Betroffene wissen es aus leidvoller Erfahrung – eine Erdnussallergie kann lebensgefährlich sein und schwerwiegendste Symptome verursachen. Und Sie bleibt im Gegensatz zu anderen Nahrungsmittelallergien, die sich im Laufe der Kindheit nicht selten wieder verlieren, oft lebenslang. Umso mehr lässt die Nachricht aufhorchen, dass es eventuell eine Heilungschance gibt.
Australische Ärzte veröffentlichten kürzlich eine Studie, in der Kinder, die unter einer Erdnussallergie litten, über 18 Monate mit probiotischen Bakterien und erst kleinen, dann größeren Mengen von Erdnussallergenen behandelt wurden. Die Kinder erhielten also eine Hyposensibilisierung. Bei 80% der Kinder war die Therapie erfolgreich. Tatsächlich wiesen 67% der Kinder auch 4 Jahre nach der Therapie eine Toleranz auf, konnten also wieder Erdnüsse essen. Die anderen Kinder hatten zumindest keine bedrohlichen Symptome wie einen allergischen Schock. Eingesetzt wurde bei der Studie ein gewöhnliches Joghurtbakterium, Lactobacillus rhamnosus, allerdings in enormen Mengen, vergleichbar mit täglich 20 Joghurtbechern.
Von Selbstversuchen ist natürlich dringend abzuraten, das könnte lebensgefährlich sein. Auch bringt das alleinige Joghurtessen wohl kaum Verbesserung.
Dennoch lassen die Ergebnisse hoffen. Weitere Studien müssen folgen. Vielleicht steht am Ende aber in Zukunft eine segensreiche Behandlungsmöglichkeit.