Alle Artikel mit dem Schlagwort: Epigenetik

Warum Rauchen bereits lange vor der Zeugung das Krebsrisiko Ihres Kindes erhöht…

Dass Rauchen das Krebsrisiko erhöht ist unstrittig und jedem Kind schon bekannt. Was aber erst jetzt festgestellt wurde: Rauchen erhöht auch das Risiko für Ihr Kind und sogar für Enkelkinder. Und zwar unabhängig davon, ob Sie während oder nach der Schwangerschaft überhaupt geraucht haben. Warum ist das so? Kürzlich wurde hier im Kinderarztblog die Epigenetik beschrieben, also das „Anschalten“ ungünstiger Gene, die bislang vom Körper „ausgeschaltet“ wurden. Ist das Gen nun erst angeschaltet, wirkt es. Und es wird nicht nur das Gen (von Vater und Mutter) selbst vererbt. Es wird auch vererbt, ob das Gen an- oder ausgeschaltet ist (vor allem von der Mutter). Und leider handelt es sich oft um ungünstige Gene (zum Beispiel eben die Veranlagung für Krebs). Die Stoffe in der Zigarette haben eben auch (leider) die Fähigkeit, solche bösen Gene anzuschalten. Damit wird bereits lange vor der Zeugung auch festgelegt, ob Ihr Kind (oder sogar Enkelkinder) solche Probleme bekommen können. Ein weiterer Grund, alle Hilfen zu nutzen, das Rauchen schnellstmöglich abzuschalten (oder gar nicht erst zu beginnen), meine ich.

Angeboren oder erworben? Oder doch die Epigenetik…

„Du siehst ja aus wie deine Mutter…nur die Augen hast du von deinem Vater…“ Diese Sätze begegnen Ihnen wie mir ja in den verschiedensten Variationen. Ist ja auch sehr vielfältig, der Mensch mit seinen guten und schlechten Eigenschaften. Aber wieviel Steuerung kommt denn alleine durch die Gene und wie viele unserer Eigenschaften sind doch erst durch den Einfluss des Lebens nach der Geburt ausgeprägt worden? Und warum? Darüber diskutieren seit Jahrhunderten die Gelehrten. Jetzt kommt etwas Neues hinzu. Seit einigen Jahren wird immer klarer, dass es sogenannte „epigenetische“ Phänomene gibt, die insbesondere auch für die Entwicklung von Krankheiten relevant sind. Ich versuche, Ihnen das in wenigen Worten zu erklären: Manche Gene sind da, aber ihre Wirkung wird durch eine Art Schutzhülle förmlich „ausgeschaltet“. Umweltfaktoren (also bestimmte Substanzen oder Ereignisse in unserem Leben) können nun die Schutzhülle entfernen und dadurch die Gene „anschalten“. Meist ist diese Entwicklung ungünstig, da der Körper die Gene nicht umsonst eingesperrt hat. Erwarten Sie also keine plötzlichen Model-Maße oder Einstein-Ideen, wenn  die Gene „freigelassen“ werden. In der Regel entsteht dann um …