Es gibt unzählige Möglichkeiten, Nachmittage, an denen kein Schulunterricht angesagt ist, sinnvoll zu verbringen: ein Instrument erlernen, Sport treiben, sich mit Freunden treffen oder einfach mal entspannen. Es ist jedoch sicher keine gute Idee, diese Nachmittage auch noch mit Nachhilfe – womöglich gleich in mehreren Fächern – zu füllen. Der Trend zeigt aber leider, dass genau dies oft gemacht wird – und zwar zunehmend nicht mehr nur bei den sogenannten Wackelkandidaten, bei denen es um die Versetzung geht, sondern auch bei guten Schülern. So haben von den 1,6 Mio. Nachhilfeschülern in Deutschland ein Drittel befriedigende bis gute Noten. Die Nachhilfe soll also dazu dienen, immer noch besser zu werden. Auf den ersten Blick mag dies vielleicht sogar sinnvoll erscheinen, man muss allerdings hinterfragen, welche Einschätzung man einem Kind vermittelt, das man trotz guter Noten zur Nachhilfe schickt: Gut ist eben nicht gut genug. Und das Kind wird diese Aussage auf sich beziehen: “Ich bin nicht gut genug! Ich kann die Aufgaben nicht selbst bewältigen!” Jeder kann sich ausmalen, wie sich eine solche Haltung auf das …