Alle Artikel mit dem Schlagwort: Lesen

Tipp der Woche – Redet!

Reden Sie – ein kurzes Plädoyer inkl. Buchtipps – von unserer Premiumleserin und Autorin Malyschka (vollständiger Name ist der Redaktion bekannt) Klar, unser digitales Zeitalter hat durchaus seine Vorteile, allerdings kommt doch oft, oder immer öfter, viel Wesentliches zu kurz; zum Beispiel das miteinander reden. Gemeint ist dabei nicht die Kommunikation mittels kurz und/oder hektisch getippten Wörtern, sondern die verbale Kommunikation. Sprache und sprechen haben ein ästhetisches Potential. Nur mit gesprochenen Worten kann man so vieles ausdrücken, vermitteln und auch bewirken. Nur so kann man Emotionen (egal welche) richtig weitergeben. Die Sprachgewalt an sich wird oft unterschätzt. Dass Vorlesen gut ist wissen wir und auch durch das Vorlesen kann Kindern die Prächtigkeit unserer Sprache sehr gut vermittelt werden. Lesen Sie ihrem Kind zum Beispiel aus dem Buch „Kakadu und Kukuda“ von Paul Maar vor. Dieser Autor beherrscht (fast) wie kein anderer das Spiel mit den Wörtern und die damit verbundene Aussagekraft. Und lustig ist es obendrein. Nebenbei kommunizieren Sie  auch auf die sicher richtige Weise mit Ihrem Kind. Auch träumen über den Tag kommt als …

Wenn die Wörter durcheinanderwirbeln

Lars ist 9 Jahre. Als er Lesen lernte, fiel es ihm schwer, die Buchstaben und die dazugehörenden Laute zu lernen. Später hatte er Probleme mit der Rechtschreibung, weil er die Worte und ihre Schreibweise nicht abspeichern konnte. Er begann an sich zu zweifeln. Dabei ist Lars ein sehr intelligentes, wissbegieriges Kind. Was war das Problem? Die befragte Kinderärztin hatte rasch den Verdacht einer Lese-Rechtschreibschwäche und riet zu einem Test. 7% aller Kinder in Deutschland haben Probleme mit der Rechtschreibung, 6% mit dem Lesen. Das ist häufig. Und die Problematik belastet den Alltag der Kinder und Familien oft sehr mit entsprechenden Folgen. Das muss nicht sein. Was aber tun? Für Kinder mit Lese- und/oder Rechtschreibschwäche ist ein frühes, spezielles Training sehr sinnvoll. Es gibt eigene Legasthenietrainer. Diese müssen zunächst das Problem des Kindes mit Hilfe verschiedener Tests genau analysieren, um es dann ganz gezielt beüben zu können. Außerdem ist auch die Familie, die Schule und die Psyche des Kindes miteinzubeziehen. Dann kann eine gute Förderung gelingen und negative Folgen können verhindert werden, wie etwa Angst und …

Wie Smartphones die Sehkraft schwächen

Es ist inzwischen unstrittig. Die umfangreiche Nutzung von Smartphones in der Jugend kann die Sehkraft schwächen. Der  Mechanismus ist physikalisch gesehen logisch. Allerdings gab es denselben Mechanismus bereits vor dem Smartphone-Zeitalter. Schuld ist nämlich das Lesen in zu kurzem Abstand. Das Smartphone wird zu nahe an die Augen gehalten (so wie auch Bücher bei Leseratten). Das Auge reagiert mit Verlängerung des Längsdurchmessers, um das auszugleichen. Die sich noch entwickelnden Augen von Kindern und Jugendlichen betrifft dies deutlich stärker. Die Folge sind zunehmende Kurzsichtigkeit, Brillenkorrektur, und langfristig die Schwächung der Sehkraft. Die Symptomatik ist umso ausgeprägter, je länger die täglichen “Lesezeiten” am Smartphone sind, und je näher es am Auge gehalten wird. Insofern sind die Bemühungen mancher Hersteller zu begrüßen, mittels Apps die Bildschirmzeiten besser zu kontrollieren. Inwieweit diese die Nutzungsdauer reduzieren lassen, bleibt abzuwarten.

