Alle Artikel mit dem Schlagwort: Jugendliche

Tipp der Woche – Beine strecken

Im Wachstumsalter zwischen 6 und 12 Jahren gibt es immer eine Tendenz zum leichten X-Bein. Bei Mädchen mehr als bei Jungs. Meist bildet sich diese Tendenz später wieder zurück. In der Regel entsteht das Phänomen nicht durch eine Fehlstellung im Bereich des Knies oder des Fußes, sondern durch eine altersbedingte Einwärtsdrehung des Oberschenkelknochens, also in der Hüfte. Um eine Verstärkung dieses eigentlich natürlichen Verlaufs zu verhindern, rät der Kinderarztblog zu beingesundem Sitzen. Das bedeutet vor allem das  Vermeiden des Zwischenfersensitzes, also das Vermeiden vom Knien mit dem Po zwischen den Füßen. Beine sollten auch beim Sitzen am Boden gestreckt sein. Noch besser ist in diesen Fällen sogar der Schneidersitz. In schlimmeren Fällen kann allerdings auch einmal ein Besuch beim Orthopäden angezeigt sein.

Bluthochdruck bei Kindern – die stille Gefahr

Man war ja lange der Meinung, Bluthochdruck gäbe es bei Kindern noch nicht. Falsch gedacht! Insbesondere bei Bluthochdruck in der Familie können Kinder bereits im Schul- oder Jugendalter erhöhte Blutdruckwerte entwickeln. Symptome für Bluthochdruck können sein: Nasenbluten oder Kopfschmerzen (vor allem nach Sport). Meist fehlen die Symptome bei Kindern und Jugendlichen aber. Und dennoch kann die wichtigste Folge des Bluthochdrucks bereits unmerkbar begonnen haben – nämlich die Gefäßschädigung und die Herzveränderung. Und das schleicht unbemerkt voran. Ab dem Schulalter sollte beim Nachwuchs deshalb regelmäßig der Blutdruck gemessen werden, vor allem, wenn es in der Familie Bluthochdruck gibt. Meine Empfehlung: Messen Sie wenigstens einmal im Jahr (wenn es nicht sowieso bei den Schüler- oder Jugendvorsorgen geschieht). Die Normalwerte sind bei Kindern und Jugendlichen abhängig von der Körpergröße und liegen unterhalb der Erwachsenenwerte. Gemessen wird immer am gleichen Arm (am besten rechts) und zwar nach 10 Minuten Ruhen im Sitzen oder Liegen. Lesen Sie hier, warum bei ADHS der Blutdruck häufig erhöht ist.

Stimmtraining – für Kinder und Jugendliche?

Jeder kennt DSDS. Fast jedes Mädchen und viele Jungs träumen von der Karriere als Superstar. Mit ihrer Stimme. Als Sängerin oder Sänger. Oder als Schauspieler. Und sie haben in einem Punkt sogar jenseits aller Träume recht: Nicht nur Wissen ist wichtig. Sondern genauso sehr sicheres Auftreten. Und dazu gehört reden zu können, sicher sprechen. Der wichtigste Punkt beim sicheren Auftreten ist eben die klare Stimme. Ruhig, entspannt und dennoch mit Deutlichkeit. Nicht umsonst müssen Schauspieler zu 80% sprechen können und nur zu 20% sich bewegen. Gute Gründe also, auch den Nachwuchs da schon zu trainieren – sprich: zum Stimmtraining anzumelden. Und da geht es jetzt nicht um medizinische Behandlungen von Störungen der Stimme oder der Sprache. Ab welchem Alter ist das denn nun sinnvoll? Können Kinder überhaupt schon ihre Stimme trainieren oder „bilden“? Ja. Das geht. Denn ein entscheidender Teil der Schulung der Stimme ist die richtige Atmung. Und das kann früh trainiert werden. Sinnvoll erscheint etwa ein Alter von 10 bis 12 Jahren. Und auch wenn sich der Kehlkopf und die damit die Stimme …

Joints vor der Legalisierung? Die wenigen bewiesenen Fakten!

