Alle Artikel in: Kindererziehung

Kritzeln macht schlau!

Es ist wirklich wahr: Wenn Ihr Kind beim Zuhören kritzelt und das Heft “verschönert”, ist das nicht unbedingt schlecht. Das zeigen ernstzunehmende Studien. Dem Psychologieprofessor Alfred Gerbert fiel auf, dass diejenigen seiner Studenten bei den Prüfungen stets besser abschnitten, die während seiner Vorlesungen kritzelten. Eine britische Forscherin bestätigte dies in einer Studie. Wir schweifen, wenn wir im Unterricht oder bei einem Vortrag zuhören sollen, gedanklich gerne ab zu anderen Themen oder Tagträumen. Was war gestern Abend los, was hat die Freundin gleich noch gesagt, was ziehe ich morgen auf der Party an…? Wer aber kritzelt, hört tatsächlich konzentrierter zu und nimmt mehr auf. Übrigens sagen die Kritzeleien auch etwas über die Persönlichkeit aus, weil das Kritzeln ja nebenbei und unbewusst abläuft. Wer beispielsweise gerade Formen zeichnet, ist eher ordentlich oder will es zumindestens sein, wer Gesichter malt, ist ein eher fröhlicher Typ. Die Sterne-Blumen-Wolken-Zeichner sind die Kreativen unter den Kritzlern. Doch dies nur nebenbei. Wenn Ihr Kind also kritzelt, fragen Sie erst einmal, ob es auf diese Weise nicht sogar besser im Unterricht aufpasst. Denn …

Ein Plädoyer für Gesellschaftsspiele

Es scheint paradox: Die weltgrößte Messe für Gesellschaftsspiele “Spiel” hat im letzten Jahr einen neuen Besucherrekord verzeichnet und bei den Familienspielen gab es in Deutschland ein Umsatzplus von 12,6%. Und trotzdem finden Spieleabende und gemeinsames Spielen in den Familien immer weniger statt. Dieser Widerspruch lässt sich eigentlich nur so erklären, dass sich viele Leute von den unzähligen, optisch toll aufgemachten Neuheiten im Bereich der Gesellschaftsspiele zum Kauf animieren lassen – und dass sich dann die Kartons weitgehend unbenutzt in Regal und Keller stapeln. Es gibt jedoch viele Gründe dafür, dies zu ändern! Der wichtigste Grund ist, dass es riesigen Spaß machen kann, mit der ganzen Familie um Sieg und Niederlage zu wetteifern – sei es gemeinsam in Kooperationsspielen oder auch gegeneinander. Voraussetzung ist jedoch, dass Kinder das Spielen lernen, sonst geht der Spaß schnell verloren und Frustration macht sich breit. Am besten beginnt man mit dem Spielen bereits im frühen Kindergartenalter. Die Kinder lernen einerseits erste, einfache Regeln kennen und anderseits auch, diese einzuhalten. Denn nur wenn sich alle an die Regeln halten, kann Spielen …

Weihnachtszauber – oder die schönste Lüge der Welt

“Lüg’ mich nicht an!”, ermahnen Eltern regelmäßig ihren Nachwuchs – und handeln selbst doch in der Vorweihnachtszeit immer wieder vorsätzlich und ganz ohne schlechtes Gewissen genau gegenteilig. Und das ist auch gut so! Wer es selbst als Kind erleben durfte, weiß, welches einzigartige Gefühl es ist, die Adventszeit hindurch und vor allem an Heiligabend dem Besuch des Christkindes entgegenzufiebern, vor der verschlossenen Türe zu stehen und auf das erlösende Klingeln des Glöckchens zu warten und dann – wenn die Türe sich endlich öffnet – den weihnachtlich geschmückten Baum mit den Geschenken zu bestaunen. Und wenn es gelingt, diesen Weihnachtszauber weiterzugeben, so wird er uns auch Jahrzehnte später beim Blick in die staunenden Augen unserer Kinder erneut in seinen Bann ziehen. Fröhliche Weihnachten! Wir danken unserer Gastautorin B. Ehlenberger für diese Beitrag!

