Alle Artikel mit dem Schlagwort: zweisprachig

Zweisprachig aufwachsen – aber wie?

Francis soll zweisprachig aufwachsen. Seine Mutter stammt aus den USA, sein Vater aus Deutschland. Wie sollen die Eltern dabei aber nun am besten vorgehen? Sie haben sich bereits Gedanken gemacht und informiert und fragen auch in der Sprechstunde nach, als das Kind zur U3 vorgestellt wird. Eine Frage scheint besonders drängend: Müssen Francis´ Eltern befürchten, das Kind zu überfordern? Diese Angst ist unbegründet, denn Kinder können mehrere Sprachen gleichzeitig auf dem Niveau eines Muttersprachlers lernen. Es ist zunächst keine Frage der Intelligenz. Wichtig ist, für den Spracherwerb gute Voraussetzungen zu schaffen. Francis´ Eltern wollen jeder in seiner Muttersprache mit dem Kind reden. Das macht absolut Sinn! Und zwar am besten ab der Geburt. Denn bis zum 3. Lebensjahr lernen die Kinder wesentliche Grammatikanteile. Den Wortschatz können sie auch später erweitern. Auch nach dem 3. Geburtstag ist eine mehrsprachige Erziehung möglich, ab 6 werden dann aber doch deutliche Unterschiede zu Muttersprachlern zu Tage treten. Francis Eltern fragen nach der Zeit, der ein Kind einer Sprache ausgesetzt sein muss, um sie gut lernen zu können. Das ist …

Zweisprachig aufwachsen? Wer profitiert?

Deutschland ist durch die verstärkte Migration internationaler geworden. Damit wachsen auch immer mehr Kinder zwei- oder sogar mehrsprachig auf. Aber auch deutsche Familien versuchen gelegentlich ihre Kinder bewusst zweisprachig aufwachsen zu lassen. Aber geht das so einfach? Natürlich zweisprachig aufwachsende Kinder (also zum Beispiel unter der Muttersprache der Eltern zuhause und unter Deutsch im Kindergarten, oder unter unterschiedlichen Muttersprachen der beiden Elternteile) haben in der Regel keine Probleme beide Sprachen wie eine Muttersprache zu erlernen. Abhängig von den angeborenen sprachlichen Fähigkeiten kann es kleinere Defizite im Wortschatz geben, aber dies ist kaum relevant und wird spätestens durch die Schulbildung aufgeholt. Wichtig ist nur, dass jede Person, die mit dem Kind spricht, nur eine Sprache nutzt (1 und 1-Regel). Anders verhält es sich wenn Familien mit deutscher Muttersprache bewusst ihre eigenen Fremdsprachenkenntnisse (so sie überhaupt wenigstens C1-Niveau haben) einsetzen. Der Gedanke besticht natürlich, den natürlichen Entwicklungstrieb im Sprachentwicklungsalter des Kindes zu nutzen und mit spielerischem Aufwand gleich eine zweite Sprache zu etablieren. Unsere Erfahrung zeigt, dass das allerdings selten gut gelingt und häufig zu Sprachentwicklungsstörungen führt. …