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Bleiben Sie mit Ihrem Kind an der roten Ampel stehen?

Natürlich bleiben Sie mit Ihrem Kind an der roten Fußgängerampel stehen. Es soll ja die Regel lernen, dass rot “stopp” bedeutet. Im jungen Alter bis etwa 6 oder 8 Jahre werden Regeln einfach als richtig oder falsch wahrgenommen. Es gibt nichts dazwischen. Danach wird das Kind aber anfangen, Regeln zu hinterfragen. Und dann ist die rote Ampel ein sehr gutes Beispiel. Mir persönlich war es immer lieber, dass meine Kinder nicht nur die Regel “rote Ampel heisst Stopp” gelernt haben, sondern vor allem auch, dass sie schauen sollen, ob Autos kommen. Und ob sie ungefährdet gehen können. Und zwar auch bei grün. Und auch, wenn sie (etwa in einer übermütigen Gruppe) die rote Ampel missachten und bei rot gehen, was ja übrigens auch in manchen anderen Ländern und Städten toleriert ist. Letztlich geht es nicht um das sture Einhalten von Regeln, sondern um den Sinn dahinter – hier um die Unversehrtheit im Straßenverkehr. Vielleicht fallen Ihnen ja noch andere Beispiele ein, in denen dasselbe gilt. Dann freue ich mich auf Zuschriften….

Kindererziehung – Wie wichtig sind feste Regeln?

Das Schwierige an Erziehung ist, dass Kinder auf der einen Seite bestimmte Verhaltensweisen erlernen sollen, die für ein Leben in ihrer Umgebung (erst in der Familie, dann im Freundeskreis, später in Schule, Ausbildung und Gesellschaft) unabdingbar sind, sich auf der anderen Seite aber auch ihre eigene Persönlichkeit herausbilden können muss. Nichts ist unnatürlicher als ängstlich angepasste Kinder, die zwar aufs Wort hören, aber in erlernten Regeln so gefangen sind, dass sie ihre Persönlichkeit kaum entwickeln können und damit auch die Möglichkeiten, die sie hätten, nicht nutzen können. Und sind uns allen nicht die “Unerzogenen” lieber, die sagen und tun, was sie denken? Aber auch das geht natürlich nur bis zu einer gewissen Grenze. Wie viele Regeln braucht also ein Kind? Es gibt zwei grundlegende Dilemmas bei der Entwicklung von Regeln in der Kindererziehung: Das Kind muss es selbst bleiben dürfen, sogar in seiner Art und Weise gefördert werden. Regeln, die dies antasten, zerstören nur. Jedes Kind ist anders als das nächste. Genetisch ist jedes Kind sogar nur zu 50% das Elternteil, das gerade erzieht. Regeln …

Erste Regeln für Kleinkinder – die drei, ohne die es nicht geht

Es ist ja nicht neu (und wurde im Kinderarztblog ja auch schon mehrfach thematisiert): Kinder sollten Regeln lernen, aber nicht zu viele. Und auch nur, wenn diese gut zum viel wichtigeren Lernen am Vorbild der Eltern passen. Manche Regeln sind dennoch sinnvoll. Die drei wichtigsten für das Alter ab 1 bis 3 Jahre sind für mich die folgenden. Sie erleichtern das Leben der Eltern, nehmen etwas von Stress und Chaos aus der Familie und sind langfristig sinnvoll, außerdem nicht zu aufwändig durchzusetzen: Es wird nichts herunter geworfen! warum? weil Dinge kaputt gehen, weil zerbrechliche Dinge ansonsten immer wieder verräumt werden müssen, weil dann mehr Ruhe herrscht, etwa auch am Esstisch. Erziehungstipp: klare Reaktion der Eltern, etwa das Umsetzen des Kindes vom Lieblingssitzplatz auf den Boden, kein Lachen der Anwesenden. Mit Essen wird nicht gespielt! warum? Neben der ethischen Betrachtung,dass Essen etwas Wertvolles ist, führt Spielen mit dem Essen zu Verschmutzung von Kleidung und Innenräumen. Außerdem sollten zur Vermeidung von Essstörungen Nahrungsmittel generell von Spielzeug abgegrenzt werden. Erziehungstipp: Überzähliges Essen entfernen, sobald vom Essverhalten auf Spielverhalten …