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Tipps bei Hausstaubmilbenallergie

Die Kinderärzte berichten: Ein bei Allergikern und Asthmatikern häufiges Problem ist die Hausstaubmilbenallergie, wobei der Allergiker eigentlich nicht auf die Milben, sondern auf Substanzen in den winzig kleinen Kotbällchen der Tiere reagiert, die in der Atemluft schweben. Die Hausstaubmilbe (HSM) ist eine ständige Begleiterin des Menschen. Sie ernährt sich von den Hautschüppchen, die wir täglich in unendlich großer Zahl verlieren, ohne es zu bemerken. Matratzen, Teppiche, Stoffvorhänge, Polstermöbel und Plüschtiere sind typische Orte, an denen sich Milben wohlfühlen. Auch im außerhäuslichen Umfeld kann die Hausstaubmilbenbelastung hoch sein, z.B. in Polstermöbeln im Kindergarten oder im Kino.
Hier die Tipps für HSM-Allergiker
Hausstaubmilben lieben Temperaturen von 20–30°C und eine Luftfeuchtigkeit von 70–80%. Hier kann man ansetzen, um den Tierchen beizukommen. Stoßlüften Sie mehrmals pro Tag. Das Kinder- bzw. Schlafzimmer sollte nicht zu sehr geheizt werden (Raumtemperatur unter 19°C) und die Luftfeuchtigkeit nicht über 50% liegen. Diese können Sie mit preisgünstigen Hygrometern messen.
Es ist günstig, sich nicht im Kinder- bzw. Schlafzimmer zu kämmen oder zu entkleiden, da sich so besonders viele Hautschüppchen im Zimmer verteilen würden.
Haustiere nicht ins Kinder- bzw. Schlafzimmer lassen, auch von ihren Hautschüppchen und Haaren ernähren sich die Hausstaubmilben.
Vorsicht: Hausstaubmilbenallergiker leiden oft auch an Tierhaarallergien!
Nicht direkt nach dem Baden ins Bett gehen. Die Wassermenge, die die Haut beim Baden kurzfristig speichert und dann abgibt, ist nicht unerheblich und fördert ein hausstaubmilbenfreundliches Klima.
Verwenden Sie bei Polstermöbeln entweder einen Lederbezug oder glatte Oberflächen und Kunststofffüllungen.
Auch wenn Ihr Kind eher nicht zu Hausarbeit neigt: Es sollte nie staubsaugen oder ähnliche Tätigkeiten mit starker Staubentwicklung selbst ausführen. Wählen Sie einen Staubsauger mit Feinstaubfilter und lüften Sie stets gleich nach dem Staubsaugen.
Die Böden sollten Sie mehrmals pro Woche feucht wischen.
Wenden Sie ggf. Milbenspray für Textilen, Matratzen und Teppiche an.
Rauchen macht die Schleimhaut der Atemwege anfälliger – auch für eine Reaktion auf Hausstaub. Eine rauchfreie Umgebung ist für den Hausstaubmilbenallergiker darum sehr wichtig.
Ihren Urlaub sollten Sie in über 1200m Höhe planen, da es in dieser Höhe deutlich weniger Hausstaubmilben gibt. Nehmen Sie die Allergikerbettwäsche mit! Im Vorfeld können Sie die Gegebenheiten des Zimmers in Hotel oder Ferienwohnung erfragen.
Informieren Sie auch andere Betreuungspersonen über die Diagnose und notwendige Maßnahmen, z.B. Großeltern, Kindergärtnerinnen, Lehrkräfte, Trainer des Sportvereins u.a.
Lassen Sie für Ihr Kind einen Allergiepass ausstellen, den Sie oder das Kind stets bei sich tragen sollten.
Bei einer echten Sanierung beginnen Sie zuerst mit dem Schlafraum Ihres Kindes. Nach dem Kinderzimmer nehmen Sie sich die Sanierung der restlichen Räume vor:
– Verlegen Sie keine Teppiche, sondern wischbare Böden.
– Schaffen Sie keine „Staubfänger“ wie Vorhänge, Trockenblumen, Teppiche, Polstermöbel, offene Bücher- oder Kleiderregale usw. an Wenn Vorhänge verwendet werden, dann sollten sie alle drei Monate bei 60°C gewaschen werden.
– Verwenden Sie Allergikerkissen und -decken aus Synthetik und nicht Daunendecken oder Bettzeug mit anderem organischen Material, von dem sich Hausstaubmilben ernähren können.
– Dringend notwendig ist das sogenannte Encasing der Matratze und des Bettzeugs (also die Verwendung spezieller Matratzen- und Bettbezüge). Die Überzüge können über die Apotheken oder Sanitätshäuser bezogen werden, die Kosten werden meist von den Krankenkassen bei Vorliegen eines ärztlichen Zeugnisses übernommen.
– Immer morgens das Bettzeug gut lüften (besonders effektiv: kalte Winterluft) und kräftig aufschütteln.
– Kuscheltiere sollten Sie tiefgefrieren (zwei Tage) und wenn möglich einmal pro Monat bei mindestens 60 (–85) °C waschen. Ihr Kind sollte ansonsten möglichst keine Spielsachen aus Plüsch und Wolle haben.
– Lassen Sie am besten alle drei Monate, wenigstens jedoch einmal pro Jahr, Bettdecke und Kissen chemisch reinigen und waschen Sie das Bettzeug bei mindestens 60 (–85) °C einmal im Monat. Sind im gleichen Zimmer weitere Betten, sind diese ebenso auszustatten und zu behandeln.
– Verwenden Sie keinen geschlossenen Bettkasten.
– Künstliche Luftbefeuchtung kann die Bedingungen für Hausstaubmilben verbessern und sollte deshalb gemieden werden.
– Die Wände des Kinderzimmers sollten eine glatte Oberfläche aufweisen.

DrS

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  1. Hausstaubmilbenallergie hört sich interessant an. Ich glaube es ist möglich, dass meine Kinder das gut kennen. Vielleicht soll ich mein Haus besser putzen. VG

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