Was schenk ich nur zu Weihnachten…? Teil 2: Geschenkideen 1.-6. Lebensjahr

Da im Kleinkindalter sowohl die Grob- als auch die Feinmotorik immer weiter ausgebildet wird, eignen sich zum Spielen alle Gegenstände, die sich ziehen, rollen oder schieben lassen ebenso wie Fädelspiele, Bausteine und Puzzles mit 5 bis 10 Teilen. Besonders beliebt – wenn auch vielleicht von den Müttern nicht unbedingt unter dem Weihnachtsbaum erwünscht – sind bei Kindern dieser Altersstufe Gegenstände aus dem Haushalt (Kochlöffel, Schüsseln, Schneebesen, …). Als Geschenk eignet sich hier dann vielleicht doch besser eine Spielküche mit Plastikgeschirr oder eine Werkbank, bei der ein Holzhammer nicht fehlen darf. Auch Krabbeltunnel oder Spielhäuser zum Verstecken kommen bei den Kleinen gut an. Um erste Mal- und Bastelerfahrungen zu machen, sind dicke Buntstifte, Wachsmalkreiden und Fingerfarben geeignet (hier bitte besonders auf Schadstofffreiheit achten!). Auch im Kindergartenalter sind Puzzles und Bausteinsysteme sinnvolle und beliebte Beschäftigungsmöglichkeiten, wobei der Schwierigkeitsgrad durch die Anzahl und Größe der Einzelteile dem Alter und den Fähigkeiten des Kindes angepasst werden kann. Das Malen und Basteln wird in dieser Altersstufe immer wichtiger, da es die Feinmotorik schult. Hier kann man den Kindern nun auch …

Was schenk ich nur zu Weihnachten…? Teil 1: Geschenkideen erstes Lebensjahr

Während es einem bei Erwachsenen oftmals an Antworten auf diese Frage mangelt, sind die Möglichkeiten bei Kindern schier unerschöpflich. Damit steht man dann allerdings vor dem Problem der Wahl eines geeigneten Weihnachtsgeschenkes. Mit einer kleinen Serie über sinnvolle Geschenkideen für verschiedene Altersgruppen will Ihnen dieser Blog einige Auswahlkriterien aufzeigen. Ganz am Anfang des ersten Lebensjahr wecken Windspiele und Spieluhren sowie Mobiles – und etwas später – erste Stoffbücher mit starken Farb- und Formkontrasten die Aufmerksamkeit der Kinder. Etwa mit vier Monaten, wenn die Kinder Gegenstände greifen können, erweitert sich das Spektrum an geeigneten Spielsachen um Rasseln oder Greiflinge, die unterschiedliche Formen, Größen und Strukturen haben sollten, denn jetzt gilt es, möglichst viele Sinne anzusprechen: Tasten: Ist sowohl mit den Fingern als auch mit der Zunge möglich – also bitte darauf achten, dass die Spielsachen frei von Schadstoffen sind und dass sich keine Kleinteile lösen können. Schmecken: Holz schmeckt anders als Plastik! Hören: Rasseln, knistern, klappern, quietschen – alles ist erlaubt! Aber Vorsicht: Das Kind sollte nicht zu viele Gegenstände gleichzeitig um sich haben. Besser ist …

Yes, you can!

Wir sind wir als Eltern unseren Kindern wichtige Vorbilder und prägen ihr Verhalten im späteren Leben entscheidend. Kinder schauen darauf, ob wir Sport machen, wie wir uns ernähren oder ob wir rauchen. Die meisten Menschen wissen ja durchaus recht genau, was für sie gut ist und was nicht, aber der dumme “innere Schweinehund” steht ebenso wie manchmal zu hoch gesteckte Ziele unseren Veränderungsbemühungen immer wieder entgegen. Sie kennen das von sich bestimmt auch. Was hilft uns Erwachsenen nun, uns gesundheitsbewusst zu verhalten und unser Verhalten zu verändern. Forscher in Pennsylvania haben an Erwachsenen mit passiver Lebensführung getestet, wie eine langfristige Veränderung zu erreichen war. Appelle an die gesunde Lebensführung, so gut gemeint sie sind, helfen nicht, sie erinnern uns an unsere Schwächen und Fehler, machen schlechte Laune, man argumentiert dagegen und verteidigt sich – und alles bleibt, wie es ist. Dagegen konnten die Forscher mit positivem Zuspruch, dem Erinnern an die positiven Eigenschaften der Probanden und mit Hilfe zur Selbstbestätigung erreichen, dass die Testpersonen die Ratschläge zur gesunden Lebensführung besser umsetzten. Man konnte bei diesen …