Was wissen wir eigentlich über die Gesundheitsgefahren – oder vielleicht sogar medizinischen Vorteile – von Cannabis wirklich? Jetzt, da so viel über Legalisierung auch in Deutschland diskutiert wird. Cannabis (oder Marihuana) mit seinem Wirkstoff THC gilt als Einstiegsdroge. Der Besitz und der Handel sind deshalb in Deutschland verboten. Allerdings ist in mehreren europäischen Ländern der Zugang zu Cannabis erleichtert. Nicht nur in den Coffeeshops Hollands, sondern zum Beispiel auch im Urlaubsland Spanien. Auch die USA hat den Zugang gelockert. Verglichen mit Alkohol oder Nikotin finden sich allerdings kaum geeignete Studien über die Auswirkungen von Marihuana. Als wahrscheinlich gilt, dass Schizophrenie (allerdings nur bei Langzeitkonsum) häufiger auftreten kann als ohne Marihuana. Ansonsten sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Marihuana sehr begrenzt. Das gilt sowohl für die Risiken als auch für mögliche Vorteile, etwa bei der Behandlung von Multipler Sklerose oder von Schmerzen. Die aktuelle Debatte über Legalisierung ist damit eher eine politische – und im Vergleich zu Alkohol und Nikotin überzogen. Bei Alkohol und Nikotin interessiert es weder die Medien noch die Politik besonders, dass es ganz …

Schwimmen kriegt die 1 vom Jugendsportmediziner

Wasser macht Spaß!!! Allerdings haben im Winter viele Eltern Angst, ihr Kind ins Schwimmbad zu lassen, weil nasse Haare und Auskühlung als Risiko für Erkältungskrankheiten gesehen werden. Ich möchte Sie ermutigen, mehr die Vorteile des Schwimmens zu sehen, und den Winter keine wasserfreie Jahreszeit sein zu lassen. Denn Schwimmen ist ein wunderbarer Sport, nicht nur im Kindesalter. Aber gerade im Kindesalter wünschen wir uns Körperschulung zur gleichmäßigen Kräftigung möglichst vieler großer Muskelgruppen. Damit wird eine gesunde orthopädische Entwicklung unterstützt. Außerdem wird Grundlagenausdauer geschult. Die Luftfeuchtigkeit in der Schwimmhalle verhindert eine zu starke Austrocknung der Schleimhäute. Außerdem macht Wasser Spaß!!!! Erkältungsrisiken durch nasse Haare werden sicher überschätzt. Warme Kleidung und Fönen schadet aber natürlich dennoch nicht. Gerade in Zeiten, in denen die Hochsaison der Schul- und Hausaufgaben zu viel Zeit am Schreibtisch zwingt, wäre ein Ausgleich wichtig. Schwimmen eignet sich hierfür gut.

Jugendliche “Nachteulen”

Ferienzeit – gerade für viele Jugendliche bedeutet dies, endlich auszuschlafen und so ihr natürliches Schlafbedürfnis befriedigen zu können. Denn anders als oftmals vermutet, sind nicht Medien aller Art oder zu spät begonnene Hausaufgaben die Ursache der hinausgeschobenen Einschlafzeit, sondern die Hormonumstellung während der Pubertät ab etwa 12 Jahren. So wird das Schlafhormon Melatonin erst später als bei Kindern und auch als bei vielen Erwachsenen ausgeschüttet, sodass Jugendliche erst gegen 23 Uhr einschlafen können. Da die Jugendlichen aufgrund der körperlichen Veränderungen eigentlich ein erhöhtes Schlafbedürfnis haben, wären mindestens 8 Stunden Nachtschlaf erstrebenswert. Während der Schulzeit ist dies aber aufgrund des frühen Schulbeginns und/oder langer Schulwege kaum machbar. Dies hat zur Folge, dass Lehrer gerade in der Mittel- und Oberstufe oftmals Schüler (Jungen sind stärker betroffen als Mädchen) vor sich sitzen haben, die kaum die Augen offen halten können. Ein späterer Schulbeginn wäre somit nach Meinung vieler Schlafforscher sinnvoll, ist aber wohl auch nicht der Weisheit letzter Schluss, da dies gezwungenermaßen mehr Unterricht am Nachmittag bedeuten würde und dieser wurde 1911 von den Preußen mit der Begründung …