Autor: Dr. med. Gerald Hofner

Tipp der Woche – Teppich im Krabbelalter

Es gibt immer wieder Kleinkinder, die sich normal entwickeln, aber dennoch nicht krabbeln wollen. Oft besteht dann Angst, das Kind müsse deshalb in Therapie oder sich sogar größerer Diagnostik der Entwicklung unterziehen. Wenn man nachfragt, sind das ganz oft Kinder, die auf glatten Fußböden robben anstatt zu krabbeln. Legt man ihnen dann einen Spielteppich ins Zimmer, gelingt häufig das Krabbeln sofort. Unser Tipp: Teppich für die Robber, damit sie zu Krabblern werden. Und zwar ab dem Alter von 10 Monaten.

Geschenktipps für Kinder und Jugendliche

Wir wollen Ihnen auch gerne ein paar Ideen für Weihnachtsgeschenke mitgeben. Natürlich wie gewohnt aus Sicht des Kinderarztes! Bevor wir konkret werden aber erst etwas Allgemeines: Geschenke sollen Freude machen. Und sie sollen persönlich sein. Außerdem sollen Geschenke wertvoll sein, langfristig wertvoll sein. Und wertvoller als der schnelle Genuss ist sicher eine langanhaltende Freude, etwas, was Kinder auch noch nach Jahren gerne in die Hand nehmen und was sie an Weihnachten 2015 erinnert. Demnächst lesen Sie also Geschenktipps hier. Ein Tipp wäre natürlich auch ein gutes Buch, zum Beispiel eines der Preisträger-Bücher 2015 in den Sparten Kinder und Jugendbuch.

Die Anschläge von Paris, die Medien und unsere Kinder

Der Terror ist näher an uns in Deutschland heran gerückt. Sein wichtigstes Ziel ist es, wie der Name sagt, Angst zu verbreiten. Und offensichtlich gerät auch Deutschland mehr in den Focus der Islamisten. Selbst wenn wir Erwachsene das selbst nicht so wahrnehmen, unsere Kinder kriegen das mit. Vor allem die Jugendlichen, die sich schon regelmäßig in den Medien informieren, kriegen dort ungefiltert “Terror” ab. Und sie tauschen das aus, auf den Schulhöfen und im Netz. Auch wenn wir Erwachsene da keine Patentlösung haben, weil wir ja selbst den Schrecken spüren, den die Willkür der Terroristen bringt – Angst darf nicht das Leben der Kinder bestimmen, vor allem keine Angst vor der Zukunft. Angst macht krank und verhindert eine gesunde Entwicklung. Lassen Sie uns unsere eigene Sprachlosigkeit überwinden und mit den Kindern altersgerecht reden. Über ihre Angst und über unsere eigene. Überlassen Sie es nicht den Medien, deren Aufgabe es auch zu sein scheint, Sensation zu schüren. Dies ist in den seltensten Fällen kindgerecht. Aber lassen Sie uns ihnen gleichzeitig Vertrauen geben. In sich selbst vor …

Schimmel in der Wohnung – welche Folgen hat das?

Jeder kennt es – ein altes Brot wird in der Schultasche gefunden, oder auch mal in der Küche, und nach einer Woche grünt der Schimmel darauf. Was sagt uns das? Pilzsporen gibt es überall. Sie sind in der Natur allgegenwärtig und deshalb auch kein Zeichen für Mangel an Hygiene. Sie machen sich allerdings da breit, wo sie gute Bedingungen finden. Und diese sind vor allem Feuchtigkeit. Warum ist der “Schimmel” denn nun gesundheitsschädlich? Die wichtigsten – weil häufigsten – Erkrankungen durch Schimmelsporen sind Allergien. Dazu  zählen Hautallergien wie Ekzemerkrankungen, allergischer Schnupfen und vor allem Bronchialasthma. Seltenere Erkrankungen können außerdem direkte Infektionen sein (allerdings vor allem bei Menschen mit Immunschwäche) oder die Wirkung von Pilzgiften (beim Verzehr). Im Wohnraum gilt eine Wandfläche von mehr als 0,5 qm als relevant und sollte saniert werden. Um Wohnraumschimmel zu verhindern, ist vor allem die richtige Lüftungstechnik wichtig.

