Jahr: 2017

Das gibt´s doch nicht! Eine wahre Geschichte

Mesut ist 10 Jahre, ein etwas schüchterner, aber fröhlicher Junge. Er liebt Spaghetti und Fußball, ist intelligent, handwerklich sehr geschickt und spielt gerne mit anderen Kindern. Mesut ist vor eineinhalb Jahren nach Deutschland gekommen, alleine, denn die Familie wurde auf der Flucht getrennt. Den Stadtteil, aus dem Mesut stammt, gibt es nicht mehr, er ist zerbombt. Die Eltern flohen, um ihren Kindern das Leben zu retten. Seine kleinste Schwester hat Mesut allerdings noch nie gesehen, sie wurde erst nach der Trennung von den Eltern geboren. Mesut lebt heute in Deutschland bei einem Onkel. Wann und ob er seine Eltern wieder sieht, weiß niemand. Es fehlt das Geld für Pässe und die Flugkosten. Mesut vermisst seine Eltern natürlich sehr. Ab und zu erzählt er von ihnen, zum Beispiel wie er einmal mit seinem Vater einen Schrank aufgebaut hatte. Mesut durfte mit dem Akkuschrauber die Schrauben eindrehen, worauf er sehr stolz war. Mesut spricht inzwischen schon recht gut Deutsch, natürlich noch mit einigen Fehlern. In seiner Heimat konnte er in den Kriegswirren nur wenige Wochen die Schule …

Tipp der Woche – Mittelmeerurlaub bei Atemwegsproblemen

Nachdem Deutschlands Meere im Norden sind, hat Deutschland auch seine Kurkliniken für Atemwege vor allem an der Nord- und der Ostsee. Das heisst aber nicht, dass das Klima etwa am Mittelmeer schlechter wäre. Dort haben wir Deutschen halt nur aus keine Kurkliniken gebaut. Im Gegenteil: Schleimhäute und damit allen voran die Atemwege profitieren immer dann, wenn sie möglichst gleichmäßiges Klima erleben, also wenig Unterschied zwischen Tag und Nacht oder zwischen Innen und Außen. Das ist zumindest außerhalb der Sommermonate im Süden besser zu erreichen. Und Meeresklima ist wegen der salzhaltigen Luftfeuchtigkeit immer gut. Wer also noch einen Herbsturlaub plant und gerne Atemwegsprobleme hat. Es spricht nichts gegen das Mittelmeer. Im Gegenteil.

Liebe Mama, lieber Papa. Sie sind der Chef!

Wir erleben es immer wieder: da werden 4-jährige von ihren Eltern gefragt, ob sie nun das Medikament nehmen wollen. Oder der unwissende Papa gibt die Frage des Kinderarztes an den 5-Jährigen weiter: “Hustest du nachts?”. Was hier gut gemeint ist, nämlich Kinder früh schon mit Respekt zu begegnen, überfordert sie hier aber. Sie können für Vieles noch keine Verantwortung übernehmen. Und selbst wenn sie es vermeintlich können, es tut ihnen häufig langfristig nicht gut. Bei gewieften Kindern passiert nämlich Folgendes: Sie nutzen diese Situation und werden Stück für Stück zum Chef der Familie. Und bestimmen mit ihren Meinungen, Wünschen und Unzufriedenheiten die Richtung und die Stimmung in der Familie. Manche Eltern sehen das mit Stolz und sind sogar so ehrlich und nennen ihr Kind “Chef”. Damit sind Kinder aber in einem wichtigen Lebensalter, das ihnen auch (und das vor allem im Vorbild der Eltern) sinnvolles und ethisches Handeln, gesunde Lebensweise und richtige Entscheidungen mitgeben sollte, auf sich selbst gestellt. Das kommt einem Entwicklungsstillstand in diesem Bereich gleich. Und irgendwann kippt die Situation und der vermeintliche …

