Jahr: 2014

Biofeedback – sanft gegen ADHS oder ADS?

Biofeedback bei ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) Die Kinderärzte antworten: Ja, auch das kann in kundigen Händen eine Therapieoption sein! Bei ADS ist das Gehirn insbesondere im Bereich des Stirnlappens zu wenig erregt. Dadurch kommt es zu den bekannten Problemen mit mangelnder Konzentration und mangelnder Impulskontrolle. Es fehlt die Selbstregulierung. Generell gilt: Biofeedback ist – wie auch alle anderen Maßnahmen und Therapieoptionen – kein Allheilmittel, kann aber eine gute Behandlungsalternative oder eine ergänzende Möglichkeit zur sonstigen multimodalen Therapie bei ADS sein. Wie funktioniert Biofeedback? Biofeedback ist eine wissenschaftlich fundierte Methode der Verhaltensmedizin, mit deren Hilfe normalerweise unbewusst ablaufende Prozesse durch Rückmeldung (feedback) wahrnehmbar und beeinflussbar gemacht werden. Es geht also darum, die Selbstkontrolle von Hirnaktivitäten zu erlernen und zu trainieren. Die Kinder lernen spielerisch und kindgerecht über die Rückmeldung an einem Monitor, bestimmte Wege im Gehirn zu aktivieren. Die Patienten bekommen auf die Kopfhaut Elektroden aufgebracht, die die Gehirnströme in Echtzeit zurückmelden. Über ein Computerprogramm kann das Kind sehen, wie es die Gehirnströme beeinflusst – für das Kind wird dies zum Beispiel durch ein Flugzeug visualisiert, das es …

Lernen fördern durch Sport

Die Kinderärzte erläutern: Auch der Alltag von Kindern wird immer schnelllebiger und anspruchsvoller. Der Leistungsdruck und die an die Kinder herangetragenen Erwartungen steigen. Psychosomatische Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen sind keine seltene Folge. Hier kann Sport ein guter Ausgleich sein, aber Sport wirkt sich auch positiv auf das Lernen aus. Deshalb ist es gut, den Kindern außerhalb des Schulunterrichts im sinnvollen Umfang Angebote zu machen, um die sportliche Betätigung zu fördern. Wie positiv sich täglicher Sport auswirkt, zeigt wieder die aktuelle Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Pediatrics. Der nun publizierten Studie zufolge führen bereits 70 Minuten Sport täglich dazu, dass sich Kinder besser konzentrieren und weniger ablenken lassen. Auch die Flexibilität der Kinder, zwischen verschiedenen Aufgaben zu wechseln, steigerte sich. Natürlich verbesserte sich auch die körperliche Fitness. Außerdem wird das soziale Miteinander durch Sport in der Gruppe gestärkt. Florian Heinen, Chef der Neuropädiatrie des Haunerschen Kinderspitals der Uni München fasst das Thema Sport und Schule so zusammen: “Es gibt kein Lernen ohne Bewegung.” Dies muss aus kinderärztlicher Sicht nebenbei auch im modernen Schulunterricht berücksichtigt werden. Darum nicht …

Ein Todesfall in der Familie, wie soll ich nun mit meinem Kind reden und umgehen?

Die Kinderärzte raten: Der Tod gehört zum Leben – wir alle wissen dies. Kinder beschäftigen sich tatsächlich auch schon auf ihrem kindlichen Niveau mit der eigenen Endlichkeit. Sie wissen darum und erleben Tod in vielen kleinen Alltagssituationen: das geliebte Haustier stirbt, das Kind hört ein Gespräch, das sich um Tod dreht, ein totes Tier liegt auf der Strasse oder im engeren oder weiteren Umfeld verstirbt ein Mensch. Wie sollen wir als Eltern nun damit umgehen? Zunächst ist das wichtigste Prinzip ein ehrlicher und offener Umgang. Seien Sie authentisch. Trauen Sie Ihrem Kind zu, daß es seinem Alter entsprechend sehr wohl mit dem Thema umgehen kann oder auf jeden Fall fähig ist, den Umgang zu erlernen. Es ist auch in Ordnung, wenn das Kind auch schwierige Tage mit Trauer erlebt, in denen es aber immer weiß, daß es einen Ansprechpartner hat und begleitet wird. Manchmal ist eher die eigene Unsicherheit (wie wir als Erwachsene mit dem Tod umgehen oder wo wir Ängste nicht bearbeitet haben), was dann das Thema im Gespräch mit dem Kind schwierig machen …

Wir wünschen einen guten Start ins neue Schuljahr!

