Alle Artikel in: Medizin

Artikel zu kindermedizinischen Themen.

Heuschnupfen aktuell! Die Sonne kommt, die Pollen kommen auch….

Der Schnee ist weg und die Pollen der Frühblüher sind in der Luft. Wer Pollen-Allergiker ist, kann das nun spüren – durch Heuschnupfen, an der Haut oder sogar als Asthma. Die wichtigsten Pollen-Fabriken sind dabei die Hasel (meist schon ab Januar messbar), die Erle und die Birke. Was tun? Heilen kann man Pollenallergie nicht. Man kann die Symptome medikamentös lindern (z.B. durch Cetirizin, Ihr Arzt oder Apotheker berät hier) und man kann eine Verbesserung mittels Immuntherapie versuchen (früher: Hyposensibilisierung). Letztere hat den Sinn, den Körper an die Pollen-Allergene zu gewöhnen. Man startet dazu eine regelmäßige Verabreichung in der Regel nach Ende der Pollensaison. Die Präparate legt der allergologisch geschulte Arzt fest. Und ohne Medikamente? Die Kinderärzte empfehlen, erst einmal mittels Allgemeinmaßnahmen die Pollen “in der eigenen Luft” zu reduzieren: Haare waschen vor dem Zu-Bett-Gehen, vor allem wer am Tag viel Zeit draußen verbracht hatte Pollen-verunreinigte Kleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen, außerhalb des Schlafzimmers lagern und regelmäßig waschen Die Fenster geschlossen halten, nur kurz lüften Pollenfilter im Auto und evtl. an den Fenstern der Wohnung Bepflanzung …

Heuschnupfen! Die Sonne kommt, die Pollen kommen auch….

Der Schnee ist weg und die Pollen der Frühblüher sind in der Luft. Wer Pollen-Allergiker ist, kann das nun spüren – durch Heuschnupfen, an der Haut oder sogar als Asthma. Die wichtigsten Pollen-Fabriken sind dabei die Hasel (meist schon ab Januar messbar), die Erle und die Birke. Was tun? Heilen kann man Pollenallergie nicht. Man kann die Symptome medikamentös lindern (z.B. durch Cetirizin, Ihr Arzt oder Apotheker berät hier) und man kann eine Verbesserung mittels Immuntherapie versuchen (früher: Hyposensibilisierung). Letztere hat den Sinn, den Körper an die Pollen-Allergene zu gewöhnen. Man startet dazu eine regelmäßige Verabreichung in der Regel nach Ende der Pollensaison. Die Präparate legt der allergologisch geschulte Arzt fest. Und ohne Medikamente? Die Kinderärzte empfehlen, erst einmal mittels Allgemeinmaßnahmen die Pollen “in der eigenen Luft” zu reduzieren: Haare waschen vor dem Zu-Bett-Gehen, vor allem wer am Tag viel Zeit draußen verbracht hatte Pollen-verunreinigte Kleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen, außerhalb des Schlafzimmers lagern und regelmäßig waschen Die Fenster geschlossen halten, nur kurz lüften Pollenfilter im Auto und evtl. an den Fenstern der Wohnung Bepflanzung …

Kindliche Sexualität – einige Anmerkungen

Die Kinderärzte berichten: Sehr oft werden wir von besorgten Eltern von Säuglingen, Klein-, Kindergarten- und Schulkindern gefragt, was sie tun sollen, weil das Kind masturbiert. Zunächst ist festzuhalten, dass sich die Experten einig sind, dass das ein im Kindesalter normales Phänomen ist! Die sexuelle Entwicklung beginnt nicht erst in der Pubertät! Kindliche Sexualität ist allerdings anders gelagert als die Sexualität Erwachsener. Babys und Kleinkinder erfahren ihre Sexualität im Gegensatz zu Erwachsenen nicht genital zentriert, sondern mit allen Sinnen und auf körperliches Wohlgefühl ausgerichtet. Kinder drücken damit auch nicht die Zuneigung zu einem anderen Menschen aus. Für die Kinder stehen sie selbst im Mittelpunkt ihrer Sexualität. Größere Kinder können durchaus zu einem Orgasmus gelangen. Kinder kennen die gesellschaftlichen Sexualnormen noch nicht und entwickeln erst ab dem Kindergartenalter ein Schamgefühl. Man muss ihnen also sagen, dass es zuhause ok ist, sich selbst zu stimulieren, aber beispielsweise nicht beim Einkaufen. Denn man muss die Kinder auch schützen: Wie schnell filmt oder fotografiert zum Beispiel jemand ein Kind mit dem Handy… mit welchen Absichten auch immer. Kindliche Sexualität ist …