Die Kunst des Lobens

Wie oft hört man von anderen oder sagt selbst: “Das hast du aber toll gemacht!” Damit möchte man ein Kind für eine erbrachte Leistung loben. Doch so einfach ist es gar nicht mit dem richtigen Loben, denn der gerade zitierte Satz wird häufig nur recht oberflächlich dahingesagt und kann dabei das Gegenteil dessen bewirken, was man eigentlich erreichen will. Denn insbesondere dann, wenn Kinder für die Erledigung leichter Aufgaben überschwänglich gelobt werden, empfinden sie das Lob nicht als Ansporn, sondern werden dadurch in ihrem Verhalten gehemmt, da sie den Eindruck gewinnen, man hielte sie für dumm. Richtiges Loben ist also gar nicht so einfach. Grundlegend wichtig ist beim richtigen Loben, dass man authentisch erscheint, also das Lob ehrlich meint. Außerdem soll man beschreiben und begründen, was genau gelobt wird, denn so vermittelt man dem Kind, dass man seiner erbrachten Leistung Aufmerksamkeit schenkt und sich damit beschäftigt. In dieser Zuwendung steckt sehr viel Anerkennung, die das Kind spürt. Wichtig ist auch, dass das Lob individuell ausgesprochen wird, d.h. man muss die Leistung bzw. die Leistungssteigerung jedes …

Jugendliche “Nachteulen”

Ferienzeit – gerade für viele Jugendliche bedeutet dies, endlich auszuschlafen und so ihr natürliches Schlafbedürfnis befriedigen zu können. Denn anders als oftmals vermutet, sind nicht Medien aller Art oder zu spät begonnene Hausaufgaben die Ursache der hinausgeschobenen Einschlafzeit, sondern die Hormonumstellung während der Pubertät ab etwa 12 Jahren. So wird das Schlafhormon Melatonin erst später als bei Kindern und auch als bei vielen Erwachsenen ausgeschüttet, sodass Jugendliche erst gegen 23 Uhr einschlafen können. Da die Jugendlichen aufgrund der körperlichen Veränderungen eigentlich ein erhöhtes Schlafbedürfnis haben, wären mindestens 8 Stunden Nachtschlaf erstrebenswert. Während der Schulzeit ist dies aber aufgrund des frühen Schulbeginns und/oder langer Schulwege kaum machbar. Dies hat zur Folge, dass Lehrer gerade in der Mittel- und Oberstufe oftmals Schüler (Jungen sind stärker betroffen als Mädchen) vor sich sitzen haben, die kaum die Augen offen halten können. Ein späterer Schulbeginn wäre somit nach Meinung vieler Schlafforscher sinnvoll, ist aber wohl auch nicht der Weisheit letzter Schluss, da dies gezwungenermaßen mehr Unterricht am Nachmittag bedeuten würde und dieser wurde 1911 von den Preußen mit der Begründung …

Tipp der Woche – Kochen mit Kindern

Ein wenig Reis, Schinkensahnesoße, Gurken, Tomaten und Schnittlauch – mehr brauchen Sie nicht. Den Reis mit einem Schöpflöffel und einem Kaffee-Abmesslöffelchen formen, die Soße-Wolken hinkleckern, die Gurken und die Tomaten legen: fertig ist der bunte Kinderteller. Diesen hat übrigens ein 9jähriges Kind gestaltet, es ist also auch für ein Kind selber zu schaffen. Und das Gemüse zu schneiden und zu legen fördert auch schon wieder die Motorik und mathematisches Denken. Wie auch immer, jetzt erstmal guten Appetit!