Leseförderung von Anfang an

“Man lernt nicht für die Schule, sondern für das Leben.” – Sicherlich fallen jedem einige Dinge ein, die er nach der Schulzeit nicht mehr gebraucht hat. Das Lesen gehört aber garantiert nicht dazu. Gerade in der heutigen Zeit, in der sich der Wandel von der Industrie- zur Informations- und Wissensgesellschaft in rasantem Tempo vollzieht, steigt die Bedeutung der Lesefähigkeit. Deshalb ist es wichtig, sich von Beginn an intensiv um die Leseförderung zu kümmern. Hierbei haben die Eltern eine ganz wichtige Funktion. Zunächst bedeutet das Lesen für die Kinder eine sehr große Anstrengung. Stellen Sie sich einfach einmal vor, sie sollten einen Text in kyrillischer oder griechischer Schrift vorlesen (vorausgesetzt, Sie sind dieser Sprache nicht mächtig). So fühlt sich ihr Kind, das einen deutschen Text sieht. Der erste Schritt besteht nun darin, die Buchstaben in Laute umzusetzen. Ist dies geschafft, müssen die einzelnen Laute zu Wörtern zusammengezogen werden. Dies stellt eine riesige Herausforderung dar. Deshalb ist es wichtig, dass auch die Bewältigung von Wörtern mit zwei oder drei Buchstaben als tolle Leistung gewürdigt werden. An dieser …

Warum Lesen wichtig ist

In einer Studie aus dem Jahr 2014 wiesen die Wissenschaftler Richtie, Bates und Plomin nach, dass die Lesefähigkeit in der Kindheit über die Intelligenz im späteren Leben (mit)entscheidet. Untersucht wurden 1890 eineiige Zwillingspaare mit 7, 9, 10, 12 und 16 Jahren. Sowohl die verbale als auch die nonverbale Intelligenz der 16-Jährigen wurde durch die Lesefähigkeit im Alter von sieben Jahren bestimmt. Während der Zusammenhang deutlich nachgewiesen werden konnte, ist die Erklärung des Phänomens nicht ganz klar. Es wird vermutet, dass das Lesen die Fähigkeit des abstrakten Denkens fördert oder auch die Fähigkeit schult, sich längere Zeit mit einer Materie zu beschäftigen. Darüber hinaus darf man im Hinblick auf die Zukunft der Kinder nicht vergessen, dass durch den Wandel von der Industrie- zur Informations- und Wissensgesellschaft die Lese- und Rechtschreibkompetenzen immer wichtiger werden. Die Zahl der Arbeitsplätze, die den Umgang mit Computern und damit Textverarbeitungskenntnisse voraussetzen, wird stetig steigen. Außerdem ist auch das Internet ein Schriftmedium, das einen kritischen Umgang mit Texten erforderlich macht. Hat man früher Bücher, die oftmals wissenschaftlich geprüft waren, zur Aneignung von …

Lesestart

Jeder, der des Lesens mächtig ist, macht sich über den Prozess des Lesens keine Gedanken. Es passiert ganz automatisch, sobald wir ein geschriebenes Wort sehen. Deshalb muss man sich als Eltern von Leseanfängern immer wieder bewusst machen, wie komplex der Prozess des Lesenlernens ist. Stellen Sie sich einfach einen griechischen Schriftzug vor. Ein paar Schriftzeichen erkennen Sie vielleicht noch aus dem Mathematikunterricht, aber die meisten dürften wohl ohne Lauttabelle schwer zu entschlüsseln sein. Genauso geht es Ihrem Kind. Die Buchstaben aus seinem Namen wird es schon erkennen, den ein oder anderen darüber hinaus auch noch. Aber die meisten muss es sich mühsam mit Hilfe der Anlauttabelle erarbeiten. Der nächste Schritt ist es, diese Buchstaben zu Silben und dann zu Wörtern zu verbinden. Auch hier gilt wieder: Wenn man es schon kann, versteht man nicht, wo eigentlich das Problem liegt. Für die Kinder ist dies aber wirklich eine große Herausforderung – ganz zu schweigen davon, dann auch noch zu hören, welches Wort diese Lautreihe dann eigentlich ergeben soll. Selbst bei einem kurzen Wort wie “Ente” muss …

