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Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Weihnachten Liebeläutend zieht durch Kerzenhelle, mild, wie Wälderduft, die Weihnachtszeit, und ein schlichtes Glück streut auf die Schwelle schöne Blumen der Vergangenheit. Hand schmiegt sich an Hand im engen Kreise, und das alte Lied von Gott und Christ bebt durch Seelen und verkündet leise, daß die kleinste Welt die größte ist. Joachim Ringelnatz Die Kinderärzte wünschen Ihnen und Ihren Kindern ein fröhliches Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes und glückliches neues Jahr 2015! DrS/DrGH

Ist Zimt gesundheitsbedenklich?

Die Kinderärzte lieben sie auch, die Vorweihnachtszeit. Kinder öffnen gespannt die Adventskalendertürchen, Kerzen brennen auf dem Tisch und es duftet nach Plätzchen. Sehr beliebt sind auch bei Kindern Zimtsterne. Nun wurde kürzlich bzgl. des Verzehrs von Zimt von den Verbraucherschutzministern der Länder gewarnt. Warum? Zimt, wie wir ihn kennen, ist die getrocknete Rinde des Zimtbaums. Zimt enthält eine Vielzahl von Stoffen, besonders ist aber Cumarin zu erwähnen. Bei Kindern (gerade unter 5 Jahren), aber auch bei empfindlichen Erwachsenen, kann der Stoff zu Leberschäden führen. Die Leber kann sich zwar erholen, aber eine gewisse Vorsicht ist dennoch angebracht. “Wir können nicht ausschließen, dass es bei empfindlichen Personen zu einer Beeinträchtigung der Leber kommt, wenn sie die tolerierbare tägliche Cumarinmenge regelmäßig überschreiten”, sagt Jürgen Kundke vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Die früher angenommene krebsfördernde Wirkung des Cumarin ist aber widerlegt. Als höchste unbedenkliche Tagesmenge an Cumarin wird vom BfR 0,1mg Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht angegeben. Cumarin wird übrigens auch bei der Herstellung von Kosmetika verwendet. Die Empfehlung für Kinder ist, die regelmäßig aufgenommene Zimtmenge zu begrenzen. Ein …

Multiresistente Keime – wie gefährlich sind sie im Alltag?

Die Kinderärzte berichten: Gefahr durch resistente Keime – immer häufiger lesen wir das in der Presse! Bekannt geworden ist in diesem Zusammenhang der MRSA (methicillinresistenter Staphylokokkus aureus), aber es gibt auch andere multiresistente Keime. Entstanden ist die Problematik durch den – leider zu häufigen, unsachgemäßen und unreflektierten – Einsatz von Antibiotika, nicht nur in der Medizin, sondern auch in der Tierhaltung oder der Pflanzenzucht. Die Folge: Bakterien lernen mit Antibiotika zu leben, sie werden also resistent gegen Antibiotika. Verursachen solche resistenten Keime dann Infektionen, helfen die üblichen Antibiotika nicht mehr. Dies ist eine äußerst kritische, manchmal sogar lebensbedrohliche Lage. Für die nächsten Jahre erwarten Experten nicht, dass neue Antibiotika, die Abhilfe schaffen könnten, auf den Markt kommen. Die Situation wird sich in absehbarer Zeit eher verschlechtern. Darum ist die Verschreibung eines Antibiotikums sehr verantwortungsvoll abzuwägen! Bei den ja meist viralen Infekten der oberen Luftwege sollten sie beispielsweise nicht eingesetzt werden. Und auch sonst gilt: Antibiotika nur einsetzen, wenn sie wirklich nötig sind! Ein multiresistenter Keim kann eine Besiedelung hervorrufen, die betroffene Person erkrankt dabei nicht. …

Kinderrechte – eine Selbstverständlichkeit?

