Ein Thema, das mich als Kinderkardiologe und Musiker, besonders interessiert: Wir wählen die Musik, bei der wir uns gerade wohlfühlen (also die wir gerade mögen) nicht zufällig aus. Es hat auch mit der Herzschlagzahl zu tun.
Was passiert. Wir fühlen uns dann bei einer Musik wohl, wenn Herzschlagzahl und Schlagrhythmus der Musik übereinstimmen – oder wenn wir das Herz gerne in einer schnelleren oder ruhigeren Frequenz hätten. Die langsamere Musik hören wir beim Abschalten und Entspannen – also eine Schlagzahl von 60-70/min. Im Club aber, beim Tanzen, oder zum Aktivieren mögen wir schnellere Rhythmen.
Machen Sie den Test: Dieser Song dürfte im Niveau Ihrer Ruheherzfrequenz liegen. Wohlfühlmusik.
Das beschriebene Phänomen kann auch bewusst eingesetzt werden – etwa zum Simulieren von Aufregung etwa bei Verfolgungsjagden im Kino (Musik, die immer leicht oberhalb der durchschnittlichen Herzfrequenz liegt). Aber auch bei Kindern oder bei einem selbst. Beim Sex, beim Sport, zum Abschalten, zum Einschlafen – wir können mit Musik unsere innere Energie mitbestimmen. Das hängt zum Großteil am Abgleich mit unserer inneren Frequenz – der Herzfrequenz eben.
Und für Kinder – zum Aktivieren am Morgen besser schnellere Rhythmen. Und wenn es zum Beruhigen am Abend geht. Rhythmen, die unterhalb der Herzfrequenz liegen.
Und wenn Kinder eh schon hyperaktiv sind, dann bieten sich betont ruhigere Hintergrundrhythmen an.
Musik kann schön und durchaus funktionell sein.