Alle Artikel mit dem Schlagwort: Vorsorgeuntersuchungen

Ein Plädoyer – Vorsorgen sind wichtig

In Bayern nehmen dem Arztreport der Barmer GEK nur 83,5% der Kinder an der Vorsorge U7a teil (diese wird mit etwa 3 Jahren duchgeführt). Dabei geht es um die Erkennung von körperlichen Störungen, aber auch von Sozialisations-, Verhaltens- und Entwicklungsproblemen. Dies erscheint umso wichtiger, als laut Statistik bis zu 29% der Buben und 24% der Mädchen im Alter von 1-4 Jahren psychische- bzw. Verhaltensstörungen aufweisen. Je früher hier etwas geschieht, desto besser für das betroffene Kind. Leider wird aber nur rund die Hälfte der Kinder entsprechend behandelt. Im Mai 2016 wird Gesundheitsministerin Huml in Bayern eine Kampagne zur psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen starten. Damit sollen Eltern und andere Bezugspersonen über das wichtige Thema informiert werden. Unser Rat: Vorsorgen sind wichtig. Nutzen wir die Chance, die das Gesundheitssystem bietet, zum Wohl unserer Kinder und Jugendlichen. Denn im Alltag entgehen manche Themen oder einige sich langsam entwickelnde gesundheitliche oder psychische Probleme auch der Aufmerksamkeit der besten Eltern!

Vorsorgeuntersuchungen – nützen sie etwas?

Die Kinderärzte sehen täglich viele Kinder zu einer Vorsorgeuntersuchung. Diese werden von den Krankenkassen übernommen. Sind diese Vorsorgen nur Pflichttermine? Die Kinderärzte meinen “Nein!”. Viele unserer Patienten haben von der frühzeitigen Diagnosestellung und den im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung eingeleiteten, weiteren Maßnahmen profitiert. Hier zwei fiktive, aber realistische und in ähnlicher Form wiederholt erlebte Fälle: Nehmen wir eine 3jährige Patientin, die während der Vorsorge mehrmals auf Mamas Schoß die Augen verdreht und nicht reagiert. Sie hatte sich in den zurückliegenden Monaten sprachlich auffällig langsam entwickelt. Da die beschriebenen Zustände nur Sekunden andauerten, hatten die Eltern dies nicht als auffällig bewertet. Unsere Verdachtsdiagnose einer Epilepsie wird durch die eingeleiteten Untersuchungen bestätigt, unter der medikamentösen Therapie zeigt das Mädchen keine Anfälle mehr und nimmt eine gute Entwicklung. Oder der 3 Monate alte, scheinbar gesunde Junge, der bei der Vorsorge ein bis dahin nicht bestehendes Herzgeräusch aufweist und dessen angeborener Herzfehler in der Folge erfolgreich behandelt werden kann. Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen wird nicht nur der körperliche Zustand erfasst, sondern auch die Entwicklung überprüft, ob in motorischer, sprachlicher, geistiger, …