Die Kinderärzte gratulieren den Erstklässlereltern: Nun haben Sie ein Schulkind! Stolz wird es sein, die Schultüte gespannt vor sich her tragen und auch Sie werden vielleicht einen kleinen Kloß im Hals haben. Machen Sie ein Fest aus diesem Tag, mit dem Ihr Kind (und auch Sie selbst) mit viel Freude und auch auch motiviert in diesen neuen und wichtigen Lebensabschnitt starten. Auch allen anderen Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern wünschen wir einen gelungenen Start ins neue Schuljahr mit vielen guten und wertvollen Erfahrungen, Lernerfolg und nicht zuviel Streß! Und nicht vergessen: Noten sind wichtig, aber nicht alles! DrS  

Elternsein lernen? Ja sicher, wir Eltern haben eine Lernkurve!

Die Kinderärzte meinen: Natürlich steht Ihnen das zu! Ja, wir Eltern müssen in das Elternsein erst einmal hineinwachsen! Wenn ein Kind geboren wird, ist es eine riesige Umstellung für die frischgebackenen Eltern. Sicher, Sie haben vielleicht jüngere Geschwister, in der Verwandschaft oder bei Freunden haben Sie bestimmt auch schon mit kleinen Kindern zu tun gehabt, aber nun stecken Sie erstmals in der Rolle eines Elternteils. Und da gilt es definitiv erst einmal hineinzuwachsen. Früher gab es durch den großfamiliären Verband mehr Unterstützung, Tanten, Onkel, Omas und Opas konnten die jungen Eltern mit Rat und Tat unterstützen. In der heutigen Gesellschaft ist dies kaum mehr gegeben, die Eltern müssen die neuen Aufgaben meistens alleine schultern. Damals wie heute mussten und müssen Eltern aber erst lernen, mit den neuen Herausforderungen umzugehen. Natürlich machen wir Eltern dabei auch einmal Fehler. Das ist nicht schlimm, Kinder dürfen und sollen lernen, daß Fehler normal sind und daß man sich korrigieren kann und darf. Für das spätere Leben ist sogar ein wichtiger Lernprozess und Sie können hier ein gutes Vorbild sein. …

Sollte ich nicht mal einen IQ-Test bei meinem Kind machen lassen?

Die Kinderärzte antworten: Unseren aufrichtigen Glückwunsch! Sie haben ein wunderbares Kind, auf das Sie stolz sein können! Es hat ganz individuelle Stärken, Fähigkeiten und eine eigene Persönlichkeit. Unsere Gegenfrage deshalb: Was würde Ihnen ein IQ-Test bei Ihrem Kind nützen? Die menschliche Intelligenz und, ganz klar, eine Person mit all ihren einzigartigen Merkmalen ist viel zu komplex, um sie mit einem einzigen Test wirklich zu erfassen. Die Zahl, die nach einem Test auf dem Papier steht, wird also dem getesteten Menschen nicht umfassend gerecht. Hier ist Ihr Bild von Ihrem Kind, das Sie ja in allen Facetten erfassen, sicher mehr wert. Und fragen Sie sich ehrlich: was würde denn anders oder besser sein, wenn Sie ein – wie auch immer ausfallendes – Testergebnis in Händen hätten? Kinder sollen ja nicht auf ein Testergebnis reduziert werden. Bei Fragestellungen, wo es um eine Erkrankung, Störung oder eine wie auch immer geartete Problematik geht, kann ein IQ-Test ein Baustein für die Diagnosestellung sein und uns helfen, manches zu klären. Dies ist aber eine ganz andere Voraussetzung und Fragestellung, um einen IQ-Test durchzuführen …

Eichenprozessions… – was?

Seit Juni suchen uns wieder häufig Kinder und deren Eltern mit scheinbar unerklärlich auftretenden, stark juckenden Hautausschlägen auf. Des Rätsels Lösung: Eine Reaktion auf Eichenprozessionsspinner bzw. auf deren behaarte Raupen. Die Kinderärzte erklären: Die Raupen des Eichenprozessionsspinners, eines Nachtfalters, treten oft zu Tausenden auf. Die Tiere stammen eigentlich aus der Mittelmeerregion und bewohnen Eichen, wie der Name schon denken lässt. Man sollte darum die Bäume dringend meiden. In Gespinstnestern, die an Zuckerwatte denken lassen, bevölkern die Raupen oft größere Flächen. Die Raupen bilden 0,1-0,3mm große Härchen mit Widerhaken aus, die auch ohne Berührung über die Luft weitergetragen werden. Das in den Härchen sich befindende Nesselgift Thaumetopoein löst die Symptome aus. Es bilden sich an unbedeckten Hautpartien stark juckende Rötungen, Pusteln und Quaddeln. Auch die Augen können betroffen sein: Rötungen der Bindehäute, Schwellungen und Lichtscheu sind die entsprechenden Zeichen. Wichtig ist, ja nicht zu reiben, sondern den Augenarzt die Härchen entfernen zu lassen, um Hornhautentzündungen zu vermeiden. Kommen die Härchen in die Atemwege droht hier eine Entzündung mit Husten und bronchitis- oder kehlkopfentzündungsähnlichen Erscheinungen. Bei Asthmatikern können Asthmaanfälle auftreten. Aufgrund …

Zeckenalarm!

