Klar ändert sich das Leben, wenn ein Kind kommt. Egal ob zu einem Paar oder zu einer Alleinerziehenden bzw. einem Alleinerzieher. Und das ist gut so. Das Kind braucht seine Eltern. Und im Normalfall haben die Eltern auch ihre Freude daran – am Kind, am Beobachten und Spielen.
Soweit, so gut. Nichts Neues. Was aber tatsächlich oft unter dem Teppich verschwindet: Eltern haben über ihre Rolle als Mutter oder Vater hinaus auch ihre eigenen Bedürfnisse. Bedürfnis nach Partnerschaft (und nicht nur Elternschaft), nach Intimität und Sex, nach dem Ausleben eigener Hobbies und Interessen, nach beruflicher oder gesellschaftlicher Entwicklung. Diese Bedürfnisse sind wichtig für langfristige Zufriedenheit – während der Erziehungsphase und auch für die Zeit danach.
Planen Sie diese deshalb doch von Anfang an in ihre Elternschaft mit ein. Zeit, Raum und Kraft für sich selbst und für Ihre Partnerschaft. Niemand verlangt, dass Sie sich 24 Stunden am Tag und das 16 oder 18 Jahre nur um das Kind kümmern. Im Gegenteil – Kinder, die dies von Anfang gewohnt sind, haben langfristig weniger Probleme, realitäten zu akzeptieren. 24-Stunden-Dauereltern dagegen riskieren, zum Helikopter zu werden.
Eltern können Glück ja nur vorleben, wenn sie selbst glücklich sind. Und dazu müssen sie ihre Bedürfnisse sehen und leben können.
Und für die Besorgten: Nein, das war kein Freibrief für eine Vernachlässigung des Nachwuchses. Aber das sollte eh jedem klar sein…