Alle Artikel in: Prävention

Ein präventiver Lebensstil vermindert Risiken

7 Punkte, die Zahnpflege so bedeutsam machen

Gesunde Zähne weisen nicht nur bei Gäulen auf einen gesunden Körper hin. Nicht umsonst gibt es fast genauso viele niedergelassene „Ärzte“ für diesen kleinen Bereich des Körpers wie für den ganzen anderen Rest – nämlich Zahnärzte. Richtige Zahnpflege ist deshalb ein Muss. Bei Kindern sollte sie früh geübt werden und spätestens mit 2 Jahren etabliert sein. Was Zahnpflege so bedeutsam macht: Karies, wenn sie erst einmal da ist, schreitet fort Faule Ecken an den Zähnen sind ein Zuhause für Bakterien, die dann auch in den Körper eindringen können, sich im Extremfall sogar in den Knochen oder am Herz festsetzen und große Schäden verursachen können Ein Zahn ist etwas sehr wertvolles. Wir Menschen haben nur ein begrenztes Kontingent an Zähnen bekommen. Zähne, die einmal gezogen sind, wachsen nicht mehr nach (dies gilt natürlich nicht für Milchzähne) Zahnbehandlung ist unsexy. Kein Mensch liebt Zahnbehandlung, da unangenehm, insbesondere für Kinder. Zahnbehandlungen können vermieden werden Makellose Zähne gelten als einer der wichtigsten ästhetischen Faktoren, und sind wie viele andere ästhetische Faktoren mit Selbstsicherheit und Lebenserfolg verbunden Eine gute und …

Erkennen wir überhaupt, wenn unsere Kinder Stress haben?

Ein Artikel, bewusst kurz vor den Zwischenzeugnissen. Die Forscher sind sich einig: Kinder waren körperlich noch nie so gesund und so gut medizinisch überwacht wie heute. Die psychische und emotionale Gesundheit zeichnet da leider ein anderes Bild. Kinder waren leider auch noch nie so gestresst wie heute. Die Anforderungen, die die Schule, das ambitionierte Elternhaus oder der Kreis der Freunde und Klassenkameraden an sie stellen, waren noch nie so groß. Die Folge: Stress! Leistungsanforderungen machen Stress. Für das mit Leistungsanforderungen unerfahrene Kind noch mehr als für abgeklärte Erwachsene. Und Stress ist langfristig tödlich: Bluthochdruck, Schlaganfall, Herzinfarkt. Und noch vieles mehr. Die Resistenz dagegen muss bereits in der Kindheit aufgebaut werden. Und nachweislich sind die Resistenzfaktoren heute schwächer geworden als noch vor 10 oder 20 Jahren. Aber erkennen wir das überhaupt, wenn ein Kind Stress hat? Es ist schwierig. Es gibt schon Zeichen –  wie Rückzug, Gereiztheit, Kopfschmerzen, andere körperliche Symptome oder Schlafstörungen, aber diese können natürlich auch andere Gründe haben. Und viele Kinder erleben ihr Leben einfach als normal, auch wenn es hohe Stresslevel hat. …

Brauchen Säuglinge eine Vitamin D-Prophylaxe?

Häufig werden die Kinderärzte gefragt, ob Säuglinge wirklich täglich eine Vitamin D-Tablette bekommen sollten. Und ja, dies ist dringend anzuraten. Vitamin D ist für die Regulation des Calcium- und Phosphathaushaltes verantwortlich. Es bewirkt die Härtung der kindlichen Knochen. Vitamin D wird über die Nahrung zugeführt und unter Sonnenbestrahlung in der Haut gebildet. Da Säuglinge durch die Nahrung nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt sind und generell der Sonne nicht direkt ausgesetzt werden dürfen, empfiehlt das Netzwerk “Gesund ins Leben” (eine Initiative des Bundesgesundheitsministeriums, der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und des Forschungsinstituts für Kinderernährung) die Gabe von 400-500IE Vitamin D pro Tag für das erste Lebensjahr. Bei einem Geburtstermin im Winter sollte die Gabe bis zum zweiten erlebten Sommer des Kindes, also bis zu 1,5 Jahren, erfolgen. Eine Überdosierung ist mit der empfohlenen Dosis nicht möglich. Vitamin D-Mangel macht sich als Rachitis mit Knochenverformungen, Muskelschwäche und Infektneigung bemerkbar. Es kann auch zu Krampfanfällen kommen. Wir als Kinderärzte haben wiederholt erlebt, dass die fehlende Prophylaxe mit Vitamin D (aus welchen …