Grippe-Impfung – erstes Impfnasenspray

Seit 2 Jahren ist es nun auf dem deutschen Markt: das erste Impfnasenspray. Und zwar gegen die saisonale Grippe. Der Wirkmechanismus ist etwas anders als bei der gespritzten Impfung. Bei der in die Muskulatur gespritzten Impfung wird das Immunsystem des gesamten Körpers aktiviert und so auf den möglichen Viruskontakt vorbereitet. Bei der nasalen Impfung erfolgt der Aufbau des Schutzes über die Abwehrmechanismen, die auf den Schleimhautflächen des Körpers vorhanden sind. Die Wirksamkeit ist vergleichbar, aber der Patient spart sich einen “Pieks”. Für gesetzlich Versicherte wird es allerdings nur im Kindesalter bezahlt – im Gegensatz zur Spritze. Ansonsten betehen identische Empfehlungen zur Impfung, wie auch bei der Spritze. DrGH Foto: AstraZeneca 2015

Eltern haben keine Lobby!!!

Dieses Urteil des Bundessozialgerichtes hätte anders ausfallen sollen. Eine Familie mit drei Kindern hatte geklagt, dass ihre Sozialversicherungsbeiträge niedriger hätten sein müssen, als diejenigen von Kinderlosen. Und haben verloren. Das Gericht erkannte zwar an, dass das Aufziehen von Kindern prinzipiell berücksichtigt werden muss, es sah aber die aktuelle gesetzliche Regelung als ausreichend an. Das heißt, der Gesetzgeber müsste aktiv werden, wenn er Familien hier mehr entlasten wolle und eine höhere Generationengerechtigkeit schaffen wollte. DerKinderarztblog ruft Eltern auch aus diesem Grund auf, sich mehr politisch zu engagieren und in der Politik auch auf ihre Bedürfnisse hinzuweisen. Zwar geht es Familien in Deutschland häufig gut, aber Alleinerziehende und auch Familien mit Geringverdienern leben zu häufig an der Armutsgrenze. Sie brauchen Unterstützung und Lobby. Wie wäre es mal mit einer eigenen Familienpartei? Wer sonst sollte denn die Zukunftsprobleme engagierter anpacken als Menschen mit Kindern. DrGH

Grippe-Impfung – pro und contra

Der jährliche Grippeimpfstoff ist nun ausgeliefert. Damit stellt sich für viele wieder die Frage, ob man sich und/oder sein Kind gegen die “echte” Virusgrippe, also gegen Influenza, impfen lassen sollte. Pro: Nach unserer Erfahrungen ist der Impfstoff gut verträglich. Es benötigt lediglich eine Spritze in der Saison (Oktober). Nur bei Kindern, die noch nie gegen Grippe geimpft wurden sind zwei Impfungen nötig. Contra: Die enthaltenen Influenza-Typen sind diejenigen, die von den Forschern in der jeweils kommenden Saison erwartet werden. Durch unerwartete Ausbreitung oder durch genetische Veränderung des Virus kann sich in der Saison ein Virus ausbreiten, gegen den dann kein Schutz besteht. Impfreaktionen sind wie bei jeder Impfung möglich. Höheres Impfrisiko besteht bei Menschen mit Hühnerei-Allergie. Gegen Influenza B und Influenza-ähnliche Viren sowie gegen Erkältungsviren wirkt die Impfung nicht. Weil die Influenza aber sehr schwer verlaufen kann, folgt die Empfehlung der Kinderarztblog-Ärzte derjenigen der Ständigen Impfkommission beim Robert-Koch-Institut: Impfung aller Menschen mit besonderen Risiken durch Influenza. Dazu zählen Menschen mit Herz- und Lungenerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen oder Immunschwäche. Außerdem ältere Menschen und Bewohner von Heimen. Wer im …

Tipp der Woche – Schulbänke

Tische und Stühle in der Schule – die sogenannten “Schulbänke” – sollten in der Höhe unbedingt zueinander passen, und auch zur Größe des Kindes. Ansonsten drohen Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen durch Fehlhaltung des Körpers. Wie erkennt man die richtige Höhe? Hüfte und Kniegelenke sollten beim Sitzen jeweils einen rechten Winkel ergeben. Der Rücken sollte beim Schreiben gerade bleiben können und nicht gebeugt werden müssen. Ellenbogen sollten auf dem Tisch locker aufliegen können.