Alle Artikel mit dem Schlagwort: Kinder

Big Mummy/Daddy is watching you!

Optimierung des Kinderalltags per App? Überwachung des Kindes per Handy, Armbanduhr oder anderer Geräte? Fiktion oder Realität? Es war ein ganz wichtiger Wunsch, das eigene Handy. Finja, 10 Jahre, bekam es, als sie auf das Gymnasium wechselte und alleine mit dem Bus in die Stadt fahren musste. Bei der Inbetriebnahme und dem Einrichten des Gerätes, was Vater und Tochter gemeinsam machten, kam der Punkt, an dem man einstellen musste, ob eine Überwachungsfunktion aktiviert werden sollte, also beispielsweise der Standort des Kindes für die Eltern immer gemeldet werden sollte. Der Vater stutzte, hatte er diese Frage bei der Inbetriebnahme doch gar nicht erwartet. Finja jedoch war entsetzt und bat sofort darum, diese Funktion nicht zu aktivieren: “Da komme ich mir so kontrolliert vor!” Es gibt Babysmartwatches und andere elektronische devices, die mit entsprechenden Symbolen nicht nur, wie bei den Erwachsenen, an Alltagstätigkeiten erinnern, sondern die auch eine Überwachung des Kindes zulassen – beispielsweise auch mit der Funktion, dem Kind unbemerkt zuzuhören oder es anzusprechen. Die Hersteller sprechen von Vorbereitung fürs Leben und von Sicherheitsaspekten. Zum Teil …

Trumps “Alternative Fakten” – und wie erziehen wir die Kinder?

Klar, Gesellschaft und Politik haben Einfluss auf unsere Kinder. Aber es lohnt doch, nochmals kurz über die Zusammenhänge nachzudenken. Wie sollten wir unsere Kindererziehung hinsichtlich der sich momentan abzeichnenden Entwicklungen ausrichten? Zunächst ein Blick in die Zeitung: Dass selbst grundlegende moralische Vorstellungen oder gar die eigenen Gesetze den neuen US-Präsidenten nicht interessieren, ist nun täglich und hinlänglich klar geworden. Der Politikstil Trumps ist von hohem Tempo gekennzeichnet und brandgefährlich. Was steckt aber grundlegend dahinter? Mister Trump spricht von “alternativen Fakten” – unliebsamen Tatsachen wird dadurch begegnet, dass man andere Aussagen (die nicht bewiesen werden müssen, weil sie ja “Fakten” sind) entgegenstellt. Schaffe Dir Deine passende Wirklichkeit! Dies gab’s auch früher schon. Trump ist zudem nur ein Repräsentant einer weltweiten politischen und gesellschaftlichen Entwicklung mit verschiedenen Nuancen, die schon viel früher und in vielen Ländern begonnen hat. Dort heißen die Pendants zu Trump dann zum Beispiel Le Pen, Kaczynski, Erdogan oder Orban. Was passiert, wenn diese politischen und gesellschaftlichen Tendenzen schlussendlich akzeptiert werden? Wenn es Menschen gestattet wird, sich – aus welchen Gründen auch immer – …

Bogenschiessen als Sport für Kinder

Bogenschiessen als Sport für Kinder – ist das überlegenswert? Aber ja doch! Nicht nur Jungs, sehr wohl auch viele Mädchen sind bald hellauf begeistert, wenn sie das Bogenschiessen erst einmal ausprobieren dürfen. Wie andere Sportarten auch, ist der Bogensport etwas, was Kinder in vielen Bereichen erheblich in ihrer Entwicklung fördern kann. Körperwahrnehmung, Konzentration oder die Koordination von Abläufen werden ebenso trainiert wie Rücksichtnahme und verantwortliches Handeln und der Gemeinschaftssinn. Kinder mit Konzentrationsproblemen oder ADS können eindeutig – auch schulisch – vom Bogenschiessen profitieren. Die Muskeln des Rückens, der Schultern und der Arme werden trainiert, eine gute Körperhaltung und Körperbeherrschung ist für einen guten Schuss wichtig. Bogenschiessen wird ja auch therapeutisch eingesetzt, zum Beispiel in Reha-Kliniken. Für Kinder mit Haltungsschwäche der Rückenmuskulatur ist Bogenschiessen also eine sinnvolle Sportart. Und auch das steigende Selbstvertrauen durch das Erleben von Erfolgserlebnissen tut Kindern immer gut. Wie strahlen die Kids bei einem Treffer ins Goldene! Es gibt nicht wenige Schützenvereine, die in ihrer Bogenabteilung zu moderaten Preisen regelmässige Kindertrainings anbieten. Besonders gut, wenn – wie auch bei anderen Sportarten – …

Von “Tot” bis “ganz platt”

Welche Vorstellungen haben Kinder zum Thema Tod? Schon wiederholt haben wir in diesem Blog das wichtige Thema “Kinder und Tod” aufgegriffen. Dabei ging es unter anderem darum, dass wir Erwachsene die Konfrontation der Kinder mit dem Todesthema nicht vermeiden und das Thema nicht tabuisieren sollten. Ein offener, ehrlicher Umgang, der die Kinder zu einer sinnvollen Auseinandersetzung mit dem Thema auf dem Niveau ihrer Möglichkeiten befähigt, ist anzustreben. Dabei ist es auch wichtig zu wissen, welche Vorstellungen Kinder vom Tod haben. Die Professorin M. Plieth hat dazu geforscht und mit Kindern, die auch unterschiedliche religiöse Hintergründe hatten, gearbeitet. Es zeigt sich, dass in den Augen von Kindern Tote sozusagen verblasste Personen sind, die noch ein bisschen leben. Die Traurigkeit ist dadurch etwas gemildert. Dabei gibt es auch Abstufungen. Kinder formulieren etwa “tot, töter und ganz platt”. Wenn man sich lange genug ausgeruht hat, darf man raus aus dem Grab und es beginnt etwas Neues und Schönes. Sie denken auch, dass es gut ist, vorbereitet zu sein. Man könnte beispielsweise ein Handy im Grab brauchen. Kaum verstehen …