Ärzte konnten lange mit ätherischen Ölen nichts anfangen und raten noch vielfach davon ab. Es zeichnet sich aber eine große Änderung ab.
Der Hintergrund ist ganz einfach. Bei den leicht flüchtigen (verdunstenden) biologischen Stoffen aus Pflanzen handelt es sich in der Regel um Stoffgemische, deren Hauptwirkstoff nicht immer zu identifizieren oder zu isolieren ist. Außerdem (oder deshalb) besteht bei großflächiger Anwendung aus Erkältungssalben und/oder bei unkontrollierter Inhalation das Risiko einer Vergiftung.
Dabei wären die Öle durchaus sehr sinnvoll, denn es gibt inzwischen mehr als 100 Forschungsarbeiten, die sich mit dem Einsatz in der Medizin beschäftigen: Eukalyptusöl wird zum Beispiel aufgrund seiner antibakteriellen Wirksamkeit für den Einsatz bei multiresistenten Bakterien beforscht. Lavendel hat bereits Einzug in die Geriatrie und Psychiatrie gefunden – schlaffördernd und beruhigend. Und Menthol hat die gut bekannten Wirkungen bei Schnupfen und Husten.
Als Kinderpneumologe bin ich kürzlich auf diesen Zug aufgesprungen und habe die Verantwortung für RhinoQuick® Schnupfenpflaster, ein hochwirksames Präparat bei Erkältung, übernommen. Das Geniale ist, dass die ätherischen Öle aus Minze, Lavendel und Eukalyptus aus der Matrixschicht eines Funktionspflasters freigesetzt werden und direkt an die Nase gelangen, wo sie wirken sollen – und zwar ohne über die Haut aufgenommen zu werden (also ohne systemische Nebenwirkungen im Körper) und ohne Dosierungsprobleme (denn das Pflaster setzt die Wirkstoffe über 6 bis 8 Stunden gleichmäßig frei). So ist RhinoQuick® Schnupfenpflaster in anderen Ländern der EU bereits zum Marktführer bei Funktionspflaster für Erkältungen aufgestiegen.
Ich freue mich, dass ich die Markteinführung in Deutschland seit Januar 2019 medizinisch und wissenschaftlich begleiten darf.