Oft werden wir nach der Auswahl von Spielzeug gefragt. Welches Spielzeug ist gut oder umgekehrt nicht gut geeignet ist für das Baby bzw. Kleinkind und seine Entwicklung?
In der Einschätzung kann man zunächst grundsätzlich einmal vom Kind und seiner Entwicklung ausgehen, ob körperlich, motorisch, sprachlich oder psychosozial. In welchem Bereich entwickelt sich das Kind gerade, was interessiert es deshalb, womit beschäftigt sich das Kind darum gerne?
Einige Beispiele: Gerade ist für das Baby das Greifen und Erkunden interessant? Dann sind Spielzeuge gut, die genau das fördern, Greifringe, Rasseln, Bauklötze, am besten Gegenstände aus natürlichen Materialien wie Holz oder Stoff, die verschiedene Sinne ansprechen. Und Achtung, wenn es dauernd piepst, eine Melodie quäkt oder blinkt, ist das gar nicht so gut. Reizüberflutung ist hier unter anderem das Stichwort.
Das Kind entdeckt und mag Musik? Es gibt wunderschön gestaltete Xylophone oder andere einfache Musikinstrumente, die das Kind mit Mama oder Papa in die Welt der Töne entführt. Mit dem Kind zu singen, ist extrem wertvoll. Und nein, Sie müssen nicht schön singen können, das ist für Kinder unwichtig!
Oder ist gerade Gleichgewicht und Koordination ein Thema des Kleinkindes? Eventuell ist ein Laufrad eine gute Herausforderung oder Becherstelzen? Oder ein Ringwurfspiel?
Sind Rollenspiele interessant? Ein Kuscheltier oder eine Puppe und etwas Puppengeschirr kann zu stundenlangem, intensivem Spiel führen! Ist Feinmotorik interessant – vielleicht ist ein erstes Bastelset ein tolles Geschenk?
Auch klar: es muß nicht immer nur von der Seite des pädagogischen Wertes allein gedacht werden – es darf und soll einfach auch dem Kind Spaß machen!
Fragen Sie sich: Wofür begeistert sich Ihr Kind? Wo entwickelt es vielleicht auch schon eigene, besondere Interessen? Zeigt der spätere Ingenieur vielleicht schon besonderes Interesse an Konstruktionsspielen?
Und was wollen Sie Ihrem Liebling an Werten oder Inhalten vermitteln? Das kann die Auswahl des Buches, das Sie dem Kind abends vorlesen, vielleicht beeinflußen. Wollen Sie das Kind zum Beispiel auf die baldige Geburt des Geschwisterkindes vorbereiten? Es gibt dazu tolle Bücher!
Wir könnten an dieser Stelle noch viele Aspekte anführen. Bedenken Sie aber, daß Sie die Expertin bzw. der Experte für Ihr Kind sind. Sie kennen es am besten! Hören Sie darum auf ihr Bauchgefühl und auf ihre Intuition, Sie werden bestimmt viele Einfälle für gute Spielsachen bereits im Kopf haben!
Elektronische Spielsachen, Handys und alles, was mit Bildschirmen zu tun hat, würden wir empfehlen, eher wegzulassen. Dafür sind kleine Kinder nicht gemacht. Die Fantasie der Kinder ist enorm, die Puppe muß nicht sprechen und mit den Augen blinken können und lebt für das Kind dennoch.
Oft braucht es übrigens gar nichts Besonderes oder gar teures Spielzeug! Ein Gegenstand aus dem Haushalt, ein zum Haus umfunktionierter Karton oder ein bißchen Erde und eine Schaufel können stundenlangen Spaß bringen.