Erziehung ist anstrengend
“Aber wenn er doch nicht will!” oder “Puh, da gibt es ein Mordstheater!” – diese Sätze hören wir in der Sprechstunde natürlich immer wieder, wenn es um Erziehungsfragen geht und wenn es darum geht, dass Eltern bestimmte Inhalte durchsetzen wollen oder sollten bzw. auch, wenn sie von ihren Kindern etwas fordern wollen. Und ganz klar sind das Situationen, in denen Erziehung durchaus sehr anstrengend werden kann. Wir stehen eindeutig nicht für eine Erziehung, die von Kindern blinden Gehorsam und von den Eltern den Drill des Nachwuchses fordert. Aber es ist ein immer wieder anzutreffendes Missverständnis, dass Eltern meinen, von ihren Kindern nichts fordern zu dürfen. Ein Zitat:”Kennt ihr das sicherste Mittel, ein Kind unglücklich zu machen? Ihr müsst es daran gewöhnen, alles zu erhalten. Sein Verlangen wächst unaufhörlich. Bald oder spät wird euch die Ohnmacht zwingen, ihm etwas zu versagen, und dieses ungewohnte Versagen wird ihm weit größere Qual sein als die Entbehrung des versagten Gegenstandes.“ Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) Eltern dürfen und sollen bei Bedarf auch Dinge durchsetzen, die eventuell zunächst auf wenig Gegenliebe beim …