Rauchverbot bei Autofahrt mit Kindern

Die Bundesärztekammer fordert ein Rauchverbot in Autos, wenn Kinder mitfahren. Mit gutem Grund: Die Schadstoffbelastung ist in einem verrauchten PKW höher als in einer verrauchten Bar! Wir können uns dieser Forderung der Bundesärztekammer nur anschliessen. Die Kinder können ja nicht wählen, welche Luft sie atmen, müssen die Folgen aber am eigenen Leib ertragen. Ihre Eltern haben dagegen eine Entscheidungsmöglichkeit. Etliche Länder wie England, Südafrika und Frankreich, aber auch Teile der USA und Australiens haben solch ein Rauchverbot in Autos, in denen Kinder mitfahren, verhängt. Kinder werden durch Passivrauchen – wo auch immer es stattfindet – erwiesenermaßen krank. Zum Schutz der Kinder wäre ein solcher Schritt des Gesetzgebers in der BRD, Rauchen im Auto in Anwesenheit von Kindern zu verbieten, darum nur wünschenswert. Die in einem früheren Beitrag dargestellten Zahlen bzgl. der positiven Folgen des Rauchverbotes für Kinder in Großbritannien sprechen eine deutliche Sprache: Das Rauchverbot führte klar zu einer Verbesserung der gesundheitlichen Situation der britischen Kinder. Auch ohne ein entsprechendes Gesetz würden die Kinderärzte es so formulieren: Rauchen im Auto, wenn Kinder mitfahren, sollte für alle Eltern und betreuenden Personen selbstverständlich ein klares NoGo sein. …

Tschüß, Fernseher, wir sind dann mal weg…!

Die Kinderärzte berichten kurz über die miniKIM2014-Studie, in der der Medienkonsum von Kleinkindern erfasst wurde. Diesen Daten zufolge sitzen Kinder zwischen 2 und 3 Jahren durchschnittlich 34 Minuten täglich vor dem Fernseher, die 4- bis 5-Jährigen schauen etwa 52 Minuten pro Tag fern. Dazu kommt noch die – allerdings deutlich kürzere – Zeit, die mit Computerspielen, Konsolen, Handys oder Tablets verbracht wird. Die Kinderärzte meinen: Dies ist im Kleinkindalter eindeutig zuviel für einen durchschnittlichen täglichen Gebrauch. Eine bessere Botschaft: Die 2- bis 3-Jährigen beschäftigen sich immerhin zu 43% jeden Tag mit einem Buch, meist mit Bauernhof- und Tiergeschichten. Wir meinen allerdings, dass das durchaus noch ausbaufähig ist! Die Förderung durch geeignete Spielmaterialien wie Bücher, Puzzles und vieles andere sowie die direkte aktive Beschäftigung mit dem Erwachsenen oder einem anderen Kind ist bei so kleinen Kindern sicher deutlich wertvoller als der sehr passive Mediengebrauch. Zudem kann der Mediengebrauch schließlich auch negative Auswirkungen haben für die kindliche Entwicklung. Darum der Rat: Glotze aus, Handy daheim lassen und auf zum Spielplatz, in den Garten, zum Vorlesen oder an …

