Autor: Dr. Stefan Schwarz

ADHS und Einschulungsalter

Einer AOK-Studie zufolge wird ADHS häufiger diagnostizert bei Kindern, die früh eingeschult werden, seltener aber bei denen, die später in die Schule kommen. Diesen Ergebnissen zufolge hat das Kind, das früher eingeschult wird, damit auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, eine Behandlung bis hin zur Verschreibung von Medikamenten zu erfahren. Je nach Bundesland und der entsprechenden Stichtagsregelung werden Kinder auch mit fünfeinhalb Jahren eingeschult. Damit ist aber vor dem Hintergrund der obigen Ergebnisse vor vorschnellen Diagnosen zu warnen! Bei Kindern im Alter von 5-6 Jahren ist in einem halben oder einem Jahr ein großes Ausmaß an Entwicklung zu erwarten. Der Spieltrieb und das Bewegungsbedürfnis sind hoch. Wenn das Kind in diesem Alter also im Unterricht aufsteht, herumläuft oder auf den Lehrer und seine Ermahnungen nicht entsprechend reagiert, liegt nicht unbedingt ADHS vor, sondern vielleicht ein altersentsprechender Spieltrieb. Die Kinderärzte meinen: Die Stichtagsregelung und die offiziellen Einschulungskriterien sind Fakt. Aber die Ergebnisse der oben dargestellten Studie lassen zumindest den Schluss zu, dass es für die meisten Kinder nicht gut ist, eine besonders frühe Einschulung zu erzwingen. Falls es …

Musik macht schlau – und nicht nur das!

Die Kinderärzte berichten: Oft wird gesagt, dass Musik die Entwicklung von Kindern positiv beeinflussen kann. Dies wurde nun kürzlich wieder wissenschaftlich bestätigt. Einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zufolge haben musizierende Kinder bessere Schulnoten. Es wurden die Daten von 4000 Jugendlichen, die schon in der Grundschule zu musizieren begonnen hatten, aufwändig ausgewertet. Gerade auch Jugendliche aus weniger gebildeten Familien profitierten demnach vom Musikunterricht. Die Leistungen der Jugendlichen lagen bis zu 25% über dem Durchschnitt! Außerdem waren musizierende Jugendliche im Schnitt ehrgeiziger und gewissenhafter, den Daten nach strebten sie mit um 8% höherer Wahrscheinlichkeit Abitur und nachfolgend Studium an. Eine andere Studie aus Oldenburg zeigte die Förderung der sprachlichen Kompetenzen von Grundschülern, wenn die Kinder neben dem normalen Musikunterricht in der Schule noch ein Instrument in Kleingruppen erlernten. Aber es wäre verkürzt, Musikunterricht nur unter dem leistungsfördernden oder schulischen Aspekt zu betrachten. Gemeinsames Musizieren fördert ganzheitlich, zum Beispiel auch soziale Kompetenzen und das Gefühl für Ästhetik, Ausdruck und Rhythmus. Darum nicht vergessen: Es lohnt sich, den Kindern das Erlernen eines Instruments anzubieten. Und das nicht …

Ein Todesfall in der Familie, wie soll ich nun mit meinem Kind reden und umgehen?

Die Kinderärzte raten: Der Tod gehört zum Leben – wir alle wissen dies. Kinder beschäftigen sich tatsächlich auch schon auf ihrem kindlichen Niveau mit der eigenen Endlichkeit. Sie wissen darum und erleben Tod in vielen kleinen Alltagssituationen: das geliebte Haustier stirbt, das Kind hört ein Gespräch, das sich um Tod dreht, ein totes Tier liegt auf der Strasse oder im engeren oder weiteren Umfeld verstirbt ein Mensch. Wie sollen wir als Eltern nun damit umgehen? Zunächst ist das wichtigste Prinzip ein ehrlicher und offener Umgang. Seien Sie authentisch. Trauen Sie Ihrem Kind zu, daß es seinem Alter entsprechend sehr wohl mit dem Thema umgehen kann oder auf jeden Fall fähig ist, den Umgang zu erlernen. Es ist auch in Ordnung, wenn das Kind auch schwierige Tage mit Trauer erlebt, in denen es aber immer weiß, daß es einen Ansprechpartner hat und begleitet wird. Manchmal ist eher die eigene Unsicherheit (wie wir als Erwachsene mit dem Tod umgehen oder wo wir Ängste nicht bearbeitet haben), was dann das Thema im Gespräch mit dem Kind schwierig machen …