Man kennt es ja von sich selbst: Da empfiehlt einem jemand ein Buch oder einen Artikel aus einer Zeitschrift als besonders lesenswert und man bekommt dann beim Lesen so gar keinen Zugang zu dem Text. Wie bei allem anderen gilt auch im Hinblick auf das Lesen: Geschmäcker sind verschieden!
Umso wichtiger ist es bei den Leseanfängern darauf zu achten, dass sie die Bücher, die man ihnen anbietet, optisch und thematisch ansprechen und – ebenso wichtig – sie auf dem Leseniveau abholen, auf dem sie sich gerade befinden. Nichts ist frustrierender als einen Text lesen zu müssen, den man noch gar nicht verstehen kann.
Das Angebot an Erstlesebüchern ist mittlerweile riesig, und es ist gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Deshalb sollen hier ein paar grundsätzliche Tipps gegeben werden. Die konkrete Buchauswahl muss sich dann immer an den Interessen des Kindes orientieren.
Für den Einstieg besonders geeignet sind Bücher, die ausschließlich in Großbuchstaben geschrieben sind, da sie die beim Lesen zu bewältigende Zeichenanzahl schon einmal halbieren. Außerdem handelt es sich hierbei naturgemäß meist um Bücher, die für das allererste Lesen konzipiert wurden und deshalb kurze einfache Sätze, eine große Fibelschrift sowie wenig Text und viele Bilder verwenden. Letzteres gilt auch für Comics (welche sich ja grundsäzlich großer Beliebtheit bei Kindern erfreuen) für Erstleser. Hier wird das Angebot immer größer. Auch bekannte Buchserien bieten mittlerweile Comics als ersten Zugang an und ermöglichen somit auch Kindern, die sich von zuviel Text “erschlagen” fühlen, schnelle Erfolgserlebnisse, da sie ja ein richtiges – sprich gebundenes – Buch lesen und darin erkennbar vorwärts kommen. Ebenfalls gut geeignet für den Einstieg ins Lesen sind Bücher, in denen einzelne Wörter durch Bilder ersetzt sind. Diese erkennt das Kind und kann sich mit ihrer Hilfe den Sinn des Satzes, den es gerade liest, erschließen. Vielen Kindern gefallen auch Bücher, in denen Erwachsene und Kinder abwechselnd vorlesen. Diese “Erst-ich-ein-Stück-dann-du-ein-Stück”-Geschichten ermöglichen besonders gut das gemeinsame Leseerlebnis.
Wichtig bei der Auswahl der Bücher ist es immer, erst einen Blick hineinzuwerfen, da die oftmals aufgedruckten Lesestufen nur bedingt eine Einordnung zulassen. Man muss selbst abschätzen, ob das Bild-Text-Verhältnis dem Lesevermögen des Erstlesers entspricht, denn Überforderung zerstört jede aufkommende Lesefreude.
Viel Spaß beim Schmökern!
Wir danken unserer Gastautorin B. Ehlenberger für diesen Beitrag!