Hat mein Kind “Zucker”?

Diese Frage wir uns oft gestellt. Zu Recht, schließlich ist der Typ 1 Diabetes die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter. Typ 1 Diabetes ist eine Autoimmunkrankheit. Das heißt, der Körper richtet seine Abwehr gegen die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse und diese Zellen werden zerstört. Ohne Insulin kann der mit der Nahrung aufgenommene Zucker nicht mehr aus dem Blut in die Körperzellen gelangen. Es kommt zur Ansammlung von Zucker im Blut. Die betroffenen Personen müssen deshalb Insulin spritzen, sonst drohen schwere Gesundheitsschäden. Erkannt wird die Erkrankung oft erst, wenn bereits schwere und zum Teil lebensbedrohliche Symptome auftreten. Zumeist entwickelt sich die Erkrankung im Kindesalter. Mittels eines einfachen Bluttests ist es nun im Rahmen der Fr1da-Studie möglich, die Erkrankung bereits Jahre vor den ersten Symptomen (vermehrtes Trinken, vermehrtes Wasserlassen, unklare Gewichtsabnahme, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, …) zu erkennen und zu diagnostizieren. Durch eine frühzeitige Diagnose kann der Blutzucker der Betroffenen gut überwacht werden und eine ausführliche Schulung der Eltern und Kinder in ruhiger Atmosphäre erfolgen. Durch die rechtzeitig begonnene Insulinbehandlung werden so schwerwiegende Gesundheitsprobleme verhindert. Die Untersuchung …

Diagnose Legasthenie (Gastbeitrag)

Kinder mit sehr schlechten Rechtschreibleistungen haben häufig einen langen Leidensweg hinter sich, bis letztendlich die Diagnose “Legasthenie” gestellt wird. Die ersten Schuljahre sind einerseits geprägt durch Selbstzweifel, andererseits auch durch die nicht zu erfüllende Erwartungshaltung der Eltern oder Lehrer. So empfinden viele Kinder und Eltern große Erleichterung, wenn sie das Attest in den Händen halten. Allerdings sollte damit sinnvoll umgegangen werden. Die Schule bietet Legasthenikern – völlig zu Recht – einen Schutzraum. So wird die Rechtschreibleistung nicht gewertet und den betroffenen Schülern wird eine Arbeitszeitverlängerung eingeräumt. Oft ist jedoch zu beobachten, dass sich die Schüler – verständlicherweise – auf der Diagnose ausruhen: “Wenn meine Fehler nicht bewertet werden, brauche ich mich doch auch nicht anzustrengen.” Hier ist es die Aufgabe der Eltern, dafür zu sorgen, dass ihre Kinder die geschützte Situation nutzen können, um ihre Lese- und Rechtschreibleistungen zu verbessern. So kann z.B. eine konsequente logopädische Therapie deutliche Verbesserungen bringen. Für die jeweilige Ausprägung der Legasthenie geeignete Therapieformen lassen sich am besten mit Hilfe eines Kinder- oder Schulpsychologen finden. Klar ist: Man braucht Ausdauer, um …

Ein totes Kleinkind in Berlin – bitte überprüfen Sie den Masernschutz bzw. Ihre Einstellung dazu

