Emma spielt so schön, da kann er doch schnell auch noch Staubsaugen und Wäsche in die Waschmaschine geben. Dann – mit 2. Kaffee – setzt er sich auf den Schreibtischstuhl, schockiert, da Klein-Emma gerade die Post der letzten Woche inklusive aller Rechnungen durch Anwendung des väterlichen Schredders erledigt hat. Die so gewonnene Zeit nützt Papa dann, um mit Klein-Emma einkaufen zu gehen. Der Supermarkt ist nicht weit, die Einkaufliste dafür lange und Klein-Emma sieht auch schon wieder Betätigungsfelder. Die Konservenbüchsen waren aber auch wirklich schlecht gestapelt! Dies zumindest versucht Papa den Verkäufern klarzumachen, die wenig begeistert herbeistürmen. Nach Gelbwurst und Bonbon (beim Metzgerstand und an der Kasse) geht’s heim, um das Mittagessen vorzubereiten. Während Papa auch noch die Wäsche aufhängt, bringt Klein-Emma eine niedliche, kleine Wandmalerei in der Garderobe an (von Papa letzthin frisch gestrichen), als Motiv wählt Emma „Pferd mit Fee im Zauberwald“. Solchermaßen verziert macht der Flur doch was her! Der Große lacht beim Heimkommen und verzieht sich in sein Zimmer, der Mittlere kommt etwas später und beruhigt die Nachbarn, wegen des schwarzen Qualms, der aus dem Küchenfenster dringt und der lauten Musik aus dem anderen Zimmer –das Mittagessen entsorgt Papa in die Tonne. Zum Glück gibt’s den Pizzaservice, den der Papa dann ruft.

Später muß einer dann den Mittleren zur Geburtstagsfeier fahren, den Großen zum Fußball, und schließlich dann Klein-Emma zur musikalischen Früherziehung. Nach Hause geht’s in umgekehrter Reihenfolge, wobei der Mittlere blaß um die Nase einsteigt, das Mohrenkopfwettessen bei der Geburtstagsfeier hat er aber eindeutig gewonnen. Mit kurzem Zwischenstopp (wegen der Mohrenköpfe, die der Mittlere wieder von sich gab…) fährt Papa rasch heim. Der Große hilft beim Abendessen herrichten (damit er später die 6 in Geschichte leichter anbringen kann), der Mittlere übergibt sich weiter im Bad und Klein-Emma? Nein, nicht schon wieder…, sie wird von Mama am Fische füttern gehindert. Nach kurzem Abendessen wird Klein -Emma ins Bett gebracht, der Magen des Wettessers beruhigt sich (dank Mamas Pflege) ebenso wie die Stimmung angesichts der Geschichtsnote (so schlimm ist es schließlich auch nicht!). Und dann? Ruft der Chef von Papa an: „ Sie hatten doch heute einen freien Tag, da macht es Ihnen doch nichts aus, wenn Sie morgen…?!“. Nach diesen völlig normalen, eher ruhig verlaufenden Tag sinken Mama und Papa kaum erschöpft ins Bett. Ob sie über die erste Seite der Gute-Nacht-Lektüre hinauskommen werden?

Und darum nicht vergessen: Der normale Wahnsinn ist Alltag – gönn Dir regelmäßig auch mal eine Pause! Denn Eltern machen einen echt anstrengenden Job!

DrS

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