Während Suppen – anders als beim Suppenkasper – bei Kindern häufig durchaus beliebt sind, haben viele Eltern das Problem, dass die lieben Kleinen bei Brokkoli, Spinat und Co. den Aufstand proben. Sicherlich kennen auch Sie einen der unzähligen Ratgeber, die empfehlen, die Kinder das ungeliebte Gemüse schnippeln zu lassen und es dann optisch ansprechend (z.B. in Form eines fröhlich lachenden Gesichtes) anzurichten. Dann – so die Verfasser – könnten die Kinder das gesunde Grünzeug doch gar nicht mehr ablehnen. Aber mal ehrlich: Würden Sie etwas, was Ihnen partout nicht schmeckt, lustvoll genießen, nur weil es hübsch angerichtet ist? Eben…
Da Kinder aus evolutionären Gründen von Beginn an auf die süße Geschmacksrichtung “eingestellt” sind (giftige Pflanzen haben häufig einen bitteren Geschmack), ist es verständlich, dass sie Gemüsesorten, die sie als bitter empfinden, zunächst ablehnen. Hier hilft es nichts, die Kinder zu zwingen, ungeliebte Nahrungsmittel zu essen. Im Gegenteil: Durch Zwang kann es zur Ausbildung von Geschmacksaversionen kommen, d.h. die Kinder ekeln sich regelrecht vor den Speisen. Diese wieder aufzulösen ist extrem schwierig.
Besser ist es, ungeliebte Nahrungsmittel immer wieder anzubieten (wobei eine schöne “Verpackung” natürlich nicht schaden kann), bis die Neugier doch einmal siegt. Denn wie bei allem anderen, gibt es auch beim Essen wechselnde Phasen: Mal schmecken nur Nudeln mit Tomatensoße und dann beginnt plötzlich eine exprimentelle Phase und das Geschmacksrepertoire vergrößert sich wieder.
Wir danken unserer Gastautorin B. Ehlenberger für diesen Beitrag!