Ein Aufruf aus aktuellem Anlass Heute ist bekannt geworden, dass der seit Oktober 2014 in und um Berlin tobende Masernausbruch vor einigen Tagen ein Todesopfer gefordert hat. Das bestätigt das Berliner Gesundheitsamt. Das 1,5 Jahre alte Kleinkind war nicht gegen Masern geimpft. Es war einer von 570 Masern-Patienten in der aktuellen Epidemie. Impfen schützt. Gerade die Masern-Impfung gilt als eine der zuverlässigsten Impfungen. Bitte überprüfen Sie deshalb unbedingt das Impfbuch Ihrer Kinder und auch Ihr eigenes. Nach den Empfehlungen der deutschen nationalen Impfkommision STIKO gilt: Jeder sollte 2 Masernimpfungen haben (heute meist in MMR- oder MMRV-Kombination enthalten). Auch Erwachsene sollten, wenn sie Masern nicht sicher durchgemacht haben, einen Impfschutz erwägen. Ja! Die Impfung geht auch bei Erwachsenen. Alle, die wegen vermeintlich überzeugender Argumente die Impfung aufgeschoben haben, bitten wir, ihre Haltung dazu nochmals zu überdenken. Oder würden Sie in ein Flugzeug steigen, wenn das Absturz-Risiko bei 1:570 ist? Bitte sprechen Sie nochmals mit Ihrem Haus- oder Kinderarzt. Nein! Wir sind nicht dogmatisch. Und wir halten auch nicht viel von Drohungen. Wir verstehen durchaus, dass keine …

Gedanken zur Erziehung zum Umweltschutz

Die Kinderärzte fragen: Ökologisches Bewusstsein – ein Erziehungsziel? Sicher! Es wird von sehr vielen Eltern inzwischen angestrebt, ihren Kindern und Jugendlichen den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und den Ressourcen dieses Planeten nahezubringen und vorzuleben. Letzteres ist sicher besonders wichtig. Auch in den Schulen werden diese Themen im Unterricht aufgenommen und behandelt. Und im Kleinen lassen sich so auch Fortschritte erkennen. Aber ändern wir damit für die nachfolgenden Generationen etwas im notwendig großen Stil, wenn wir in den Nachrichten dann andererseits hören, dass die UN-Klimakonferenz wieder einmal ohne wesentliche Ergebnisse zu Ende ging? Jeder kennt die indianische Weisheit, nach der wir die Erde nur von unseren Kindern geliehen haben. Reichen also unsere eigenen Bemühungen und das, was wir unseren Kindern dazu vermitteln? Mut macht, dass die junge Generation bereits anpackt. Ein Beispiel: Boyan Slat (geb. 1994) begann bereits als Jugendlicher, sich für eine Lösung des weltweit drängenden Problems der Meeresverschmutzung durch Plastikmüll zu engagieren. Der Plastikmüll am Strand störte ihn während eines Urlaubs. Wie kann man den Plastikmüll aus dem Meer bekommen, fragte sich Slat. …

Infos zu HPV und Gebärmutterhalskrebs

Die Kinderärzte berichten: Humane Papilomaviren (HPV) sind weltweit verbreitete Viren, die Haut und Schleimhautzellen befallen und gut-, aber auch bösartige Tumoren in der Folge verursachen können. Über 75% aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs werden von den HPV-Hochrisikotypen 16 und 18 verursacht. 2008 wurde dem deutschen Mediziner Harald zur Hausen für die grundlegenden Arbeiten zu diesem Thema der Nobelpreis verliehen. Die Viren werden insbesondere durch direkten oder indirekten Haut- oder Schleimhautkontakt übertragen. 75% aller Frauen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit Humanen Papillomaviren an. Die Infektionen können ohne äußere Zeichen verlaufen, 2% aller angesteckten Frauen entwickeln jedoch Gebärmutterhalskrebs. Ein weiteres durch HPV hervorgerufenes Krankheitsbild sind sogenannte Genitalwarzen. Diese Erkrankung betrifft Männer und Frauen. Seit 2007 empfiehlt die ständige Impfkommission des RKI (STIKO) für alle Mädchen eine Impfung gegen HPV als Standardimpfung. Die Impfung sollte vor dem ersten Intimkontakt stattfinden, die STIKO empfiehlt eine Impfung für alle Mädchen ab 9 bis 14 Jahren. Es werden 2 intramuskuläre Injektionen im Abstand von 6 Monaten empfohlen, werden die Mädchen nach 14 Jahren geimpft, sind 3 Impfungen notwendig. Über die …