Buchauswahl für Leseanfänger

Man kennt es ja von sich selbst: Da empfiehlt einem jemand ein Buch oder einen Artikel aus einer Zeitschrift als besonders lesenswert und man bekommt dann beim Lesen so gar keinen Zugang zu dem Text. Wie bei allem anderen gilt auch im Hinblick auf das Lesen: Geschmäcker sind verschieden! Umso wichtiger ist es bei den Leseanfängern darauf zu achten, dass sie die Bücher, die man ihnen anbietet, optisch und thematisch ansprechen und – ebenso wichtig – sie auf dem Leseniveau abholen, auf dem sie sich gerade befinden. Nichts ist frustrierender als einen Text lesen zu müssen, den man noch gar nicht verstehen kann. Das Angebot an Erstlesebüchern ist mittlerweile riesig, und es ist gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Deshalb sollen hier ein paar grundsätzliche Tipps gegeben werden. Die konkrete Buchauswahl muss sich dann immer an den Interessen des Kindes orientieren. Für den Einstieg besonders geeignet sind Bücher, die ausschließlich in Großbuchstaben geschrieben sind, da sie die beim Lesen zu bewältigende Zeichenanzahl schon einmal halbieren. Außerdem handelt es sich hierbei naturgemäß meist um …

Doktor, da liest doch fast keiner!

Da war ich nun doch baff! Ich hatte mich nach den Ferien mit einem Patientenkind darüber unterhalten, was es selbst und seine Klassenkameraden denn in den Ferien so unternommen hatten. Der Patient selbst hatten ausgefüllte Ferien mit vielen Unternehmungen erlebt. Und er hatte in den zwei Wochen sechs dicke Bücher verschlungen. Wie er verriet, liest er besonders gerne abends im kuscheligen Bett, aber auch sonst überall, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Die Klassenkameraden hatten von vielen Computerspielen, Filmen und Fernsehstunden erzählt, nur drei von 24 Kindern gaben im Erzählkreis aber an, in den Ferien gelesen zu haben. Wie traurig, dachte ich. Die Eltern des 10jährigen Jungen erzählten, dass sie sich über den Lesestoff mit ihrem Sohn ausgetauscht und dabei eine gute, gemeinsame Zeit genossen hatten, und er hatte beim Lesen Freude, Entspannung, aber auch Spannung und viel eigene Fantasie er- und durchlebt. Dieser Junge schaut bestimmt auch einmal einen Film an. Aber gar kein Buch in den zwei Wochen gelesen zu haben – für diesen aufgeweckten Burschen wäre das wohl eine echte Strafe gewesen! Sich …

VORlesen macht schlau – und nicht nur das!

“Lesen macht schlau!” – dieser Zusammenhang wurde durch zahlreiche Studien nachgewiesen und auch hier im Blog schon thematisiert. Die vor Kurzem veröffentlichte Vorlesestudie 2015 belegt nun, dass auch häufiges Vorlesen im Kleinkind- und Kindergartenalter wichtig für die kognitive Entwicklung ist. So konnte ein positiver Zusammenhang zwischen Schulnoten (und zwar nicht nur im Fach Deutsch, sondern auch in der 1. Fremdsprache sowie in Mathematik, Biologie, Kunst und Musik) nachgewiesen werden, der unabhängig vom Bildungsniveau der Eltern ist. Besonders interessant an der neuen Studie ist jedoch, dass nicht nur kognitive Aspekte vom Vorlesen profitieren, sondern auch soziale. So können sich Kinder, denen häufig vorgelesen wurde, besser in andere hineinversetzen. Sie bemühen sich auch, andere in ein Geschehen oder eine Gruppe zu integrieren. Außerdem besitzen im Vergleich zu Kindern ohne Vorleserfahrungen mehr als doppelt so viele Kinder einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Diese beiden Gesichtspunkte sind sowohl für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder als auch gesamtgesellschaftlich von großer Bedeutung. Hinsichtlich der positiven Auswirkungen auf die Kinder selbst konnte die Studie auch noch nachweisen, dass die Kinder mit vielen Vorleseerfahrungen deutlich selbstbewusster …