Erziehung, Leben
Schreibe einen Kommentar

Tipps für die Vorschulzeit # 2

Die Kinderärzte berichten: Ganz generell, aber auch im Hinblick auf die Einschulung, können Sie viele Bereiche bezüglich verschiedener Grundkenntnisse und altersentsprechender Fertigkeiten bei Ihrem Vorschulkind förden. Wir wollen Ihnen für die verschiedenen Bereiche Anregungen geben, die Sie zuhause im Alltag umsetzen können. Dies geht allerdings nur, wenn Sie kontinuierlich über einen längeren Zeitraum mit Ihrem Kind trainieren.

Denkfähigkeit: Beziehen Sie Ihr Kind in alltägliche Abläufe ein und fordern Sie es dabei heraus. Rezepte können nachgekocht werden, Schritt für Schritt. Lassen Sie auch einmal einen Fehler zu und suchen Sie mit Ihrem Kind die richtige Lösung. Auch kann man, z.B. anhand von Bau- oder Spielanleitungen, Konstruktionen oder Abläufe logisch nachvollziehen. Das fertige Ergebnis macht die Kinder sehr stolz.

Sprachfähigkeit: Fordern Sie ihr Kind wiederholt auf, keine Kleinkindsprache mehr zu sprechen. Suchen Sie im Alltag viele Gelegenheiten, längere Zeit mit Ihrem Kind zu sprechen. Moderne Medien wie das Fernsehen können Sprach- und vor allem Gesprächsfähigkeiten nicht vermitteln. Fordern Sie Ihr Kind auf, genau hinzuhören, aber hören Sie Ihrem Kind auch gut zu.

Mengen und Zahlen: Machen Sie mit Ihrem Kind viele altersgemäße Würfelspiele und lassen Sie Ihr Kind immer wieder konkrete Gegenstände wie Teller beim Tischdecken, Finger etc. abzählen. Auch beim Einkaufen kann man das Abzählen gut üben. Mengen bis fünf oder sechs sollten erkannt werden.

Wahrnehmung: Schulen Sie Ihr Kind ganz allgemein im Alltag in der Wahrnehmung, regen Sie Ihr Kind vielfältig und mit allen Sinnen an. Kinder sollen auch Strukturen, Formen, Abläufe, Vorgänge, Regeln oder Ordnungssysteme erkennen. Dies gelingt gut, wenn sie z.B. den Tisch decken, Kleidungsstücke in Schränke einsortieren, Besteck einräumen oder Spielzeug an bestimmten Orten wie Regalen, Schränken etc. aufräumen. Machen Sie es zu einem Ritual, regelmäßig kindgemäße Bücher vorzulesen und lassen Sie Ihr Kind auch über deren Inhalt sprechen. Lassen Sie Ihr Kind Puzzles machen, besuchen Sie gemeinsam Schwimmbäder, Veranstaltungen für Kinder oder anderes. Sie regen die Wahrnehmung Ihres Kindes an. Lassen Sie ihr Kind Gegenstände benennen und geben Sie sich nicht mit Umschreibungen zufrieden.

Grob- und Feinmotorik: Animieren Sie Ihr Kind, Roller oder Fahrrad zu fahren, zu schwimmen, zu klettern, zu schaukeln, aber motivieren Sie es ebenso zu Aktivitäten wie Malen, Bauen, Kneten, Formen oder Basteln. Stifte können Kinder sehr gut selber spitzen und Federmäppchen auch gut selber einpacken. Die Schleife an den Schuhen sollten Kinder selber binden lernen und den Reisverschluss natürlich auch selbst öffnen oder verschließen. Loben Sie ihr Kind, dass es – wie ein „großes Kind“ – diese Fähigkeiten erworben hat und anwendet.

DrS

Kategorie: Erziehung, Leben

von

Dr. Stefan Schwarz

Dr. Stefan Schwarz ging in Augsburg zur Schule. Er machte nach dem Zivildienst eine Ausbildung zum Kinderkrankenpfleger. Das Studium schloss er in München ab. Nach der Ausbildung in verschiedenen, renommierten Kinderkliniken arbeitet er als niedergelassener Kinderarzt. Dr. Schwarz ist Vater von 4 aufgeweckten Kindern und kennt den Alltag, die Freuden und die Sorgen von Familien dadurch sehr gut.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert