Alle Artikel mit dem Schlagwort: Angst

Die “Magnetmutter” – und was ein “magnetisches Störfeld” für das Kind bedeutet

Da war sie wieder. Die Magnetmutter. Für mich quasi der Vorläufer der Helikoptermutter. Und bevor ich Euch die Magnetmutter näher bringe, zunächst die Anmerkung, dass es wahrscheinlich auch Magnetväter gibt, auch wenn mir diese noch nicht begegnet sind. Wenn ihr den Text einem Magnetvater zeigen wollt, dann dürft Ihr das Wort „Mutter“ im Text gerne gegen „Vater“ austauschen. Was macht denn also ein Magnet aus? Zum Beispiel in der Nähe einer kleinen biegsamen Büroklammer. Sobald es nur in die Spürweite kommt, zieht es die kleine Büroklammer an sich. Zack. Physikalisch. Immer. Ausnahmslos. Eine magische Kraft. Und genau diese Mütter gibt es, die genau das bei Ihren Kindern auslösen. Sobald die Mutter anwesend ist, zieht es das Kind hin. Zack. Auf den Schoß. An den (imaginären) Rockzipfel. Vergessen sind die junge Selbständigkeit und die Selbstwahrnehmung. Vergessen sind die Spielkameraden oder die augenblickliche Beschäftigung. Die Mutter zieht das Kind magisch an. Ja. Es geht Kraft vom Magneten aus. Von der Mutter. Bei jedem Kind. Das ist ja das Geheimnis auch jeder starken und gesunden Eltern-Kind-Bindung. Eine gesunde …

Julius hat Angst – vor Corona

Julius hat Angst vor Corona. Was sollen seine Eltern tun? Julius ist 4 Jahre, er ist ein intelligenter, aufgeweckter, an sich fröhlicher Junge. Er hat nun aber viel mitbekommen im Rahmen der Coronakrise und äußert klar, daß ihm die ganze Situation Angst macht. Verständlich, das geht allen so, auch seinen Eltern. Es ist nun ganz wichtig, Julius mit seiner Angst ernst zu nehmen, mit ihm zu sprechen und ihm das Geschehen altersentsprechend zu erklären, ihn abzuholen und ihm Geborgenheit und Sicherheit zu geben. Als Kind hat Julius selbst ja kein hohes Risiko, das beruhigt auch seine Eltern. Es ist wichtig, ihm größtmögliche Normalität zu vermitteln, soweit die notwendigen Einschränkungen es zulassen. Mit ihm Dinge zu tun, die er besonders mag! Mit kleinen Gesten oder Maßnahmen kann man ja schon viel erreichen, Julius liebt zum Beispiel Kartoffelsalat. Dann gibt es den halt mal öfter! Auch Ihre Kinder werden ähnlich reagieren. Holen wir die Kinder mit ihren Ängsten und Sorgen ab. Denn wir alle müssen noch länger durchhalten. Und nicht vergessen – wir alle tragen viel zur …

Der Einfluss der Erziehung wird vollkommen überschätzt

Eltern können nicht so viel falsch machen. Das ist kurz und knapp die – entlastende -Zusammenfassung, wenn man umfangreiche Studien zu Erziehung und zur Genetik, die sich mit dem Einfluss der Eltern auf die Kinder auseinandersetzen, im Gesamtüberblick ansieht und zusammenfasst. Eine unendliche Vielzahl an Erziehungsratgebern überschwemmt den Markt. Oft auch profitierend von der unnötigen Angst der Eltern, “etwas falsch” zu machen, eine Sichtweise, die viele Eltern enorm stresst! Viele, oft sehr widersprüchliche Aussagen sind da zu lesen.Soll man nun beispielsweise streng oder doch sehr locker erziehen? Nicht wenige Erziehungsratgeber wurden ja auch längst widerlegt, zum Beispiel ist Autismus eben keine Folge falscher Erziehung. Vorausgesetzt, ein Kind bekommt Geborgenheit und es erlebt keine körperliche oder seelische Misshandlung, ist nun aber der Einfluss der Erziehung oder eines Erziehungsstils tatsächlich geringer als gemeinhin angenommen. Wichtiger scheint zu sein, welches Verhalten die Eltern den Kindern in verschiedenen Situationen (z.B. bei Konflikten) vorleben. Es gibt Daten, die nahelegen, dass Kinder vom Umfeld außerhalb der Familie sogar stärker geprägt werden. Die Gene spielen eine erhebliche Rolle. Knapp die Hälfte aller …

Gruseln und echte Angst

Mia darf mit ihren Eltern ins Kino. Der Film handelt von einem lustigen grünen Schleimmonster. Während die Eltern den Film belustigt verfolgen, wirkt für Mia die Handlung zunehmend bedrohlich. Für Mia ist der Film schließlich nicht mehr angenehm gruselig, sie hat jetzt echte Angst. Was ist geschehen? Zunächst fühlte sich Mia sicher, sie empfand das Geschehen als nicht real. Die Grenze zur Angst war nicht überschritten. Wie so manche Kinder konnte Mia dann aber nicht mehr einschätzen, wie real und wie gefährlich das Geschehen wirklich war, Gruseln schlug in Angst um. Wieviel Gruseln ein Kind verträgt, ist sehr unterschiedlich. Man kann es nicht vorhersagen. Und Angst ist auch an sich nichts Schlechtes. Sie bringt uns dazu, in eventuell gefährlichen Situationen wegzurennen oder eine Gefahr von vornherein zu vermeiden. Sie ist also ein Ratgeber. Wenn die Angst aber zu groß wird und nicht mehr aufhört, beginnt sie zerstörerisch zu werden. Oft können Kinder ja nicht sagen, warum sie Angst haben. Abhängig ist die Entwicklung von Angst von bisherigen Erlebnissen, dem Charakter des Kindes oder von Erinnerungen …

Die Anschläge von Paris, die Medien und unsere Kinder

Der Terror ist näher an uns in Deutschland heran gerückt. Sein wichtigstes Ziel ist es, wie der Name sagt, Angst zu verbreiten. Und offensichtlich gerät auch Deutschland mehr in den Focus der Islamisten. Selbst wenn wir Erwachsene das selbst nicht so wahrnehmen, unsere Kinder kriegen das mit. Vor allem die Jugendlichen, die sich schon regelmäßig in den Medien informieren, kriegen dort ungefiltert “Terror” ab. Und sie tauschen das aus, auf den Schulhöfen und im Netz. Auch wenn wir Erwachsene da keine Patentlösung haben, weil wir ja selbst den Schrecken spüren, den die Willkür der Terroristen bringt – Angst darf nicht das Leben der Kinder bestimmen, vor allem keine Angst vor der Zukunft. Angst macht krank und verhindert eine gesunde Entwicklung. Lassen Sie uns unsere eigene Sprachlosigkeit überwinden und mit den Kindern altersgerecht reden. Über ihre Angst und über unsere eigene. Überlassen Sie es nicht den Medien, deren Aufgabe es auch zu sein scheint, Sensation zu schüren. Dies ist in den seltensten Fällen kindgerecht. Aber lassen Sie uns ihnen gleichzeitig Vertrauen geben. In sich selbst vor …

Keine Angst vor dem Zahnarzt!

Die Kinderärzte sprechen mit Kindern und Eltern oft über die Notwendigkeit zahnärztlicher Prophylaxe, Kontrolle und Behandlung. Oft wird auch gefragt, wie man die Kinder auf Zahnarztbesuche vorbereiten sollte. Dazu gibt es einige Tipps, die übrigens auch für andere Bereiche der Medizin, also auch für den Kinderarztbesuch, gelten: – Der wichtigste Punkt ist, dass die Eltern ein angstfreies Vorbild sind bzw. ihre eigene Angst nicht auf die Kinder übertragen. Kinder nehmen auch nonverbale Signale deutlich wahr! – Gehen Sie nicht erst, wenn eventuell schmerzhafte Behandlungen anstehen. Kontrollen sind medizinisch sinnvoll, machen die Normalität eines Zahnarztbesuches klar, führen zu Gewöhnung und bauen Ängste ab. – Planen Sie ausreichend Zeit für den Zahnarztbesuch ein, Hetzte führt zu Stress und lässt denn Besuch eventuell misslingen. – Machen Sie keine falschen Versprechungen, sondern bereiten Sie das Kind spielerisch, eventuell auch mit einem Buch, auf den Zahnarztbesuch vor. Oder spielen Sie die Situation mit dem Kuscheltier vor. Es sollte aber auch kein Thema sein, das zu breiten Raum einnimmt. – Drohen Sie nicht mit dem Zahnarzt, wenn das Kind zum Beispiel …

Stress, Angst und Lebensqualität ist am Herzen ablesbar!

Stress und Lebensqualität ist verhältnismäßig einfach messbar geworden, und zwar über die Variabilität der Herzfrequenz. Was ist Herzfrequenzvariabilität? Das Herz schlägt zwar regelmäßig, also z.B. 70x je Minute beim Erwachsenen, aber die Abstände zwischen den einzelnen Schlägen sind nicht exakt gleich. Diese Variabilität kann stärker ausgeprägt oder geringer ausgeprägt sein. Bei Stress, Angst und Anspannung sorgt die innere Regulation dafür dass das Herz exakter arbeitet. Damit verschwinden die Variabilitäten weitgehend. Gesünder ist allerdings eine möglichst ausgeprägte Variabilität der Herzfrequenz. Kinder und Jugendliche haben diese eh. Erwachsene, die sich diese noch lange erhalten, haben eine höhere Lebenserwartung, da dies mit geringerer Rate an kardialen Todesfällen verbunden ist. Und alle haben eine höhere Lebensqualität, wenn sie Stress vermeiden oder beherrschen lernen. Einsetzbar ist die Herzfrequenz-Variabilität übrigens auch zur Diagnostik bei: ADHS Adipositas (starkem Übergewicht) zur Diagnostik der Folgekrankheiten Wachstumsrückstand Magersucht und Essstörungen Und das kann man nun messen. Wie? Mit einem Langzeit-EKG, also der ambulanten Ableitung der Herzfrequenz vor allem auch während der Nachtstunden. Auch die Blog-Kinderärzte wollen das nun nutzen…vor allem mit der kinderkardiologischen Ausrichtung ihrer …