Immer wieder Thema von Verunsicherung unserer Eltern ist die Handhabung der Fluorid-Prophylaxe im Säuglings- und Kleinkindesalter.
Unstrittig ist, dass die Zähne Fluorid brauchen, um „härter“ und damit resistenter gegen Karies zu sein. Unstrittig ist auch, dass die Anwendung von Fluorid direkt am Zahn wirksamer ist als eine Fluorierung von Trinkwasser oder die Gabe als Tablette.
Was das praktische Vorgehen angeht, unterscheiden sich die Empfehlungen dann allerdings:
Die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin DGKJ empfiehlt weiterhin die Anwendung von fluoridhaltiger Zahnpasta erst ab dem Alter von 5 Jahren, weil Kinder erst dann Zahnpasta sicher ausspucken können. Die Angst dahinter ist eine Überdosierung, da Kinder vor dem Alter von 5 Jahren die Pasta häufig noch verschlucken und nicht ausspucken. Stattdessen soll eine definierte Menge als Tablette gegeben werden und so der Zahn via Blutkreislauf erreicht werden (0,25mg je Tag).
Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde DGZMK empfiehlt allerdings die Anwendung als Zahnpasta mit einem reduzierten Gehalt von 500ppm Fluorid direkt am Zahn, da dies wirksamer ist.
Und wie halten wir es? Uns überzeugt mehr die Empfehlung der DGZMK, auch, weil wir kaum Zeichen der Überfluorierung sehen, aber genug Karies:
Ab dem Durchbrechen der Milchzähne sollten diese mit einer sehr geringen Menge an Kinderzahnpasta (Fluoridgehalt 500ppm) zweimal täglich geputzt werden. Ein dünner Film auf der Zahnbürste ist dabei ausreichend. Auf eine fluoridhaltige Tablette muss dann verzichtet werden. Ihr Kind sollte die Zahnpasta immer so gut wie möglich ausspucken. Das Ausspucken sollte deshalb früh geschult werden.
Ab dem Durchbrechen des bleibenden Gebisses sollte der Fluoridgehalt in der Zahnpasta auf mindestens 1000ppm erhöht werden.