Wie wird es im Herbst für unsere Kinder und Jugendlichen angesichts der Corona-Pandemie weitergehen? Diese Frage treibt Eltern, Lehrer und natürlich auch die Jugendlichen selbst um. Und es gibt keine klare Antwort auf diese zugegebenermaßen schwierige Frage.
Richtig – niemand kann den weiteren Verlauf der Pandemie letztlich vorhersagen. Wie werden sich die Zahlen entwickeln, wie groß werden die Probleme durch die Deltavariante sein, wie weit wird die Impfkampagne gekommen sein und was sich hier alles an derzeit nicht zu beantwortenden Fragen auftut.
Eines ist aber ebenfalls klar: die psychosoziale Situation der Kinder und Jugendlichen ist bereits jetzt besorgniserregend. Darauf ist auch in den Medien und von der Politik aufgrund verschiedener Untersuchungen inzwischen mehrfach hingewiesen worden. Und das sehen auch wir im Alltag der Praxistätigkeit.
Ich sehe als Kinder- und Jugendarzt hier definitiv die Gesellschaft und die Politik in der Verantwortung, bis zum Herbst sinnvolle, tragfähige Lösungen zu erarbeiten!
Kürzlich zog Gesundheitsminister Spahn den Distanzunterricht im kommenden Herbst ernsthaft in Betracht! Das ist in meinen Augen kein akzeptabler Vorschlag! Die junge Generation hat 1 1/2 Jahre zum Schutz der Allgemeinheit, alter Menschen und von Risikogruppen erhebliche Einschränkungen hingenommen. Das ist einerseits notwendig gewesen, andererseits als ein Akt gesellschaftlicher Solidarität definitiv wertzuschätzen! Nun gilt es, den Kindern und Jugendlichen wieder – soweit möglich – normale Bildungs-,Entwicklungs-und Zukunftschancen zu geben. Nein, Herr Spahn, Ihr Vorschlag ist unzureichend! Ein weiter so kann es nicht sein!
Veröffentlicht am 8. Juli 2021
Schreibe einen Kommentar