Seinen Körper selbst wahrzunehmen, ist unheimlich wichtig. Es hat Bedeutung in der Vorbeugung und Früherkennung von Krankheiten. Aber es ist auch für das Selbstbewusstsein und für die schöne Seite erfüllter Körperlichkeit wichtig.
Unser Alltag ist aber nicht mehr besonders reich an körperlichen Erfahrungen – verglichen mit früheren Epochen. Körperliche Arbeit gibt es kaum mehr, Vereinssport verliert an Zulauf und Spiele sind elektronisch geworden. Selbst beglückende sexuelle Erfahrungen (glaubt man den Statistiken) scheinen trotz aller Freizügigkeit heutzutage abzunehmen. Doch davon im nächsten Blogartikel.
Hier soll es erst einmal um Sport und Outdoor-Aktivitäten gehen. Um körperlichen. Nicht um sterilen „Computer-Sport“, der von jeder Körperlichkeit befreit ist.
Mit dem Mitgliederschwund in Jugendsportvereinen ist auch die Anzahl der Kinder und Jugendlichen gesunken, die überhaupt noch die physischen Grenzen ihres Körpers testen. Welches unserer Kinder hat denn noch diese Erfahrungen gemacht – den Körper bei einer Fahrradrunde ausgepowert, bei einer Bergtour die Muskeln gespürt oder in einer Winterwanderung mit Wind und Wetter gekämpft.
Wenn Sie jetzt rufen „Mein Kind schon“, dann haben Sie einen wichtigen Auftrag der Erziehung angenommen. Herzlichen Glückwunsch.
Wenn Ihre Kinder das nicht erleben – dann möchte ich Ihnen Mut machen: Trauen Sie es Ihrem Kind zu, wenn es gesund ist. Es wird nicht krank von körperlicher Anstrengung. Es darf die Grenzen der körperlichen Leistungsfähigkeit testen. Es wird mit der richtigen Kleidung auch nicht krank von Kälte, Regen und Wind. Im Gegenteil. Dies sind Erfahrungen, die der Körper braucht und die ihn stark machen. Es gibt viele wissenschaftliche Belege dafür.
Und auch dafür, dass diese körperlichen Erfahrungen ein Glücksgefühl mit sich bringen.
Wollen wir das unseren Kindern nicht gönnen?