Häufig werden die Kinderärzte gefragt, ob Säuglinge wirklich täglich eine Vitamin D-Tablette bekommen sollten. Und ja, dies ist dringend anzuraten.
Vitamin D ist für die Regulation des Calcium- und Phosphathaushaltes verantwortlich. Es bewirkt die Härtung der kindlichen Knochen. Vitamin D wird über die Nahrung zugeführt und unter Sonnenbestrahlung in der Haut gebildet. Da Säuglinge durch die Nahrung nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt sind und generell der Sonne nicht direkt ausgesetzt werden dürfen, empfiehlt das Netzwerk “Gesund ins Leben” (eine Initiative des Bundesgesundheitsministeriums, der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und des Forschungsinstituts für Kinderernährung) die Gabe von 400-500IE Vitamin D pro Tag für das erste Lebensjahr. Bei einem Geburtstermin im Winter sollte die Gabe bis zum zweiten erlebten Sommer des Kindes, also bis zu 1,5 Jahren, erfolgen. Eine Überdosierung ist mit der empfohlenen Dosis nicht möglich.
Vitamin D-Mangel macht sich als Rachitis mit Knochenverformungen, Muskelschwäche und Infektneigung bemerkbar. Es kann auch zu Krampfanfällen kommen. Wir als Kinderärzte haben wiederholt erlebt, dass die fehlende Prophylaxe mit Vitamin D (aus welchen Gründen auch immer unserer Empfehlung nicht gefolgt wurde) für die betroffenen Kinder schwere Folgen hatte.
Darum unser Rat: Vitamin D in empfohlener Dosis zu verabreichen ist im ersten Lebensjahr notwendig und eine sichere Maßnahme, denn der Start ins Leben soll doch gut gelingen!
Veröffentlicht am 23. November 2015
als Thema könnte auch mal bei Gelegenheit die Kariesprophylaxe aufgegriffen werden, da mE dort viel Unsicherheit/ Unklarheit besteht.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4338212/
Gerne. Ein Artikel zur Zahnpflege ist bereits in der Pipeline…DrGH