Alle Artikel mit dem Schlagwort: Psychologie

Erziehungstipp: Was habt Ihr Euren Kinder an der Ampel beigebracht?

Bei Rot stehen zu bleiben? Oder Kucken und gehen? Ich denke, dass es nicht nur nötig ist, Regeln zu lernen, sondern auch die Realität. Wenn Dein Kind alt genug ist. Anmerkung: Natürlich muss ein Kind erst einmal lernen, an der Ampel bei Rot stehen zu bleiben. Vor allem, weil ein Kind erst mit 10 Jahren oder sogar noch später Geschwindigkeiten und Risiken im Straßenverkehr abschätzen kann.

Die 7 Dinge, die Sie im Zusammenhang mit dem Essen nie sagen sollten

Ein gesundes Essverhalten sollte sehr früh im Leben eingeübt werden. Dass wichtigste daran ist (wieder mal neben dem Vorbild der Eltern) ein natürlicher Zugang dazu und ein Hören auf das Bedürfnis des eigenen Körpers. Unabhängig vom Alter gibt es deshalb bestimmte Dinge, die ein Kind im Zusammenhang mit dem Essen niemals hören sollte. Was Sie also nie sagen sollten (und auch sofort entschärfen, wenn eine andere Person das zu Ihrem Kind sagt): Iss deinen Teller auf! Der Körper kennt seinen Hunger, auch der des Kindes. Eine andere Person kann den nicht kennen.  Du bist zu dick! Jeder Körper ist anders programmiert. Das Selbstbewusstsein hängt auch sehr mit dem Körpergefühl zusammen. Wenn tatsächlich Übergewicht vorliegt, dann ändern Sie die Dinge so gut es geht, die zum Übergewicht führen. Aber es dem Kind negativ anzukreiden, führt zu langfristigen Problemen mit der eigenen Akzeptanz.  Du bist zu dünn! Hier gilt Ähnliches wie unter 3. Sollten Sie eine Essstörung vermuten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Zum Essen gibt es nichts zu Trinken! Trinken ist nötig. Auch hier reguliert der …

Wenn Kinder nicht verlieren können…

Um es vorweg zu nehmen: Es geht um Perfektionismus. Dass große Motivation auch einmal zu Enttäuschungen führen kann, ist allen Eltern klar. Zum Beispiel wenn ein Jugendfußballspiel verloren geht. Darüber darf man sich dann schon auch mal ärgern, vor allem, wenn viel trainiert wurde dafür und große Hoffnungen in den kleinen Köpfen saßen. Was ist aber mit Kindern, die nie verlieren können? Egal, ob es um ein Brettspiel geht, um eine Wette oder um den Fensterplatz im Bus? Häufig ist das Ausdruck von Perfektionismus. Es steht der unbewusste Gedanke dahinter: “Nur, wenn alles so perfekt ist, wie ich mir das vorstelle, läuft es gut.” Oder sogar: “Nur, wenn alles so perfekt ist, wie ich mir das gesetzt habe, ist mein Leben etwas wert.” Deshalb „müssen“ Sie um jeden Preis gewinnen, immer, weil es den Wert ihres Lebens bestimmt. Kennen Sie das bei Ihrem Kind? Dann müssen Sie dringend etwas gegen den Perfektionismus tun. Was da psychologisch passiert: Perfektion gibt es in der Welt nicht. Nachdem das “perfekte” Ergebnis also nie zu erzielen ist, laufen „perfekte“ …

Schlechter Schlaf als Hinweis auf Schul-Mobbing?

Eigentlich banal. Aber nun haben wir es halt auch schriftlich und in wissenschaftlichen Zahlen. Schulkinder, die in der Schule Mobbing ausgesetzt sind, schlafen schlechter. Ihr Risiko für Albträume oder andere Schlafstörungen ist auf das 1,5-fache erhöht, so eine große Studie aus Großbritannien. Vorstellbar ist das natürlich, vor allem, da die Kinder die Erlebnisse in der Schule häufig nicht berichten und versuchen selbst zu verarbeiten. Darunter leidet dann eben auch der Schlaf. Was könnte darauf hinweisen? Vor allem, wenn die Schlafstörungen überwiegend während der Schulwochen auftreten, aber nicht in den Ferien. Die Empfehlung der Kinderärzte? Versuchen Sie bei Albträumen und anderen Schlafstörungen Ihrer Kinder eine größere, geheim gehaltene Schulbelastung auszuschließen. Ein Verhör sollte es aber nicht werden. Schon allein deshalb nicht, weil Schlafstörungen ja auch häufig ohne psychologische Ursache auftreten. Und weil gemobbte Kinder eh schon belastet sind und ein niedriges Selbstwertgefühl aufweisen. DrGH