Deo-Sprays: Der Rausch aus dem Supermarkt

Für viele Eltern kommt irgendwann unweigerlich der Moment, in dem sie die Badezimmertür öffnen und zurückprallen. Grund dafür ist eine scheinbare Wand aus deo-geschwängerter Luft, die die Auswüchse des neuen Interesses ihres Kindes in Bezug auf Körperhygiene am Beginn der Pubertät dokumentiert. Das Phänomen ist in der Regel von recht kurzer Dauer und der Deo-Gebrauch nimmt dann normale Formen an. Sollten Eltern jedoch bemerken, dass Kinder über einen längeren Zeitraum häufig Deos kaufen, auffällig viele leere Dosen im Müll zu finden sind oder verstärkter Geruch im Kinderzimmer festzustellen ist, ist erhöhte Aufmerksamkeit geboten. Immer wieder kommt es nämlich vor, dass Kinder und Jugendliche Deos zum Schnüffeln – also als Droge – missbrauchen. Deo-Sprays wirken, wenn die Substanz inhaliert wird, berauschend. Zunächst gibt es einen kurzen Erregungszustand mit Euphorie, danach kommt es jedoch zu Bewusstseinsstörungen, Halluzinationen oder sogar zur Bewusstlosigkeit. Auch Todesfälle sind dokumentiert, da die giftige Stoffe einen Ausfall des Atemzentrums auslösen können oder den Sauerstofftransport ins Blut einschränken. Ähnlich wie beim Alkoholrausch besteht die Gefahr, an Erbrochenem zu ersticken. Bisher bezogen sich die Ausführungen …

Vorsorgeuntersuchungen – nützen sie etwas?

Die Kinderärzte sehen täglich viele Kinder zu einer Vorsorgeuntersuchung. Diese werden von den Krankenkassen übernommen. Sind diese Vorsorgen nur Pflichttermine? Die Kinderärzte meinen “Nein!”. Viele unserer Patienten haben von der frühzeitigen Diagnosestellung und den im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung eingeleiteten, weiteren Maßnahmen profitiert. Hier zwei fiktive, aber realistische und in ähnlicher Form wiederholt erlebte Fälle: Nehmen wir eine 3jährige Patientin, die während der Vorsorge mehrmals auf Mamas Schoß die Augen verdreht und nicht reagiert. Sie hatte sich in den zurückliegenden Monaten sprachlich auffällig langsam entwickelt. Da die beschriebenen Zustände nur Sekunden andauerten, hatten die Eltern dies nicht als auffällig bewertet. Unsere Verdachtsdiagnose einer Epilepsie wird durch die eingeleiteten Untersuchungen bestätigt, unter der medikamentösen Therapie zeigt das Mädchen keine Anfälle mehr und nimmt eine gute Entwicklung. Oder der 3 Monate alte, scheinbar gesunde Junge, der bei der Vorsorge ein bis dahin nicht bestehendes Herzgeräusch aufweist und dessen angeborener Herzfehler in der Folge erfolgreich behandelt werden kann. Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen wird nicht nur der körperliche Zustand erfasst, sondern auch die Entwicklung überprüft, ob in motorischer, sprachlicher, geistiger, …

