Diesen Satz würden wohl die meisten Schüler unterschreiben. Selbst für die, die sehr gerne in die Schule gehen, sind Hausaufgaben eher ein notwendiges Übel als Spaß. Dementsprechend nützt es auch nichts, hier irgendetwas beschönigen zu wollen: Hausaufgaben gehen auf Kosten der Freizeit, die man nach Lust und Laune selbst gestalten kann.
Wenn man sich dies als Eltern hausaufgabengeplagter Kinder klar macht, kann man verständnisvoller auf die Unlust reagieren und dadurch mehr erreichen, als wenn man gleich losschimpft oder sogar Strafen androht. Gleichzeitig muss man aber von Anfang an auch deutlich machen: “Ja, ich verstehe, dass du jetzt lieber spielen möchtest, aber die Erledigung der Hausaufgaben ist nicht verhandelbar!” Am besten ist es dabei, die Hausaufgaben jeweils zu einer festgelegten Zeit (z.B. eine halbe Stunde nach dem Mittagessen) und an einem dafür vorgesehenen Platz ohne Ablenkungsmöglichkeiten zu erledigen. Sinnvoll ist es auch, die Hausaufgaben an einem Stück zu machen, da man das Kind ja sonst für jede Teilaufgabe erneut an den Schreibtisch locken muss, was von Mal zu Mal schwerer wird, da die beliebtere Freizeitbeschäftigung immer wieder unterbrochen werden muss.
Das heißt aber nicht, dass nicht hin und wieder kurze Erholungspausen eingebaut werden dürfen. Gerade Schulanfänger können sich kaum länger als 15 Minuten konzentrieren. Hier helfen kurze Bewegungsübungen, um danach mit verbesserter Aufmerksamkeit weiterarbeiten zu können.
Es ist tatsächlich oft mühsam, Kinder an den Schreibtisch zu bringen. Bleibt man aber hartnäckig, besteht doch eine recht große Chance, dass sie die Notwendigkeit akzeptieren und auf tägliche Diskussionen, ob, wann und wie Hausaufgaben zu erledigen sind, verzichten.
Veröffentlicht am 27. September 2018
Zwei Aspekte zur Hausaufgabenfrage möchte ich ergänzen:
– Werden die Aufgaben mit großem Widerwillen erledigt, bewirken sie keine nachhaltigen Übungseffekte und verfehlen damit ihren Sinn.
– Falls Kinder mit schulischen Leistungsschwierigkeiten keine Unterstützung bei den Hausaufgaben erhalten, kann es leicht passieren, dass sie darüber verzweifeln. Rechnet man dann Unterrichtszeit und Hausaufgabenzeit zusammen, können längere Arbeitszeiten entstehen als bei vollzeitarbeitenden Erwachsenen.