Die Kinderärzte berichten zur Kinderrechtskonvention der UN: Am 20.11.1989 wurde das “Übereinkommen über die Rechte des Kindes”, also die Kinderrechtskonvention, von der Vollversammlung der Vereinten Nationen angenommen. Zentraler Punkt dieses Übereinkommens ist die Vorrangigkeit des Kindeswohls in allen Entscheidungen, die Kinder betreffen – vor allen anderen Gesichtspunkten mit höchster Priorität. Es geht also um die Verankerung und Sicherung der kindlichen Grundrechte im Zentrum der Gesellschaft. Die BRD hatte 1990 beschlossen, dass die Kinderrechtskonvention keine unmittelbare Anwendung finden solle. Erst 2010 (!) wurde diese Vorbehaltserklärung aufgehoben. Seitdem gilt die Kinderrechtskonvention im Rang eines einfachen Gesetzes. Aber: Sie wurde bisher nicht in das Grundgesetz aufgenommen. Dies ist eine Station einer langen Entwicklung, die hoffentlich in Zukunft bis genau dahin führt, dass die Kinderrechtskonvention in allen Gesellschaften weltweit, auch in unserer, in vollem Umfang akzeptiert, gesetzlich an zentraler Stelle festgeschrieben und umgesetzt wird. Kindheit verstehen wir heute als Lebensabschnitt mit eigenem Wert. Diese Sicht entwickelte sich erst seit etwa 250 Jahren mit Rousseau, der mit seinem Erziehungsroman “Emile” eine Neuorientierung der Gesellschaft bzgl. der Bewertung der Kindheit als etwas …

Sankt Martin oder Was ist wichtig

Der Kinderarzt erzählt: Am Ende der Sprechstunde hatte ich noch eine Vorsorgeuntersuchung eines Kindes mit einer Entwicklungsstörung mit intensiver Elternberatung zu erledigen, dann noch ein Telefonat wegen der Schulproblematik einer Patientin und abschließend die Klärung organisatorischer Dinge für den folgenden Tag. Das waren alles noch sehr wichtige Punkte, die ich auch in Ruhe und mit ungeteilter Aufmerksamkeit bearbeiten wollte – nun aber dennoch rasch ins Auto! Klar, ich bin nun ziemlich erschöpft. Aber: beim Sankt-Martinspiel des Kindergartens wird meine Tochter im Chor der „Gänse“ mitsingen. Und es ist ihr unendlich wichtig, dass ich ihren Auftritt miterlebe. Seit Tagen fragt sie, ob ich es auch wirklich schaffe, was ich ehrlicherweise nicht sicher bejahen kann. Wie befürchtet, habe ich den Beginn des Umzuges verpasst, bin aber noch dazu gestoßen, bevor die bunte Schar der Kinder, Geschwisterkinder und Eltern in die Kirche einzieht. Als der Gänsechor auftritt, stehe ich auf, um sichtbar zu sein, und sehe schließlich ein kleines Gesicht mit suchenden Augen. Als mich meine Tochter sieht, geht ein strahlendes Lächeln über ihr Gesicht – jawohl, mein Papa hat …

Ebola – wie groß ist das Risiko für Deutschland wirklich?

Ebola ist eine weltweite Bedrohung! Ja. Und weil es bisher vor allem die armen Länder Westafrikas betrifft ist es dort eine Katastrophe. Der Virus löst an den kleinsten Gefäßen eine Durchlässigkeit für Blut aus was zu den bekannten Darmblutungen aber auch zu Organversagen (Leber, Nieren, Lunge) führen kann. Dies zu behandeln erfordert Hochleistungsmedizin. Und das unter maximalem Infektionsschutz. Man braucht nicht viel Fantasie um sich vorzustellen dass das in Westafrika nicht annähernd für alle Patienten bereit gestellt werden kann. In Deutschland gibt es für derzeit noch keinen inländischen Ansteckungsfall. Gottseidank! Das liegt sicher auch an der guten Ausrüstung in den Infektionsabteilungen und vor allem der Möglichkeit zu entsprechender Personalbereitstellung. Jeder Ebola-Kranke benötigt immerhin 16 Pflegekrägte und 4 Ärzte!!! Ansteckung erfolgte in den mitteleuropäischen Ländern bisher ausschließlich bei der Pflege der Kranken, die sich in Westafrika angesteckt hatten. Sich auf offener Straße anzustecken ist praktisch unmöglich. Die Kinderärzte meinen: Es gibt also derzeit kein Risiko für den Normalbürger. Und damit auch keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Und vielleicht wäre das ja schon ein Grund für …