Mittagsschlaf

Die Kinderärzte werden oft zu Themen rund um den Mittagsschlaf bei Säuglingen und Kleinkindern befragt. Darum auch an dieser Stelle einmal ein paar Bemerkungen dazu. Wie wichtig der Mittagsschlaf für die Gesundheit und die Entwicklung von Kindern ist, zeigen viele Daten. Dies ist für Kinder bis 2 Jahre gut belegt. Wie ist das aber danach? Eine kürzlich erschienene Studie australischer Forscher hat sich mit diesem Thema beschäftigt. Diesen Daten zufolge kann auch nach dem 2. Geburtstag ein Kind vom mittäglichen Nickerchen eindeutig profitieren, aber nicht immer. Es gibt auch Kinder, bei denen die positive Wirkung des Mittagsschlafs ins Gegenteil umschlägt und die Nachtruhe negativ beeinflusst. Darum ist bei nächtlichen Schlafschwierigkeiten die Mittagsschlafgewohnheit zu hinterfragen. Vielleicht kann man es kurz so zusammenfassen: Wenn ein Kind den Mittagsschlaf gerne macht und somit offensichtlich zeigt, dass es ihn braucht, soll es seine Mittagsruhe unbedingt wahrnehmen dürfen. Die Kinder, die den Mittagsschlaf ab etwa 2 Jahren aber abschaffen wollen, sollte man gewähren lassen. Es bringt weder Eltern noch den Kindern Vorteile, dann einen Mittagsschlaf zu erzwingen. Das wird sowieso …

Hat mein Kind “Zucker”?

Diese Frage wir uns oft gestellt. Zu Recht, schließlich ist der Typ 1 Diabetes die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter. Typ 1 Diabetes ist eine Autoimmunkrankheit. Das heißt, der Körper richtet seine Abwehr gegen die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse und diese Zellen werden zerstört. Ohne Insulin kann der mit der Nahrung aufgenommene Zucker nicht mehr aus dem Blut in die Körperzellen gelangen. Es kommt zur Ansammlung von Zucker im Blut. Die betroffenen Personen müssen deshalb Insulin spritzen, sonst drohen schwere Gesundheitsschäden. Erkannt wird die Erkrankung oft erst, wenn bereits schwere und zum Teil lebensbedrohliche Symptome auftreten. Zumeist entwickelt sich die Erkrankung im Kindesalter. Mittels eines einfachen Bluttests ist es nun im Rahmen der Fr1da-Studie möglich, die Erkrankung bereits Jahre vor den ersten Symptomen (vermehrtes Trinken, vermehrtes Wasserlassen, unklare Gewichtsabnahme, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, …) zu erkennen und zu diagnostizieren. Durch eine frühzeitige Diagnose kann der Blutzucker der Betroffenen gut überwacht werden und eine ausführliche Schulung der Eltern und Kinder in ruhiger Atmosphäre erfolgen. Durch die rechtzeitig begonnene Insulinbehandlung werden so schwerwiegende Gesundheitsprobleme verhindert. Die Untersuchung …

Infos zu HPV und Gebärmutterhalskrebs

Die Kinderärzte berichten: Humane Papilomaviren (HPV) sind weltweit verbreitete Viren, die Haut und Schleimhautzellen befallen und gut-, aber auch bösartige Tumoren in der Folge verursachen können. Über 75% aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs werden von den HPV-Hochrisikotypen 16 und 18 verursacht. 2008 wurde dem deutschen Mediziner Harald zur Hausen für die grundlegenden Arbeiten zu diesem Thema der Nobelpreis verliehen. Die Viren werden insbesondere durch direkten oder indirekten Haut- oder Schleimhautkontakt übertragen. 75% aller Frauen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit Humanen Papillomaviren an. Die Infektionen können ohne äußere Zeichen verlaufen, 2% aller angesteckten Frauen entwickeln jedoch Gebärmutterhalskrebs. Ein weiteres durch HPV hervorgerufenes Krankheitsbild sind sogenannte Genitalwarzen. Diese Erkrankung betrifft Männer und Frauen. Seit 2007 empfiehlt die ständige Impfkommission des RKI (STIKO) für alle Mädchen eine Impfung gegen HPV als Standardimpfung. Die Impfung sollte vor dem ersten Intimkontakt stattfinden, die STIKO empfiehlt eine Impfung für alle Mädchen ab 9 bis 14 Jahren. Es werden 2 intramuskuläre Injektionen im Abstand von 6 Monaten empfohlen, werden die Mädchen nach 14 Jahren geimpft, sind 3 Impfungen notwendig. Über die …