Häufig werden Kinder wegen eines Zeckenbisses vorgestellt. Was kann man hier selber tun? Die Kinderärzte raten: Zunächst einmal keine Panik! Die Zecken können mit Pinzetten, Zeckenzange, Zeckenkarte oder einem Zeckenlasso entfernt werden. Die Zecke von den flachen Seiten her möglichst hautnah fassen und langsam senkrecht nach oben entfernen. Nie vorher mit Öl, Alkohol oder anderen Flüssigkeiten beträufeln, auch nicht drehen oder andere Manöver ausführen. Wenn das Mundwerkzeug stecken bleibt, keine Angst, es fällt von alleine ab. Danach die Stelle desinfizieren. Gegebenfalls ist der Tetanusschutz aufzufrischen. Die Ansteckungsgefahr steigt bzgl. der Borrelien erst nach 6-8 Stunden so richtig an, bei der FSME kann eine Ansteckung bereits schneller erfolgen. Achten Sie auf Symptome wie eine sich ausbreitende Hautrötung, die u.U. auch stichfern gelegen sein kann, später auch Gelenkschwellungen (insbesondere Knie), einen hängenden Mundwinkel oder ein sich nicht ganz schließendes Lid, Fieber oder grippale Symptome und besprechen sie diese Krankheitszeichen mit Ihrem Kinderarzt. Generell: Schützen und vorbeugen ist das Beste. Im Wald sollten die Kurzen lange Hosen anziehen. Suchen Sie die Kinder immer nach einem Ausflug oder einer …

Mein Kind hat Asthma – was heißt das?

Die Kinderärzte erklären: Asthma ist eine häufige Erkrankung. Bis zu 10% der Kinder leiden unter Asthma, nicht alle werden diagnostiziert. Auf dem Boden einer Entzündung der Schleimhaut der Atemwege kommt es zu einer überempfindlichen, überstarken Reaktion der kleinen Bronchien (man spricht von der sogenannten Hyperreagibilität der Atemwege). Die Folgen sind eine Schleimhautschwellung, ein zäher Schleim und eine Verkrampfung der Bronchialmuskulatur. Alle drei Faktoren führen zu einer Bronchienverengung. Langfristig können u.U. bleibende Veränderungen der Atemwege (ähnlich wie bei einer Narbenbildung) entstehen. Wichtig zu betonen ist der zentrale Aspekt der Entzündung der Atemwege, da hier wichtige Medikament der Asthmatherapie angreifen. Andere Medikamente entspannen die verkrampfte Brochialmuskulatur. Die erwähnten Entzündungsfolgen (Schleimhautschwellung, vermehrte Schleimproduktion und Bronchienverengung) verhindern den normalen Luftfluß vor allem während der Ausatmung, aber auch bei der Einatmung. Der Widerstand für den Luftfluß in den Atemwegen ist deutlich erhöht. Man könnte sagen, der Patient „kriegt seine Luft nicht mehr los“! Es folgen Husten, pfeifendes Atemgeräusch, das Gefühl, schlechter Luft zu bekommen und andere Symptome. Die Erkrankung ist heutzutage gut behandelbar. Man kann erreichen, daß die Kinder eine quasi …

Mama und Papa, gönnt Euch regelmäßig eine Pause!

Kein ruhiger Moment für Mama und Papa? Wie läuft der Alltag einer normalen Familie mit Kindern ab? Die Kinderärzte wissen es! Zum Beispiel so: Auch wenn Papa heute frei hätte, kommt die süsse Klein-Emma schon um 5.30Uhr, Puppe und Bilderbuch in der Hand, um Papa zur ersten Vorlesestunde des Tages zu überreden oder – falls das nicht klappt – wenigstens zum Puppespielen. Weil weder Papa noch Mama von dieser Idee begeistert sind, trollt sich Emma, schmollend in ihr Zimmer und stellt ihre Kindermusik-CD an…, laut, damit Papa und Mama das beste Lied auch ja nicht verpassen. Bis Mama und Papa wieder einschlafen können, vergeht etwas Zeit, doch nun klingelt der Wecker, also raus! Selber ins Bad, Frühstück und Schulbrote herrichten, im Bad zuvor Klein-Emmas Hinterlassenschaften aufputzen, danach das Kind duschen, wie meist unter Protest mittlerer Stufe. Nun ist es höchste Zeit, die Großen zu wecken und von der Notwendigkeit einer gewissen Schulbildung zu überzeugen. Nach einigen Überredungsversuchen schlappt der erste ins Bad, während Klein-Emma die Fische im Aquarium mit Brotbröselchen füttert, die sie gerade aus …