Erziehung, Leben
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Smartphones – Kommunikationsmittel mit Suchtpotential

“Pling” – kaum ein anderer eigentlich eher harmloser und unauffälliger Ton löst so schnelle, mitunter sogar hektische, Reaktionen aus wie der Benachrichtigungston eines Smartphones. Der Griff zur Tasche folgt prompt. Dies hängt auch damit zusammen, dass es durch diesen Ton im Gehirn zu einem Dopamin-Ausstoß kommt, der ein Glücksgefühl und damit verbunden auch den Wunsch nach Wiederholung zur Folge hat. Doch nicht nur hier zeigt sich das Suchtpotential des Smartphones. Es ist sogar möglich, dass Nutzer – ähnlich wie Nikotinabhängige – Entzugserscheinungen zeigen, wenn sie länger nicht kommunizieren können.

Eine gravierende Folge ist, dass die Konzentrationsfähigkeit deutlich nachlässt, da man häufig kontrollieren muss, ob man vielleicht den Benachrichtigungston verpasst hat und doch neue Nachrichten eingegangen sind. Außerdem werden oftmals Tätigkeiten unterbrochen, um Nachrichten zu lesen oder zu beantworten.

Gerade junge Menschen kommunizieren sehr viel mit dem Smartphone. So steigt der Anteil der Nutzer ab einem Alter von 12 Jahren sprunghaft auf deutlich über 80% an und junge Menschen unter 25 Jahren beschäftigen sich durchschnittlich vier Stunden täglich mit ihrem Smartphone. Diese Zahlen zeigen, wie stark das Leben der Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch das Kommunikationsmittel geprägt ist, aber auch wie groß die Gefahr der häufigen Ablenkung sowohl in der Schule als auch zu Hause bzw. unterwegs ist.

Hoffnung macht, dass sich 2/3 der Jugendlichen durchaus bewusst sind, dass sie zuviel Zeit mit dem Smartphone verschwenden. Hier können Eltern ansetzen, um ihren Kindern einen Weg zu einem sinnvollen Umgang mit dem Smartphone zu weisen. Dies kann gelingen, indem man Situationen festlegt, in denen die Jugendlichen ihr Smartphone ganz bewusst ausschalten, z.B.:

  • während der Hausaufgaben und der Vorbereitung auf den nächsten Unterrichtstag
  • während der gemeinsamen Mahlzeiten
  • nachts
  • während ein Buch gelesen oder gemeinsam ein Gesellschaftsspiel gespielt wird

Es lassen sich sicher noch mehr Situationen finden, für die man das Bewusstsein schaffen kann, dass auch eine ungestörte Zeit positiv empfunden werden kann.

B.E.

Wir danken unserer Gastautorin B. Ehlenberger, Gymnasialpädagogin, herzlich für diesen Beitrag.

DrS

Kategorie: Erziehung, Leben

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