Ernährung
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Energy-Drinks Ursache für Todesfälle?

Energy-Drinks boomen. Jetzt schlagen Ärzte Alarm. Insbesondere die hohe Koffeindosis kann toxisch (giftig) wirken. Das Bundesinstitut für Risikobewertung beobachtet die Gruppe der Energy-Drinks bereits, nachdem Todesfälle im Zusammenhang mit erhöhtem Konsum dieser Getränke gesehen werden – schrecklich für ein Getränk, das eigentlich als Stimmungsmacher auf Partys gilt.

Die Todesfälle werden auf die häufige Einwirkung hoher Mengen an Koffein auf den unreifen Körper des Kindes und insbesondere auf das kindliche Herz gesehen.

Nachdem nun auch der Bayerische Rundfunk darüber in einer Reportage berichtet hat, möchte ich Ihnen das  Thema als Kinderkardiologe zusammenfassen.

Was passiert – aus kardiologischer Sicht?

Die andauernde erhöhte Zufuhr von Koffein stimuliert das Herz ähnlich wie andauernde Stress-Belastung. Das erhöht den Blutdruck und den Puls und kann zu einer Verdickung der Herzmuskulatur führen – vor allem bei ähnlichen Erkrankungen in der Familie. Dies kann lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auslösen.

Warum sind Energy-Drinks dann nicht verboten?

Produkte können nur dann vom Markt genommen werden, wenn der Zusammenhang belegt ist. Gerade bei Kindern sind Studien, die das Risiko beweisen würden, aber aus ethischen Gründen kaum durchzuführen.

Was Kinderkardiologen nun empfehlen?

Am besten wäre es, bis zum Alter von 16 Jahren ganz auf die Energy-Drinks zu verzichten. In jedem Fall verbieten sich die Getränke unter 12 Jahren. Und auch darüber sollte das Getränk nur in Ausnahmefällen konsumiert werden.

Regelmäßiges Trinken kann eine Gewöhnung erzeugen.

Hier die Reportage des Bayerischen Rundfunks, mit meinem Freund und Kollegen Martin Hulpke-Wette:

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Und in der Schule?

Wer meint, sich durch Energy-Drinks besser konzentrieren zu können – etwa bei Schulaufgaben -, wird enttäuscht werden. Zwar kann Koffein und Zucker kurzzeitig natürlich tatsächlich die Konzentration erhöhen. Dieser Effekt hält aber nur kurze Zeit an und wird dann ins Gegenteil gekehrt. Unruhe und mangelnde Konzentration ist oft schon nach 30 bis 60 Minuten die Folge.

Kategorie: Ernährung

von

Dr. med. Gerald Hofner

Dr. Gerald Hofner war kinderkardiologischer Oberarzt der Universitätskinderklinik Erlangen-Nürnberg, bevor er 2003 in eine neue Praxis in Neudrossenfeld und Bayreuth wechselte. Sein Fokus liegt auch dort auf der Schwerpunktversorgung für Kinderkardiologie, Kinderpneumologie, Jugendsportmedizin und Ernährungsmedizin, besonders unter dem Aspekt der Prävention. Ihm ist dabei wichtig, die Erkenntnisse der Wissenschaft praktisch und verständlich zu den Patienten und ihren Familien zu bringen. Als Vater von zwei Töchtern weiß er um die Probleme von Familie. Seit 2019 ist er außerdem verantwortlich für die beiden neuen Medizinprodukte FrioQuick® Kühlpflaster und RhinoQuick® Schnupfenpflaster in Deutschland - sanfte und effektive Therapie. Dr. Gerald Hofner hat einen Lehrauftrag der Universität Bayreuth angenommen.

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