Monate: Juli 2016

Endlich Ferien, endlich Zeit!

Sie haben es Ihren Kindern in den letzten Wochen sicher auch angemerkt – die Kinder sind erschöpft, die Luft ist raus, die Hausaufgaben haben sich immer mehr gezogen, die Unlust stieg. Kurz: die Kinder sind ferienreif! Die Anforderungen in der Schule sind ja auch nicht gerade gering. Auch in der Grundschule nicht. Und es gibt genügend Faktoren im Alltag, die Kinder zusätzlich stressen. Darum ist es nun Zeit für’s Auftanken, Ausspannen und Erholen, Zeit, um Schönes zu erleben und Zeit insbesondere auch für gemeinsame positive Erlebnisse ohne Druck und Anforderung. Vielleicht sollten Mama und Papa ganz bewusst in diesen Wochen auch einmal etwas liegen lassen oder hintenanstellen, damit Zeit ist für’s Zeit haben… Manches scheinbar so Wichtige ist bei näherer Betrachtung ja doch nicht ganz so dringend. Nehmen Sie sich Zeit, Ihr Kind zu genießen! Die Kinderärzte wünschen Ihnen und Ihren Kindern von Herzen schöne und erholsame Ferien!

Schule ohne Noten ist die Zukunft – 2. Teil

Letzte Woche habe ich hier auf die ungünstigen Folgen des Leistungsdrucks durch die Noten im Schulsystem hingewiesen. Was können Sie als Eltern nun dagegen tun? Was kann die Schule tun? Was die Gesellschaft? Für Sie als Eltern: Es gibt praktisch keine Eltern, die ihren Kindern bewusst Schuldruck machen. Aber unbewusst und unterschwellig passiert das dennoch. Und zwar in fast allen Familien. Solange die Reaktion der Eltern dieselbe ist, wie die der Schule, unterstützen sie das System und erhöhen bei den empfänglichen Kindern den Druck. Wenn Sie also etwa schlechte Noten bestrafen oder rügen. Aber auch, wenn Sie gute Noten bezahlen. Mit schlechten Noten sind Kinder eh schon bestraft genug. Und gute Noten sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass Noten nicht alles sind. Schon gleich gar nicht, bis aus Ihrem Kind eine reife Persönlichkeit geworden ist, die sich über ihre Stärken und Schwächen bewusst ist. Systematische Belohnung verstärkt das Leistungsdenken, das Grundlage etwa für späteres Burnout sein kann. Natürlich sollen Sie auch keine schlechten Noten belohnen. Aber abschwächen. Sätze wie „dafür malst du wunderschön“ oder „Einstein hatte …

Schule ohne Noten ist die Zukunft – 1. Teil

Schätzen Sie mal, wie häufig wir jede Woche wegen Problemen im Zusammenhang mit der Schulleistung kontaktiert werden! 5-mal? 10-mal? mehr als 20-mal? Genau! Mehr als 20-mal klären wir jede Woche vermeintliche Störungen im Zusammenhang mit Schulleistungen ab. Es sind auch viele Kinder, die sich mit Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Herzrasen, Schwindel  oder noch intensiveren Problemen vorstellen. Und es sind zu mehr als 80% Mädchen. Echte organische Befunde sind die Ausnahme. Alles entsteht durch einen Druck, der auf die Kinder einprasselt – durch den Konflikt zwischen Erfolgsstreben (das ja auch seine guten Seiten hat) und Versagensangst. Deshalb sind es auch meist sehr gute und ehrgeizige SchülerInnen, die sich so bei uns vorstellen. Und. Es sind selten die Eltern (was viele vorschnell glauben), die bewusst diesen Druck aufbauen. Es kommt aus der Schule. Nicht persönlich auf ein einziges Kind. Nicht persönlich durch den Lehrer. Es ist das System. Was den Druck auslöst, ist das Sich-Vergleichen. Das Messen mit anderen. Die Angst, im Leben zu versagen, wenn man nicht der oder die Beste ist. Das hat das System in die …

