Autor: Dr. Stefan Schwarz

Ein Hoch auf die Papas!

Viel wird geschrieben und geforscht über die Mütter, ihre zentrale Rolle und ihren wichtigen Einfluss in der Kindheit. Oft gerät die Bedeutung der Väter in der Betrachtung dabei sehr aus dem Blick. Dabei ist die Rolle der Väter extrem wichtig. Und wir erleben es in der Praxis: Viel mehr Väter als früher kommen zum Beispiel mit zu den Vorsorgeterminen ihrer Kinder. Ob und wie sehr sich ein Vater in den ersten Lebensjahren in den Alltag des Kindes und die Erziehung einbringt, spielt für das spätere Verhalten von Kindern und Jugendlichen eine enorme Rolle. Die Kinder sind einer britischen Studie zufolge eindeutig psychisch stabiler und seltener verhaltensauffällig, wenn die Väter sich entsprechend einbrachten. Nachfolgende Schwierigkeiten seelischer oder sozialer Natur traten um 14% seltener auf. Die Kinder entwickeln leichter ein gesundes Selbstbewusstsein, wenn sie mit beiden Elternteilen Erfahrungen und Gefühle teilen. Frauen und Männer gehen an Kinder sehr unterschiedlich heran, beginnend beim Spielen über das Sprechen oder Füttern bis hin zum Wickeln. Das bemerken bereits Babys mit 2 Monaten! Sie bewegen sich bei Papa anders auf dem …

Prioritäten setzen!

Martin ist 5 Jahre alt. Er wird in einigen Wochen umziehen und seine Mutter und sein Vater haben eine irre anstrenge Zeit: morgens ins Büro, dann nachmittags ab nach Hause und alten Putz abklopfen oder neue Böden legen oder Wände streichen, und…und…und… – bis beide spätnachts todmüde ins Bett fallen. Martin findet, dass er mit Mama und Papa mehr spielen möchte – wie früher. Aber Mama will lieber streichen als Memory spielen. Martin weiß nicht, warum Mama und Papa eigentlich seit neuestem so genervt sind und bei Kleinigkeiten explodieren. Er wird nun selbst öfters wütend und ist trotzig. Warum, weiß Martin selbst nicht. Die Wochen vergehen und es wird immer schlimmer. Mama und Papa streiten inzwischen auch miteinander sehr oft. Martin ist unglücklich. Die Familiensituation kriselt. Und? Wie ging die Geschichte aus? Die Besserung beginnt mit einem Rat eines Freundes von Martins Vater. “Überleg mal, wie Martin es sehen muss!” Die Eltern sperrten die Baustelle für einige Tage ab und folgten diesem Rat. Sie überlegten – und kamen zu dem Schluss, dass Martin wohl eher …

Stress durch das elterliche Handy

Stress durch das elterliche Handy oder Tablet bei den Kindern – eindeutig eine häufige Erscheinung. Mama und Lenchen fahren im Bus in die Stadt. Lenchen ist 5 Monate und liegt im Kinderwagen. Ihre Mutter sieht kurz im Smartphone nach ihren Whatsapp-Nachrichten und ihren Mails. Die Kleine zeigt eine eindeutige Reaktion, sie wird unruhig, will Mamas Aufmerksamkeit erreichen, hört dann aber mit den frustrierenden Bemühungen auf und verfällt in eine Art Starre. Eine Ausnahme? Nein! Wirklich häufig. Sicher ist man sich dessen gar nicht immer bewusst, aber man muss diese Zeiten, in denen man „nur kurz“ was checkt, einfach mal zusammenzählen und wird ernüchtert feststellen, dass sich diese Zeiten nicht unerheblich summieren. Es gibt dafür Apps wie „Moment“ oder „Quality time“. Nun machen die Kinder einem ja alles nach, wir Eltern haben eine ganz wichtige Vorbildfunktion und die Kinder halten uns Eltern den Spiegel gnadenlos vor die Nase: „Du machst das doch auch!“. Dies gilt natürlich auch für den Medien – oder Handygebrauch! Wie kann ich fordern, dass das Kind seine Handyzeiten einhält, wenn ich selbst …

“Nein, meine Suppe ess ich nicht…”

Während Suppen – anders als beim Suppenkasper – bei Kindern häufig durchaus beliebt sind, haben viele Eltern das Problem, dass die lieben Kleinen bei Brokkoli, Spinat und Co. den Aufstand proben. Sicherlich kennen auch Sie einen der unzähligen Ratgeber, die empfehlen, die Kinder das ungeliebte Gemüse schnippeln zu lassen und es dann optisch ansprechend (z.B. in Form eines fröhlich lachenden Gesichtes) anzurichten. Dann – so die Verfasser – könnten die Kinder das gesunde Grünzeug doch gar nicht mehr ablehnen. Aber mal ehrlich: Würden Sie etwas, was Ihnen partout nicht schmeckt, lustvoll genießen, nur weil es hübsch angerichtet ist? Eben… Da Kinder aus evolutionären Gründen von Beginn an auf die süße Geschmacksrichtung “eingestellt” sind (giftige Pflanzen haben häufig einen bitteren Geschmack), ist es verständlich, dass sie Gemüsesorten, die sie als bitter empfinden, zunächst ablehnen. Hier hilft es nichts, die Kinder zu zwingen, ungeliebte Nahrungsmittel zu essen. Im Gegenteil: Durch Zwang kann es zur Ausbildung von Geschmacksaversionen kommen, d.h. die Kinder ekeln sich regelrecht vor den Speisen. Diese wieder aufzulösen ist extrem schwierig. Besser ist es, ungeliebte …