Ja geht das denn – sich schlau essen? So mancher selbsternannte Experte und so mancher Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln stellt das zumindest so dar.
Natürlich gibt es Studien zum Einfluss der Ernährung auf die Hirnentwicklung und die Hirnleistungsfähigkeit. Aber die Mischung, die letztendlich im Magen der Kinder landet, ist so komplex, dass es sehr schwierig ist, Zusammenhänge klar zu beweisen. Tatsächlich zeigt sich jedoch, dass Fertigprodukte und industriell stark veränderte Zutaten ungünstig sind. Die Kinder, die frisch zubereitete Nahrung erhielten, schnitten in Tests bezüglich der Hirnleistung besser ab. Anders ausgedrückt: Viel Süß- und Knabberkram, Fertigprodukte, fast food & Co fördern nicht gerade die Denkleistung von Kindern.
Allerdings kann man die Ursache dieser Effekte nicht aus den Daten der Studien herauslesen. Es kann ja auch sein, dass die Kinder, die viel fast food erhielten, andererseits weniger Förderung durch die Eltern erfuhren und mit ihnen weniger gespielt wurde, was zu einem schlechteren Abschneiden in den Tests führte.
Übrigens ist auch die Nahrungsmenge wichtig. Zuviel – aber genauso zuwenig – Nahrung ist schlecht fürs Gehirn.
Es gibt auch andere Überlegungen. Was ist denn mit der Muttermilch? Stillen wirkt sich den Studien zufolge günstig auf die Hirnentwicklung aus. Wer nicht stillen kann, muss sich aber keine Sorge machen, dass das Kind deswegen weniger intelligent wird.
Was ist mit Nahrungsergänzungsmitteln? Obwohl es Hinweise für positive Effekte von Omega-3-Fettsäuren auf die Hirnentwicklung gibt, empfiehlt man nicht die generelle Gabe entsprechender Präparate. Besser ist es, so Experten, natürliche Quellen wie Fisch, Öle oder Walnüsse zu nutzen. Die Pillen, die die Hirnwindungen ölen und aus dem mäßigen Schüler das Mathe-Genie machen, gibt es nun mal nicht.
Wie man es dreht und wendet, landet man zusammenfassend wohl wieder bei einer ganz normalen, frisch zubereiteten Mischkost, die man auch fürs Gehirn als günstig ansehen kann.
Veröffentlicht am 4. September 2017
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