Achtung Salmonellen

Nun ist sie da, die herrliche Sommerzeit mit den gerade auch von Kindern geliebten Grillfeiern und Gartenfesten. Wunderbar – aber Achtung bei Produkten wie Kartoffelsalat, Erdnussbutter oder Tiramisu. Sie können Salmonellen enthalten, insbesondere, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen – v.a. die Einhaltung der Kühlkette und ausreichend starkes und langes Erhitzen – nicht eingehalten werden. Denken Sie auch an die Vermeidung von Schmierinfektionen: das Messer, mit dem das Hähnchen bearbeitet wurde, darf natürlich nicht direkt zum Salatschneiden weiterverwendet werden. Salmonellen verursachen nach Noroviren, Campylobacter und Rotaviren mit am häufigsten Durchfallerkrankungen in Deutschland. Im Sommer tritt die Erkrankung gehäuft auf. Meist infiziert man sich über Lebensmittel wie Eier und rohe Schweinefleischprodukte. Aber man kann sich mit Salmonellen auch bei lebenden Tieren anstecken. Problematisch wird es, wenn die Salmonellen in eher unverdächtigen Lebensmitteln lauern, zum Beispiel in Gewürzen oder Schokolade, was durch Schmierinfektionen sehr wohl vorkommen kann. Die Ansteckungszeit beträgt einige Stunden bis 3 Tage. Die Krankheitszeichen sind starker Durchfall, Erbrechen, Bauch- und Kopfschmerzen und mitunter auch Fieber. Trotz allem – wir wünschen eine tolle Grillparty! Denken Sie aber …

Die nervigsten Sätze

Ich höre es heute morgen zum gefühlten 3000ten Mal: Ja gleich! Und mein Sohn wird trotzdem einfach nicht fertig mit dem Anziehen! Das kennt jeder – das Kind sagt einen Satz, den man schon wer-weiss-wie-oft gehört hat und der nur noch nervt. Welche Sätze aus dem Mund Ihrer Kinder nerven Sie am meisten? Die Kinderärzte hätten eine kleine Top-Ten-Liste, die nicht den Anspruch auf Vollständigkeit stellt: · Ich bin noch gar nicht müde! · Ich muss aufs Klo! (V.a. wenn man grad 10 Minuten im Auto sitzt und daheim extra noch gefragt hatte, wer vor der Abfahrt noch mal muss.) · Igitt, das schmeckt mir nicht! · Mir ist sooo langweilig! · Wann sind wir endlich da? · Darf ich das Handy? (Wichtig ist hier die Unvollständigkeit des Satzes…) · Kann ich Nutella? (Auch hier kein Verb, Nutella wäre auch durch Üéi oder ähnliches austauschbar!) · Ja, gleich! · Ich weiß nicht, was ich spielen soll! · Du sollst nicht in die Arbeit gehen! Die Frage ist nun nur – warum nerven diese Sätze? Und …

Spucke bei juckenden Mückenstichen?

Alle Jahre wieder – der Sommer kommt, die Mücken summen und pieken, und instinktiv stecken die Kinder den Zeigefinger in den Mund und reiben den Stich mit Spucke ein. Richtig oder falsch? Das ist in Ordnung! Die Verdunstungskälte kühlt den Stich und Speichel enthält tatsächlich verschiedene positive Substanzen, darunter auch in minimaler Dosierung eine Art “Schmerzmittel”. Insofern machen die Kinder nichts falsch. Sie kratzen etwas weniger, und unaufgekratzt heilen die Stiche schneller ab und infizieren sich nicht. Dennoch kann man natürlich mit anderen Maßnahmen doch noch effektiver helfen. Eventuell hat man beispielsweise eines der allseits bekannten Gels, ein Coldpack oder einen “Sticheheiler” zur Hand. Das sind kleine Geräte, beispielsweise in Mausform, die durch lokale Erhitzung das Mückengift denaturieren und den Stich schneller abklingen lassen. Jedenfalls sollte man etwas tun. Denn lästig sind die Stiche ja allemal und die Kinder leiden häufig wirklich unter dem starken Juckreiz!

Zitat der Woche

Wir hatten unsere Leser Ende des Jahres 2015 um gute Zitate gebeten, die wir an dieser Stelle, mit einem Cartoon versehen, veröffentlichen wollten. Unsere Leserin Frau Majer schreibt uns das folgende Zitat mit dem Titel “Lösung des Problems”: Mädchen, 4 Jahre (Unterlippe trotzig vorgeschoben, sichtlich empört): „Du-hu, der Emil, der hat eine Ameise tot getreten!“ Ich (Erzieherin): „Oh, die arme Ameise. Was meinst Du, was soll ich denn da nun machen?“ Mädchen (im Brustton der Überzeugung): „Du musst nichts mehr machen! Ich hab den schon gebissen!“ (also den Emil, den armen). Wir danken Frau Majer für dieses wunderbare Zitat aus dem Alltag!