Wir raten dringend: kein Gehfrei für Ihr Kind!

Die Kinderärzte raten: Sehen Sie vom Kauf einer Lauflernhilfe, auch Gehfrei genannt, unbedingt ab! Sie gehen große Risiken ein und weder Ihr Kind noch Sie haben Vorteile vom Gebrauch eines solchen Gerätes! Warum? Zunächst ist das Unfallrisiko enorm hoch. Bei bis zu 10 km/h (!), die die Kinder erreichen, sind Stürze vorprogrammiert. Eltern unterschätzen die Geschwindigkeit und reagieren darum oft zu spät. Etwa 6000 Kinder verunglücken jedes Jahr in Deutschland mit Gehfreis. Knochenbrüche, Schädelverletzungen und anderes sind die Folge. Da die Kinder in der Lauflernhilfe stehen, können sie auch gefährliche Gegenstände, die auf der Küchenarbeitsfläche oder einem Tisch liegen und die für sie normalerweise noch nicht erreichbar wären, greifen und herunterziehen. Dabei kann es z.B. im Falle einer heißen Teekanne zu starken Verbrühungen kommen. Da die Kinder außerdem an Orte gelangen können, die ihnen sonst nicht zugänglich wären, sind auch Vergiftungen dokumentiert, zum Beispiel mit Medikamenten, die auf einem Schränkchen liegen. Ein weiteres Argument gegen Gehfreis ist die nachteilige Wirkung auf die Entwicklung. Die Kinder lernen in Gehfreis Bewegungsabläufe falsch, natürliche Bewegungsabläufe, die dem Entwicklungsstand …

Wieviel Dreck brauchen wir? Die Bauernhof-Hypothese

Vor rund 10 Jahren gingen die Ergebnisse mehrerer groß angelegter Studien durch die Presse, die gezeigt haben dass Kinder, die natürlicher mit “Dreck” aufwachsen, deutlich seltener allergische Erkrankungen entwickeln. Dies könnte durch den geringeren Kontakt mit natürlichen (für den Menschen nicht krankmachenden) Bakterien und Pilze in der sogenannten zivilisierten Umgebung abseits von Landwirtschaft bedingt sein. Man nannte diese Erklärung “Bauernhof-Hypothese”. Was ist nun aus der Bauernhof-Hypothese geworden? Und wieviel Dreck “braucht” das Kind nun? Die Ergebnisse sind bisher nicht widerlegt. Vielmehr konnten Wissenschaftler untermauern, dass in übertrieben hygienisch aufwachsenden Kindern das Immunsystem unterfordert scheint und dann dafür Allergien auslöst. Der Vorteil von Kontakt mit den natürlichen (“gesunden”) Bakterien und Pilzen ist höher wenn bereits die Schwangerschaft in dieser Umgebung stattfindet. Erwachsene scheinen keinen Vorteil mehr vom Bauernhof zu haben. Die Pharmaindustrie versucht gerade, die genauen Faktoren in den genannten “gesunden” Keimen herauszufinden, um mittels geeigneter Präparate Bauernhof-Umgebung zu simulieren. Eine genetische Neigung zu Allergien wird nicht aufgehoben, möglicherweise aber vermindert. Ob Hunde und Katzen von Vorteil sind, ist unklar. Jedenfalls scheinen sie, wenn ein Kind …