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Selbstverletzendes Verhalten (Gastbeitrag)

Anders als Magersucht – hier kann man zum Beispiel das durch die Medien propagierte Schönheitsideal als Ursache ausmachen – oder Drogensucht erscheint selbstverletzendes Verhalten Außenstehenden meist völlig unverständlich, da der Betroffene sich hier offenkundig selbst schadet, was man bei anderen Suchterkrankungen zunächst leichter verdrängen kann. Der Weg hin zum selbstverletzenden Verhalten ist jedoch häufig mit dem z.B. in eine Drogensucht vergleichbar.
Auslöser sind oftmals seelisch belastende Situationen wie Leistungsdruck, Überforderung oder traumatische Erlebnisse. Zum Druckabbau kommt es dann – zumindest kurzfristig – durch den als Entlastung empfundenen Schmerz. Da die Wirkung sofort eintritt, macht das Verhalten schnell abhängig.
Gerade weil für Außenstehende die selbstverletzenden Handlungen nur schwer nachvollziehbar sind, ist der Umgang mit der Erkrankung für sie sehr schwierig. Hinzu kommt, dass die Schnitte oder auch Brandmale meist sehr gut verborgen sind, da sie an durch Kleidung verdeckten Hautstellen vorgenommen werden. Hat man allerdings den Verdacht, dass das Kind, die Freundin oder der Freund sich selbst verletzt, ist es wichtig, keine Vorwürfe zu äußern. Betroffene sind von sich selbst enttäuscht, weil sie nichts gegen das selbstverletzende Verhalten tun können! Vielmehr sollte man ehrlich gemeintes Interesse zeigen und Hilfe anbieten.
Betroffene selbst sollten sich nicht scheuen, sich Unterstützung zu suchen. Vielleicht ist es hilfreich zu wissen, dass man nicht alleine mit dem Problem ist – in Deutschland sind schätzungsweise 1,2 Millionen Menschen von der Erkrankung betroffen!
B.E.
Wir danken der Gastautorin B. Ehlenberger, Gymnasialpädagogin, für diesen Beitrag.
DrS

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