Tics

Josua ist 5 Jahre und treibt seine Eltern seit 5 Wochen in den Wahnsinn. Er räuspert sich ohne Unterlass viele, viele Male am Tag. Wenn Josua schläft, ist das Räuspern aber verschwunden. Was hat das Kind? In ihrer Not gehen die Eltern zu einem HNO-Arzt, der aber außer leicht gereizten Schleimhäuten nichts feststellt. Er sieht die Ursache nicht im HNO-Bereich und stimmt Josuas Kinderarzt zu, der einen Räuspertic diagnostiziert. Hier kann zunächst Beruhigung ausgesprochen werden. 4-12% aller Kinder haben – meist vorübergehende – Tics. Es sind 3x mehr Jungs als Mädchen betroffen, des Öfteren besteht eine familiäre Häufung. Auch vorübergehende Tics können aber bis zu 6 Monate andauern und auch einmal in anderer Form wiederkehren. Tics können sich vielgestaltig manifestieren: motorisch, vokal oder komplex zusammengesetzt. Räuspern, Lautieren, Blinzeln und vieles mehr kann auftreten. Wichtig ist zunächst, den Tic möglichst nicht zu verstärken und ihn einfach zu übergehen. Entspannung und Belohnungssysteme können auch hilfreich sein. Und es ist wichtig durchzuhalten, denn die Prognose ist gut.

Sich schlau essen?!?

Ja geht das denn – sich schlau essen? So mancher selbsternannte Experte und so mancher Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln stellt das zumindest so dar. Natürlich gibt es Studien zum Einfluss der Ernährung auf die Hirnentwicklung und die Hirnleistungsfähigkeit. Aber die Mischung, die letztendlich im Magen der Kinder landet, ist so komplex, dass es sehr schwierig ist, Zusammenhänge klar zu beweisen. Tatsächlich zeigt sich jedoch, dass Fertigprodukte und industriell stark veränderte Zutaten ungünstig sind. Die Kinder, die frisch zubereitete Nahrung erhielten, schnitten in Tests bezüglich der Hirnleistung besser ab. Anders ausgedrückt: Viel Süß- und Knabberkram, Fertigprodukte, fast food & Co fördern nicht gerade die Denkleistung von Kindern. Allerdings kann man die Ursache dieser Effekte nicht aus den Daten der Studien herauslesen. Es kann ja auch sein, dass die Kinder, die viel fast food erhielten, andererseits weniger Förderung durch die Eltern erfuhren und mit ihnen weniger gespielt wurde, was zu einem schlechteren Abschneiden in den Tests führte. Übrigens ist auch die Nahrungsmenge wichtig. Zuviel – aber genauso zuwenig – Nahrung ist schlecht fürs Gehirn. Es gibt auch andere …

Facebook beeinflusst das Körperbild

Viele Jugendliche nutzen Facebook intensiv und haben hunderte, wenn nicht tausende virtuelle Freunde. Da in den sozialen Netzwerken sehr viele Fotos getauscht und vor allem auch positiv oder negativ kommentiert werden, wirkt sich dies auch auf das eigene Körperbild erheblich aus. Wie eine australisch-britische Forschergruppe, die Jugendliche über einen Zeitraum von zwei Jahren beobachtete, kürzlich zeigte, steigt im Laufe der Zeit die Bedeutung und der Einfluss der Bekanntschaften. Aber nicht nur die Zeit war ein wichtiger Faktor. Je mehr virtuelle Freunde die 13 -15-jährigen Studienteilnehmerinnen hatten, desto mehr orientierten sie sich am Schlankheitsideal. Gefördert wird diese Entwicklung auch durch verschiedene “Challenges”, in denen es darum geht, möglichst dünn zu erscheinen. Die Folge ist, dass das normale Körperbild immer mehr verfremdet wird, was zu einer Körperwahrnehmungsstörung und letztendlich zur Ausbildung einer Essstörung führen kann. Die Facebook-Kontakte stellen also eine erhebliche Einflussgröße für Jugendliche dar. Das sollte man mit den Jugendlichen besprechen und die Zusammenhänge verdeutlichen. Außerdem sollte man sich im Klaren sein, dass der Einfluss sich nicht nur auf die eigene Körperwahrnehmung, sondern sicher auch auf …