Dossier, Kindererziehung
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Bereiten wir unsere Kinder gut auf die Zukunft vor?

Was sind die Fähigkeiten, die Kinder in der Zukunft wirklich brauchen werden, welche Berufsbilder und welche gesellschaftlichen Veränderungen werden sich bis zu ihrem Erwachsenenleben entwickeln? Was sollten wir ihnen mitgeben, um sie bestmöglich auf ihre Zukunft vorzubereiten.

Solche Fragen scheinen mehr als wichtig, wenn man sich die dramatischen technischen, gesellschaftlichen und globalen Veränderungen der letzten Jahre und Jahrzehnte ansieht. Wahrscheinlich werden unsere Kinder auf noch viel schnellere Veränderungen in immer kürzeren Zeitabschnitten reagieren müssen. Das Problem: wir können die Veränderungen, die die Zukunft bringen wird, derzeit wohl kaum wirklich umfassend abschätzen.

Denke ich an meine Schulzeit zurück, wurden solche Überlegungen eher von wenigen Bildungspolitikern angestellt. Auch damals war es sicher nicht möglich, die Entwicklungen und Umwälzungen, die z. B. das Internet mit sich bringen würde, in ihrer Tragweite vorherzusehen, aber sicher wäre ein Heranführen an die Thematik sinnvoll gewesen. Und was lief dann an der Schule? Die echten Cracks versuchten sich an einfachsten Programmierungen an einem extrem einfachen Computermodell unter der Anleitung eines Mathelehrers. Ansonsten nahmen wir bis zum Erbrechen die Entwicklungen des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation durch. Dieses Wissen hat mir später wenig geholfen. Ob die derzeitigen Lehrpläne wirklich auf zukünftige Entwicklungen vorbereiten bzw. vorbereiten können, werden wir sehen. Aber zumindest sollten Aspekte der zu erwartenden Entwicklungen und benötigten Fähigkeiten auch einmal im Unterricht auftauchen. Und: Wo müsste beispielsweise einfach mal gründlich der Lehrplan entrümpelt werden? Möglicherweise ist das System der Bildungspolitik aber auch zu träge und berücksichtigt generell die obigen Überlegungen zu wenig oder zu spät.

Bleibt die Frage, was kann Kinder durch eine Zukunft mit Anforderungen tragen, die wir derzeit vermuten müssen? Wohl eher sehr grundlegende Fähigkeiten und Eigenschaften. Selbstbewusstsein, gute Bildung, eine gefestigte Persönlichkeit, gesunde Skepsis, Flexibilität, Leistungsbereitschaft wie auch bewusste Abgrenzung wenn nötig von zu hohem Leistungsdruck, und die Fähigkeit zu echter Beziehung und Kommunikation fallen mir hier ein. Sicher verfolgen Sie diese Erziehungsziele bei ihren Kindern wie ich bei den meinen. Hoffentlich werden sich unsere Kinder gut zurechtfinden.

Kategorie: Dossier, Kindererziehung

von

Dr. Stefan Schwarz

Dr. Stefan Schwarz ging in Augsburg zur Schule. Er machte nach dem Zivildienst eine Ausbildung zum Kinderkrankenpfleger. Das Studium schloss er in München ab. Nach der Ausbildung in verschiedenen, renommierten Kinderkliniken arbeitet er als niedergelassener Kinderarzt. Dr. Schwarz ist Vater von 4 aufgeweckten Kindern und kennt den Alltag, die Freuden und die Sorgen von Familien dadurch sehr gut.

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