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Warum Rauchen bereits lange vor der Zeugung das Krebsrisiko Ihres Kindes erhöht…

Dass Rauchen das Krebsrisiko erhöht ist unstrittig und jedem Kind schon bekannt. Was aber erst jetzt festgestellt wurde: Rauchen erhöht auch das Risiko für Ihr Kind und sogar für Enkelkinder. Und zwar unabhängig davon, ob Sie während oder nach der Schwangerschaft überhaupt geraucht haben. Warum ist das so? Kürzlich wurde hier im Kinderarztblog die Epigenetik beschrieben, also das „Anschalten“ ungünstiger Gene, die bislang vom Körper „ausgeschaltet“ wurden. Ist das Gen nun erst angeschaltet, wirkt es. Und es wird nicht nur das Gen (von Vater und Mutter) selbst vererbt. Es wird auch vererbt, ob das Gen an- oder ausgeschaltet ist (vor allem von der Mutter). Und leider handelt es sich oft um ungünstige Gene (zum Beispiel eben die Veranlagung für Krebs). Die Stoffe in der Zigarette haben eben auch (leider) die Fähigkeit, solche bösen Gene anzuschalten. Damit wird bereits lange vor der Zeugung auch festgelegt, ob Ihr Kind (oder sogar Enkelkinder) solche Probleme bekommen können. Ein weiterer Grund, alle Hilfen zu nutzen, das Rauchen schnellstmöglich abzuschalten (oder gar nicht erst zu beginnen), meine ich.

Übergewicht – es ist jedenfalls kein einzelnes Gen!!!

Es ist angeboren aber es sind nicht nur die Gene…! In der bisher größten genetischen Studie an mehr als 300.000 Probanden konnte ein internationales Forscherteam eine Vielzahl von genetischen Faktoren finden, die im Zusammenhang mit starkem Übergewicht stehen. Die direkte Vererbung eines spezifischen Gens war nicht zu finden. Dennoch ist die Neigung zu Übergewicht familiär. Wenn keine eindeutige genetische (Mendel´sche) Vererbung, was dann? Es wird nicht das Übergewicht vererbt, sondern nur die Neigung zu Übergewicht. Möglicherweise über das frühkindliche „biological programming“, also die Bahnung bestimmter Stoffwechselwege hin zu Übergewicht. Was schließen die Kinderärzte nun daraus? Um späteres Übergewicht vorzubeugen wäre ein sehr früher Beginn vorbeugender Lebensbedingungen nötig. Ernährung und Bewegung der Eltern muss bereits gesund sein um bei den Kindern dies zu ermöglichen. Die Kinderärzte sehen aber auch, dass Eltern bei den komplex gewordenen Lebensbedingungen nicht auf jede Einzelheit optimalen Verhaltens achten können. Ein gesunder und machbarer Mittelweg wäre für die Kinderärzte die Kombination von gesunder Kinderkost und Einüben von körperlicher Aktivität ab dem Laufalter. Dazu kommt der Auftrag an die Eltern, Vorbild zu sein: …