Pubertät – ein Geschenk der Evolution
Jugendliche brechen aus Rollen aus, sind risikofreudig, tun Dinge, die den Erwachsenen unverständlich sind und verändern sich stark. Die Eltern machen sich Sorgen und finden ihre Kinder komplett verrückt. Dennoch – Die Verrücktheit der Jugendlichen ist kein mentaler Unfall, kein Unglück, sondern ein ganz klares, absichtsvolles Programm der Gehirnentwicklung. Übrigens eine Phase der Hirnentwicklung, die nicht mit 19 Jahren endet, sondern bis in die Mitte der Zwanziger hinreichen kann. Das kindliche Hirn ist ein guter, aber chaotischer Rohbau, der sich selbst in eine nicht genau vorbestimmte Form entwickeln wird – und das oft länger als der restliche Körper mit seinen Veränderungen wie Brustwachstum oder Stimmbruch. Es gibt seit den 1980er Jahren dazu viel Forschung. Viele Hirnregionen bei Jugendlichen sind im Wachstum und der Reifung begriffen. Besonders spät sind dabei übrigens Hirnregionen dran, die mit Planung, Selbstkontrolle und sozialer Bindung zu tun haben. Jugendliche akzeptieren, wenn sie die Folgen ihres Handelns nicht abschätzen können und sind risikofreudig. In der Risikobereitschaft steckt aber auch die Chance für Persönlichkeitsentwicklung. Jugendliche sind sehr offen für Unbekanntes, sind anpassungsfähiger als …