Wie oft hört man von anderen oder sagt selbst: “Das hast du aber toll gemacht!” Damit möchte man ein Kind für eine erbrachte Leistung loben. Doch so einfach ist es gar nicht mit dem richtigen Loben, denn der gerade zitierte Satz wird häufig nur recht oberflächlich dahingesagt und kann dabei das Gegenteil dessen bewirken, was man eigentlich erreichen will. Denn insbesondere dann, wenn Kinder für die Erledigung leichter Aufgaben überschwänglich gelobt werden, empfinden sie das Lob nicht als Ansporn, sondern werden dadurch in ihrem Verhalten gehemmt, da sie den Eindruck gewinnen, man hielte sie für dumm.
Richtiges Loben ist also gar nicht so einfach. Grundlegend wichtig ist beim richtigen Loben, dass man authentisch erscheint, also das Lob ehrlich meint. Außerdem soll man beschreiben und begründen, was genau gelobt wird, denn so vermittelt man dem Kind, dass man seiner erbrachten Leistung Aufmerksamkeit schenkt und sich damit beschäftigt. In dieser Zuwendung steckt sehr viel Anerkennung, die das Kind spürt. Wichtig ist auch, dass das Lob individuell ausgesprochen wird, d.h. man muss die Leistung bzw. die Leistungssteigerung jedes Einzelnen im Blick haben. So wird z.B. ein pauschales Lob für Geschwister unterschiedlichen Alters oftmals keinem Kind wirklich gerecht.
Abschließend sei in diesem Zusammenhang noch erwähnt, dass sich Kinder, die häufig gesagt bekommen, wie klug sie doch seien, nicht an schwierige Aufgaben herantrauen, da sie Angst haben zu scheitern und damit dem Bild des intelligenten Kindes nicht gerecht zu werden. Besser ist es, ein Lob für die Mühe, die ein Kind bei der Bewältigung einer Aufgabe aufwendet, auszusprechen, denn dadurch wird ein größeres Durchhaltevermögen gefördert.
Deshalb gilt: Kinder brauchen Lob – dieses sollte aber ganz bewusst ausgesprochen werden!
Wir danken unserer Gastautorin, B. Ehlenberger, für diesen Beitrag. DrS