Und wieder eine Impfdiskussion
Die Kinderärzte kennen es – die kontroverse Impfdiskussion nimmt im Praxisalltag breiten Raum ein. Soll, kann, will ich, oder nicht, warum, auf keinen Fall…. Kilian, 5 Jahre, bisher nicht geimpft, kommt wegen einer Verletzung des Fußes zu uns. Er hat sich einen Holzfremdkörper beim Barfußlaufen eingetreten, die Wunde ist groß, tief und verschmutzt. Nach der Wundversorgung erläutern wir die Notwendigkeit einer simultanen Tetanusimpfung. Dies bedeutet, dass man neben der eigentlichen Impfung noch Antikörper spritzt, die eine eventuelle akute Infektion, die aufgrund der vorliegenden Verletzung entstehen könnte, verhindern. Dies wird auch von der DGPI, der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie, klar so empfohlen. Kilians Mutter lehnt die Impfung aber auch nach ausführlicher Aufklärung über die Erkrankung ab und riskiert damit wissentlich eine potentiell tödliche Erkrankung. Die von Kilians Mutter vorgebrachten Argumente, wie etwa die Auslösung eines Autismus durch die Impfung oder dass der Tetanus ja erst durch die Impfung entsteht, sind sachlich falsch, was wir ausführlich erläutern. Dennoch bleibt sie bei ihrer Entscheidung. Dieser fiktive Fall, den wir in vergleichbarer Form aber in unserer ärztlichen Laufbahn …