Autor: Dr. med. Gerald Hofner

Wie groß wird mein Kind?

Klar! Die Endgröße wird durch die Eltern bestimmt. Zwei Riesen werden kaum einen Zwerg groß ziehen und umgekehrt. Also ist Größe genetisch bestimmt? Oder gibt es andere Faktoren? Ja. Wenn die Lebensbedingungen (z.B. Mangelernährung) oder Krankheiten dies nicht ungünstig beeinflussen dann steckt die Endgröße in den Genen. Es werden allerdings immer mehr Gene gefunden, die einen Beitrag zur Endgröße leisten, zuletzt in einer vielbeachteten aktuellen Studie in Nature Genetics. Es wurden darin 423 Einzelgene gefunden die Einfluss auf die Endgröße haben. Welches der vielen Gene wie stark wirksam ist, weiß allerdings noch niemand. Was man in der Summe etwa abschätzen kann, ist also immer noch recht ungenau: Wir wissen lediglich, dass 90% der Kinder die Spanne von +/- 7,5cm um die folgende erwartete Größe erreichen: Für Mädchen: [(Vatersgröße + Muttergröße) : 2] – 6,5cm Für Jungs: [(Vatersgröße + Muttergröße) : 2] + 6,5cm Was, wenn man es noch genauer wissen will? Die Kinderärzte verraten: Bei Verdacht auf eine zu große oder zu kleine Endgröße kann man diese ab dem Grundschulalter von ca. 8 Jahren durch …

Das (hoch-) sensible Kind – ein Buchtipp

Die Kinderärzte meinen, dass das Thema “Hochsensibilität” in der Medizin wie in der Pädagogik noch zu wenig beachtet wird, auch wenn es als HSP (highly sensitive personality) inzwischen auch unter Laien diskutiert wird. Was ist Hochsensibilität? Sind hochsensible Menschen “Weicheier”? Gibt sich das wieder? “Hochsensibilität” bedeutet zunächst nur, dass das Nervensystem Reize aus der Umwelt oder aus dem eigenen Körper verstärkt registriert. Das ist eine Persönlichkeitseigenschaft. Diese bleibt so bestehen, auch wenn sie durch Lernprozesse und Anpassungen in bestimmten Grenzen verändert werden kann. Darin liegt nun ein Risiko aber auch eine Chance: als Risiko gilt, dass die verstärkte Wahrnehmung zu einer Überforderung führen kann. Zu viele Reize können nicht mehr ausreichend verarbeitet werden. Ein Beispiel hierfür wäre das Kind, das sich bei zu viel Stimmengewirr oder bei sich schnell verändernden Bildern (z.B. schnelle Computerspiele) unwohl fühlt oder zurück zieht Von medizinischer Bedeutung ist außerdem, dass normale Körperfunktionen, wie etwa die Darmaktivität oder der Herzschlag, als bedrohlich wahrgenommen werden, obwohl kein eigentliches Risiko vorliegt. Allerdings bestehen auch Chancen. Viel wahrzunehmen ist ja auch eine Fähigkeit. Die …

In eigener Sache – diskutieren Sie mit!!!!

Die Kinderärzte freuen sich sehr, dass ihr Blog (gleichzeitig Ihr Blog)  soooo gut angenommen wird…. In vielen Fällen geben wir da unsere Meinung wieder. Da das aber nicht immer die einzig mögliche Meinung ist und wir uns auch gerne weiter entwickeln, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie unsere Beiträge mit uns diskutieren. Über Pros freuen wir uns natürlich, und Ihre Contras nehmen wir gerne zum Anlass für ein vertieftes Nachdenken. Alles geht entweder auf der Facebook-Seite oder auf der WordPress-Original-Seite. Und – Sie dürfen die Beiträge natürlich teilen. Wir freuen uns über jede/n LeserIn, über Diskutanten und LikerInnen!!! Wir erinnern auch an die Möglichkeit, Themenvorschläge zu machen. Wenn diese von allgemeinem Intreresse sind, äußern wir uns gerne dazu. Daaaaaaaanke vielmals!!!!!! 😀 😀 😀 DrGH

Zweisprachig aufwachsen? Wer profitiert?

Deutschland ist durch die verstärkte Migration internationaler geworden. Damit wachsen auch immer mehr Kinder zwei- oder sogar mehrsprachig auf. Aber auch deutsche Familien versuchen gelegentlich ihre Kinder bewusst zweisprachig aufwachsen zu lassen. Aber geht das so einfach? Natürlich zweisprachig aufwachsende Kinder (also zum Beispiel unter der Muttersprache der Eltern zuhause und unter Deutsch im Kindergarten, oder unter unterschiedlichen Muttersprachen der beiden Elternteile) haben in der Regel keine Probleme beide Sprachen wie eine Muttersprache zu erlernen. Abhängig von den angeborenen sprachlichen Fähigkeiten kann es kleinere Defizite im Wortschatz geben, aber dies ist kaum relevant und wird spätestens durch die Schulbildung aufgeholt. Wichtig ist nur, dass jede Person, die mit dem Kind spricht, nur eine Sprache nutzt (1 und 1-Regel). Anders verhält es sich wenn Familien mit deutscher Muttersprache bewusst ihre eigenen Fremdsprachenkenntnisse (so sie überhaupt wenigstens C1-Niveau haben) einsetzen. Der Gedanke besticht natürlich, den natürlichen Entwicklungstrieb im Sprachentwicklungsalter des Kindes zu nutzen und mit spielerischem Aufwand gleich eine zweite Sprache zu etablieren. Unsere Erfahrung zeigt, dass das allerdings selten gut gelingt und häufig zu Sprachentwicklungsstörungen führt. …

5 Fakten, damit Co-Sleeping nicht zum K.O.-Sleeping wird…

Das gemeinsame Schlafen der Eltern mit dem eigenen Kind (oder sogar mit mehreren Kindern) in einem Bett wird inzwischen neudeutsch als Co-Sleeping bezeichnet. Es war über Jahrtausende üblich und ist auch heute noch in manchen weniger industrialisierten Kulturen die Regel. In unserer mitteleuropäischen Kultur wurde es mit zunehmendem Wohlstand und mit dem Trend zur Individualisierung im Laufe der letzten beiden Jahrhunderte zunehmend verlassen – zugunsten einer räumlichen Trennung der Schlafzimmer. Jetzt erlebt es unter dem neuen Namen „Co-Sleeping“ eine Renaissance unter Familienmenschen. Was gibt es medizinisch oder entwicklungspsychologisch zum Co-Sleeping zu sagen? Ist das nun gut oder schlecht? Wissenschaftlich erforscht ist das nicht. Es gibt aber 5 bekannte Faktoren die Co-Sleeper mit in ihr Schlafzimmer nehmen sollten: Kinder bis zum Alter von 1,5 Jahren haben im Elternbett ein deutlich erhöhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod. DieKinderärzte warnen deshalb vor Co-Sleeping in diesem Alter. Kinder wie Erwachsene schütten bei engem Körperkontakt das Bindungs- (und Wohlfühl-) Hormon Oxytocin aus, was wahrscheinlich auch langfristig günstig wirksam sein dürfte. Das spricht für ein Co-Sleeping. Eine gesunde Schlafumgebung sollte nicht …