Immer häufiger hört und liest man in den Medien (u.a. auch schon in diesem Blog) von hochsensiblen Kindern. Viele Eltern werden sich allerdings die Frage stellen, wie man erkennen kann, ob man ein hochsensibles Kind hat oder nicht.
An dieser Stelle sollen einige Aspekte dargestellt werden, welche Hinweise auf eine Hochsensibilität sein können:
Bei sehr kleinen Kindern im Säuglingsalter ist eine Hochsensibilität noch schwer zu erkennen. Lediglich eine extreme Wachsamkeit und sehr schnelle Überreizbarkeit können darauf hindeuten, dass das Kind hochsensibel auf seine Umwelt reagiert.
Deutlicher werden die Anzeichen, wenn sich das Kind in einer größeren Gruppe bewegt – sei es in der Krippe oder im Kindergarten:
· Strömen sehr viele Reize auf die Kinder ein, die nicht gefiltert werden können, kann es zum Auftreten plötzlicher Schreiattacken ohne erkennbaren äußeren Anlass kommen.
· Besondere Herausforderungen stellen für hochsensible Kinder Übergänge im Tagesablauf (z.B. vom Freispiel zur Brotzeit) dar.
· In für sie neuen Situationen (z.B. bei geplanten Ausflügen) wirken hochsensible Kinder häufig überängstlich.
· Dies gilt auch für potentiell gefährliche Situationen (z.B. beim Betreten einer Eisfläche oder beim Klettern), da hochsensible Kinder das Gefahrenpotential analysieren und erkennen, während andere Kinder völlig unbekümmert an die Situation herangehen.
· Objektiv gesehen kleine Verletzungen werden aufgrund des erhöhten Schmerzempfindens als äußerst dramatisch erlebt.
· Auch die anderen Sinne (Hören, Schmecken, Sehen, Fühlen) erscheinen oftmals sehr geschärft.
· Hochsensible Kinder nehmen die Gefühle und Wünsche anderer häufig sehr genau wahr und versuchen sich entsprechend anzupassen, um ihr Gegenüber nicht zu enttäuschen.
Es würde den Rahmen dieses Blogs sprengen, das Thema “Hochsensibilität” umfassend zu erläutern. Wenn Eltern jedoch aufgrund der oben dargestellten Anzeichen die Vermutung haben, ihr Kind könnte hochsensibel sein, ist es in jedem Fall lohnenswert, sich näher mit der Thematik zu beschäftigen. An dieser Stelle sei hier verwiesen auf den detaillierten Kriterienkatalog und das Buch “Das hochsensible Kind” von Elaine N. Aron, das hilft, für viele Situationen ein besseres Verständnis zu erlangen. Dies entlastet Eltern, die dann wissen, warum das Kind entsprechend reagiert, und auch das Kind, auf dessen Bedürfnisse besser eingegangen werden kann .
DrS / B. E.