Homeschooling nervt, Eltern genauso wie Kinder, es ist nicht so effektiv wie regulärer Präsenzunterricht, den Kindern fehlen ihre normalen Kontakte und die Alltagsstruktur. Zudem müssen viele Eltern Home-Office und Kinderbetreuung unter einen Hut bringen, was schwierig ist. Alle Eltern werden damit wohl dem Wunsch Ausdruck verleihen, dass ihre Kinder baldmöglichst in die Schule gehen dürfen. Soweit mehr als verständlich.
Aber wie ist denn nun die Ansteckungsgefahr in der Schule wirklich? Tragen geöffnete Schulen zum Infektionsgeschehen wirklich bei?
Dies ist eine schwierige Frage, da die Datenlage uneinheitlich ist. Kleinere Kinder scheinen sich seltener zu infizieren und weniger infektiös zu sein – auch bei der Mutation B1.1.7. Mit steigendem Alter (etwa 12-14Jahre) gleicht sich das dann den Erwachsenen aber zunehmend an. Dennoch gibt es Studien, die einen vergleichbar hohen Anteil an infizierten Kindern wie in der Gesamtbevölkerung zeigen. Das liegt wohl an der hohen Zahl an Kontakten im Vergleich zur Kontaktzahl älterer Erwachsener, die die Kinder beispielsweise außerhalb des Unterrichts und auf dem Schulweg haben. Sind die Lockdown-Maßnahmen sehr umfassend, gleicht das diesen Effekt aber wieder etwas aus. Insgesamt scheinen Schulschließungen im Infektionsgeschehen jedenfalls eine wirksame Maßnahme darzustellen.
Um Öffnungen möglich und sicher zu machen, schlagen Wissenschaftler damit eine Mischung aus verschiedenen Maßnahmen wie Maskentragen, Wechselunterricht, Halbierung der Klassen und gestaffelten Unterricht vor. Schule auf oder zu? Es gibt keine einfache und allgemeingültige Antwort. Insgesamt bleibt es eine schwierige Abwägung vor dem Hintergrund verschiedener komplexer Daten und Interessen.
Veröffentlicht am 11. Februar 2021
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