Alle Artikel mit dem Schlagwort: Hygiene

Kinderärztliche Diagnostik und Behandlung bleibt trotz Corona unverzichtbar!

Corona – das Thema wird weiter den Tag beherrschen. Und das auch im Bereich der Kinderheilkunde. Aber aufgepasst: andere wichtige Themen der Kindergesundheit dürfen nicht hinten runterfallen! Es gab und gibt viele Bereiche, die der Kinderarzt aus gutem Grund begleiten muß. Vorsorgen sind zum Beispiel nötig, um frühzeitig Erkrankungen oder Entwicklungsprobleme zu erkennen und zu behandeln. Das darf trotz Corona nicht vernachlässigt werden. Unsere Kinder sollen wegen Corona keine schlechtere medizinische Behandlung bekommen. Und Kinder können weiterhin auch andere Erkrankungen außer Corona entwickeln. Das gehört diagnostiziert und behandelt. Chronische Erkrankungen müssen überwacht werden. Und vieles mehr! In der Erwachsenenmedizin wird bereits berichtet, daß wegen der Coronaproblematik Patienten wichtige medizinische Untersuchungen nicht wahrnehmen, mit zum Teil gravierenden Folgen. Das darf uns bei den Kindern nicht passieren. Wichtig ist natürlich, daß der Kinderarzt alles tut, um das Ansteckungsrisiko der Patienten zu minimieren. Darum sind die Abläufe und Hygienemaßnahmen in den Praxen entsprechend angepasst worden. Auch wir in unserer Praxis gehen diesen Weg sehr strikt. Desinfektionsmaßnahmen, Einzeleinlaß, Telefonsprechstunde, Videokonsultation, Masken, Schutzkleidung, organisatorische und bauliche Veränderungen, das alles und …

Wieviel Dreck brauchen wir? Die Bauernhof-Hypothese

Vor rund 10 Jahren gingen die Ergebnisse mehrerer groß angelegter Studien durch die Presse, die gezeigt haben dass Kinder, die natürlicher mit “Dreck” aufwachsen, deutlich seltener allergische Erkrankungen entwickeln. Dies könnte durch den geringeren Kontakt mit natürlichen (für den Menschen nicht krankmachenden) Bakterien und Pilze in der sogenannten zivilisierten Umgebung abseits von Landwirtschaft bedingt sein. Man nannte diese Erklärung “Bauernhof-Hypothese”. Was ist nun aus der Bauernhof-Hypothese geworden? Und wieviel Dreck “braucht” das Kind nun? Die Ergebnisse sind bisher nicht widerlegt. Vielmehr konnten Wissenschaftler untermauern, dass in übertrieben hygienisch aufwachsenden Kindern das Immunsystem unterfordert scheint und dann dafür Allergien auslöst. Der Vorteil von Kontakt mit den natürlichen (“gesunden”) Bakterien und Pilzen ist höher wenn bereits die Schwangerschaft in dieser Umgebung stattfindet. Erwachsene scheinen keinen Vorteil mehr vom Bauernhof zu haben. Die Pharmaindustrie versucht gerade, die genauen Faktoren in den genannten “gesunden” Keimen herauszufinden, um mittels geeigneter Präparate Bauernhof-Umgebung zu simulieren. Eine genetische Neigung zu Allergien wird nicht aufgehoben, möglicherweise aber vermindert. Ob Hunde und Katzen von Vorteil sind, ist unklar. Jedenfalls scheinen sie, wenn ein Kind …

Ein wenig Dreck…

DieKinderärzte vermitteln schon seit langem, dass sterile Wohnungen mit maximaler Sauberkeit vielleicht doch nicht das Gelbe vom Ei sind. Zugegeben – das, was in den Köpfen vieler Jungeltern zum Schutz ihres Säuglings vor ansteckenden Erkrankungen gedacht wird, ist nachvollziehbar – ideale Sauberkeit nämlich. Jetzt erhärtet eine große amerikanische Studie aber die sogenannte “Bauernhofhypothese”, nach der ein gewisser Kontakt der Kinder mit Tieren und tierischen Ausscheidungen spätere Allergie-Entwicklung vorbeugen kann…. Säuglinge, die in steriler Umgebung groß werden, haben danach später häufiger Allergien als solche, die über Haustiere einer gewissen Bakterienvielfalt ausgesetzt sind. DieKinderärzte raten also: Übertreiben Sie es nicht mit der Hygiene und lassen Sie Natur zu. Eine gesunde Hygiene und Sauberkeit sollte dennoch sein. Die Studie zeigte nämlich auch dass eine verschmutzte Wohnung mit sehr hoher Konzentration von Schmutzkeimen wieder mehr zu Allergien führen könnten.   DrGH