Das (hoch-) sensible Kind – ein Buchtipp

Die Kinderärzte meinen, dass das Thema “Hochsensibilität” in der Medizin wie in der Pädagogik noch zu wenig beachtet wird, auch wenn es als HSP (highly sensitive personality) inzwischen auch unter Laien diskutiert wird. Was ist Hochsensibilität? Sind hochsensible Menschen “Weicheier”? Gibt sich das wieder? “Hochsensibilität” bedeutet zunächst nur, dass das Nervensystem Reize aus der Umwelt oder aus dem eigenen Körper verstärkt registriert. Das ist eine Persönlichkeitseigenschaft. Diese bleibt so bestehen, auch wenn sie durch Lernprozesse und Anpassungen in bestimmten Grenzen verändert werden kann. Darin liegt nun ein Risiko aber auch eine Chance: als Risiko gilt, dass die verstärkte Wahrnehmung zu einer Überforderung führen kann. Zu viele Reize können nicht mehr ausreichend verarbeitet werden. Ein Beispiel hierfür wäre das Kind, das sich bei zu viel Stimmengewirr oder bei sich schnell verändernden Bildern (z.B. schnelle Computerspiele) unwohl fühlt oder zurück zieht Von medizinischer Bedeutung ist außerdem, dass normale Körperfunktionen, wie etwa die Darmaktivität oder der Herzschlag, als bedrohlich wahrgenommen werden, obwohl kein eigentliches Risiko vorliegt. Allerdings bestehen auch Chancen. Viel wahrzunehmen ist ja auch eine Fähigkeit. Die …

Dramaqueens und Zornbolde – 7 Tipps wenn Ihr Kind beim Kinderarzt brüllt!

Kinder schreien beim Kinderarzt gerne einmal oder wehren sogar eine Untersuchung so ab, dass sie auch von versierten Ärzten kaum mehr mit sicherem diagnostischem Ergebnis durchgeführt werden kann. Das letztere ist auch das eigentliche Risiko, das in einem Kinderarztbrüller steckt, und weit wichtiger als eventuelle Peinlichkeiten für die begleitenden Eltern. Zunächst einmal: Die Kinder dürfen das. Im Alter von 9 Monaten bis 24 Monaten ist abwehrendes Verhalten eher die Regel als die Ausnahme. Es ist natürlicher Selbsterhaltungstrieb („ich schütze meinen Körper vor Schmerz oder Verletzung“), häufig kombiniert mit einer ersten Phase der Selbstabgrenzung („Fremdeln“). Nach dem Alter von 2 Jahren ist ein abwehrendes und vor allem heftig schreiendes Verhalten beim Arzt zunehmend ungewöhnlicher. Man findet es später eher bei hysterisch veranlagten Kindern. Eine eigentliche Angst vor der Praxis tritt immer mehr in den Hintergrund und die “Show”, die Chance, im Mittelpunkt zu stehen und den eh schon gestressten Eltern die eigene Macht zu demonstrieren tritt in den Vordergrund. Doch was tun, wenn Ihr Kind beim Kinderarzt immer zur Dramaqueen oder zum Zornbold mutiert? Es geht …

Biofeedback – sanft gegen ADHS oder ADS?

Biofeedback bei ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) Die Kinderärzte antworten: Ja, auch das kann in kundigen Händen eine Therapieoption sein! Bei ADS ist das Gehirn insbesondere im Bereich des Stirnlappens zu wenig erregt. Dadurch kommt es zu den bekannten Problemen mit mangelnder Konzentration und mangelnder Impulskontrolle. Es fehlt die Selbstregulierung. Generell gilt: Biofeedback ist – wie auch alle anderen Maßnahmen und Therapieoptionen – kein Allheilmittel, kann aber eine gute Behandlungsalternative oder eine ergänzende Möglichkeit zur sonstigen multimodalen Therapie bei ADS sein. Wie funktioniert Biofeedback? Biofeedback ist eine wissenschaftlich fundierte Methode der Verhaltensmedizin, mit deren Hilfe normalerweise unbewusst ablaufende Prozesse durch Rückmeldung (feedback) wahrnehmbar und beeinflussbar gemacht werden. Es geht also darum, die Selbstkontrolle von Hirnaktivitäten zu erlernen und zu trainieren. Die Kinder lernen spielerisch und kindgerecht über die Rückmeldung an einem Monitor, bestimmte Wege im Gehirn zu aktivieren. Die Patienten bekommen auf die Kopfhaut Elektroden aufgebracht, die die Gehirnströme in Echtzeit zurückmelden. Über ein Computerprogramm kann das Kind sehen, wie es die Gehirnströme beeinflusst – für das Kind wird dies zum Beispiel durch ein Flugzeug visualisiert, das es …

Der Bildschirm….der Feind einer guten körperlichen Entwicklung???

Unsere Kinder bewegen sich zu wenig!?!?! Das war das Credo der Forscher in den letzten Jahrzehnten. Und ja, das stimmt! Die Kinder und Jugendlichen bewegen sich heutzutage weniger als noch vor 30 Jahren. Und ja, das stimmt! Die Entwicklung elektronischer Freizeitbeschäftigung, insbesondere die Verfügbarkeit von Fernsehern, Computern und Handys haben daran einen entscheidenden Anteil. Dennoch! An der Entwicklung kommt man nicht vorbei. Die Technisierung ist zum Alltag geworden. Was also tun um Ihre Kinder zu Bewegung zu motivieren? Ein paar Tipps von den Experten: Bewegungsverhalten muss eingeübt werden bevor der Griff zum Handy oder zur Fernbedienung zur Routine wird wird. Gehen Sie also schon mit Ihren Kleinkindern viel an die Luft. Lassen Sie sie sausen, auch bei nicht ganz optimalem Wetter. Vielleicht sogar wenn die Nase läuft. Der Mensch ist bequem und (er-) findet leicht Ausreden. Die Ausreden die die Kinder bei Ihnen lernen, werden sie ihr Leben begleiten. Vereinbaren Sie “Ausgleichsbewegung”. Erlauben Sie den Bildschirm, aber erst wenn Ihre Lieben durch Bewegung in gleichem zeitlichem Umfang dafür “bezahlt” haben. Planen Sie bildschirmfreie Stunden und …