Liebe Eltern, lasst euch nicht den Schneid abkaufen!
Tom, 4 Jahre, kommt mit seiner Mama in die Praxis. Eigentlich geht es zunächst um Bauchschmerzen. Schnell kann die Diagnose gestellt werden, Tom hat eine ausgeprägte Verstopfung. Medizinisch ist die Sache klar, Umstellung auf eine entsprechende Ernährung, hohe Trinkmenge usw. sind die nun erforderlichen Maßnahmen. Das weiß auch Toms Mama, die die Diagnose bereits selbst zu Hause gestellt hatte. “Aber das geht alles nicht, Herr Doktor! Da müssen Sie (!!) jetzt was anderes machen! Auf die Milchschnitten kann er nicht verzichten, das gibt sonst sooo ein Gebrüll!” Dann fängt Toms Mama fast zu weinen an. Schlussendlich wird klar, dass sie erschöpft ist, kaum Grenzen setzt, da sie Toms Widerstand fürchtet und nun hofft, dass der Arzt an dieser erzieherischen Problemsituation ganz schnell etwas ändert. Lange sprechen wir über Erziehung, Grenzsetzung, liebevolle Konsequenz und Möglichkeiten der elterlichen Entlastung. Prinzipiell etwas, was in der Eigenverantwortung der Eltern liegt. Somit müssen auch diese selbst und nicht der Arzt, das Problem angehen. Toms Mama wird auch ermutigt, ihre Erziehungskompetenz wahrzunehmen und sich nicht den Schneid abkaufen zu lassen. Wir …